Carport am Haus befestigen: Worauf achten + so geht’s!
Die Befestigung eines Carports am Haus bietet einige Vorteile gegenüber einem frei stehenden Carport, kann einen aber auch vor Herausforderungen stellen. Wir gehen in diesem Artikel auf die Besonderheiten ein, klären Fragen zu der Art der Befestigung, zu dem nötigen Fundament und ob eine Baugenehmigung nötig ist. Außerdem geben wir dir auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Carport am Haus befestigen.
Was ist ein Anlehncarport?
Ein Anlehncarport ist, wie der Name schon sagt, ein Carport, was an einer bestehenden Wand „anliegt“.
Das muss nicht immer ein Wohnhaus sein, Anlehncarports kannst du auch an bestehende Holzgaragen, Scheunen oder Gartenhäusern anbauen.
Das so am Haus befestigte Einzelcarport oder Doppelcarport erfüllt dabei meistens einen Hauptzweck, wie z.b., dass es ein Auto, Motorrad oder auch Wohnwagen vor Witterungseinflüssen schützen soll.
Welche Vorteile hast du durch einen Anlehncarport?
In erster Linie benötigst du weniger Material, da eine Seite des Carports am Haus befestigt ist. Hier sparst du dir in der Regel die Pfosten. Außerdem hast du bei einem Anlehncarport bauseitig bedingt eine größere Durchfahrbreite.
Ein weiterer Vorteil ist, dass du weniger Probleme mit Fenstern oder Türen hast. Ist zum Beispiel an der Stelle, wo der Anlehncarport geplant ist eine Tür, kannst du diese problemlos überbauen.
Vorteile:
Kosten und Material Einsparung
Durchfahrbreite
Weniger Probleme mit Fenstern und Türen
Gibt es auch Nachteile?
Die Kostenersparnis durch die wegfallenden Pfosten birgt auch Nachteile, so ist gerade bei nachträglich geplanten Anlehncarports manchmal die Planung der Hausbefestigung und der statischen Ausrichtung nicht so einfach.
Was sind wichtige Fragen bevor du einen Carport am Haus befestigst?
Fragen wie, benötigst du eine Baugenehmigung oder welches Fundament nötig ist, sind nur einige der Fragen, die wir nachfolgend beantworten werden.
Benötigst du eine Baugenehmigung?
Wenn du einen modernen Carport am Haus befestigen möchtest, gibt es grundsätzlich erstmal zwei Ausgangssituationen. Die „einfachere“ ist, wenn du schon bei der Hausplanung einen dementsprechenden Anlehncarport mit einplanst.
Hier kannst du dann die Baugenehmigung des Hauses einfach erweitern (am besten direkt mit dem Bauträger oder Architekt absprechen).
Der 2. Fall, wenn du ein Anlehncarport an eine bestehende Immobilie anbauen möchtest, ist ein bisschen komplizierter. In der Regel benötigest du hierfür eine separate Baugenehmigung. Denn so ein Anlehncarport gilt als Erweiterung des Hauses, wodurch immer eine Baugenehmigung nötigt ist.
Hier gibt es von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Regelungen, am besten ist es, wenn du direkt bei deinem zuständigen Bauamt nachfragst.
Erste, hilfreiche Tipps zum Thema findest du in unserem Beitrag zur Carport Baugenehmigung.
Brauche ich ein Carport Fundament?
An der Hausseite ist der Carport mit dem Haus verbunden und benötigt deshalb kein Fundament, die andere Seite sollte dann aber schon ein Fundament bekommen.
Hier werden für die jeweiligen Pfosten Punktfundamente gesetzt, die die Trag- und Windlasten aufnehmen können. Dafür gibt es passende H-Anker, die dann einbetoniert werden. Mehr dazu in unserem Beitrag zum Carport Fundament.
Was kostet ein Anlehncarport?
Die Kosten für so ein Projekt sind sehr variabel und lassen sich vorher schwer bestimmen. Der Preis für einen Anlehncarport wird dabei von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Angefangen bei der Wahl der Materialien, über die Art der Befestigung und Dacheindeckung, bis zu möglichen Extras wie Beleuchtung oder Seitenwänden.
Ein wichtiger Faktor ist dabei auch die Größe. Je höher, breiter oder länger, umso mehr Material und dementsprechend höhere Kosten kommen auf dich zu.
Eine Übersicht der möglichen Kosten findest du in unserem Beitrag zu den Carport Kosten.
Was ist noch wichtig, bevor du ein Carport am Haus befestigst?
Noch ein sehr wichtiger Punkt beim Carport Bau ist die Größe des Fahrzeugs, was untergestellt werden soll. Ist hier zum Beispiel ein Carport für ein Wohnmobil geplant, musst du dementsprechend die Abmaße vorher einplanen. Aber auch dann, wenn du zum Beispiel regelmäßig einen Dachgepäckträger auf dein Auto montierst, willst du diesen im Idealfall nicht immer abnehmen müssen, wenn du unter dein Carport fahren möchtest.
Hier am besten vorher messen und dann nochmal ein wenig Toleranzbereich nach oben dazurechnen.
Andere Punkte, wie Dachneigung und Dacheindeckung, Berechnung von Statik und Windlasten, aber auch Anbringung von Elektrik oder Wasserabläufen findest du in unserem Carport Ratgeber.
Carport am Haus befestigen Anleitung
Wir sind beim Thema Baugenehmigung weiter oben schon kurz darauf eingegangen, es macht einen Unterschied, ob du den Anlehncarport direkt bei Hausbau mit einplanst oder erst später an dein bestehendes Haus anbauen willst.
Beim Anbauen in der Bauphase übernimmt die Planung der Befestigung und die dementsprechende Berechnung meist der Bauträger. Auch das anschließende Abdichten der Übergänge und ähnliche Faktoren werden dabei schon berücksichtigt.
Carport an Wohnhaus befestigen
Hier wird es ein bisschen „tricky“. Die Art der Befestigung hängt sehr stark vom „Ist“-Zustand ab. Die Befestigung richtet sich nach der jeweiligen Hauswand und diese sollte vorher unbedingt von einem Fachmann beurteilt werden.
Ist dein Haus zum Beispiel von außen gedämmt und hat sonst nur eine dünne Putzschicht oder Klinker, reicht das in der Regel nicht aus, um ein Anlehncarport zu befestigen. Hier kann dir ein Statiker oder Bausachverständiger weiterhelfen.
Nachdem das alles geklärt ist, kann es endlich losgehen und der Carport wird am Haus befestigt.
Carport am Haus befestigen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Werkzeug und notwendige Materialien bereitlegen
Wichtige Werkzeuge sind
Schlagschrauber und Akkuschrauber
passende Schrauben, Verbinder oder Gewindestangen
Richtscheite oder Wasserwaage
abhängig von Höhe: Leiter oder Baugerüst
optional: Hammer
2. Ausmessen und Position festlegen
Die Position hängt stark von der Hauswand ab. Oft wird die Höhe dabei von den Zwischendecken oder stabilen Querbalken vorgegeben. Hier hat dir der vorher hinzugezogen Experte sicher genaue Anweisungen für die Position mitgegeben.
Die Position sollte außerdem so gewählt werden, dass ein Gefälle entsteht, damit Wasser ablaufen kann und sich keine Staunässe bildet.
3. Hauptträger / Balken an Haus besteigen
Jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt, die sogenannte „Pfette“ am Haus befestigen.
Hier bitte die Hinweise des zurate gezogenen Experten beachten, aber in den meisten Fällen ist so eine Befestigung nur mit eingeklebten Gewindestangen möglich. Viele kennen das sicher von der Befestigung von großen Maschinen im Fußboden.
Bei dem Hauptträger ist das ähnlich, eingeklebte Anker sind nach dem Aushärten super fest und so lässt sich die nötige Stabilität gewährleisten.
Für diese Art der Befestigung gibt es entweder passenden Verbundmörtel, der in die Bohrlöcher gespritzt wird oder Klebedübel, die aufplatzen und so den Kleber verteilen. Achte bitte darauf, dass beide Methoden eine gewisse „Aushärtezeit“ benötigen (unbedingt die Herstellerangaben beachten).
Unser Tipp: Bei Fachwerkhäusern kannst du z.B. direkt in das vorhandene Balkenwerk einzuschrauben. Hier musst du je nach Größe der Konstruktion passende Schrauben und Verbinder wählen.
Wichtiger Hinweis: Der Aufbau und die Beschaffenheit der Fassade sind dabei stets zu beachten. Klinkerfassaden und die darunter angebrachte Isolierung bieten keinen Halt und haben einen dementsprechend langen Weg bis zum Mauerwerk. Hierbei muss sowohl die Länge der Gewindestangen, als auch die mögliche Beschädigung der Wärmedämmung beachtet werden. Dabei sollte die Befestigung möglichst thermisch getrennt erfolgen, damit die Wärmedämmung keinen Schaden nimmt.
4. Anlehncarport Aufbau und befestigen
Jetzt kann der Anlehncarport aufgebaut werden, eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du dazu in unserem Beitrag „Anlehncarport selber bauen“.
Wenn du bei der Befestigung auf die Klebevariante setzt, kannst du zeitgleich die Fundamente für die Außenpfosten setzen und so kann beides zusammen aushärten und trocknen.
Sind die Fundamente und Befestigungen so weit vorbereitet, können die Außenposten aufgestellt werden. Die genaue Position wird dabei meist von der Bauanleitung vorgegeben. Alle weiteren Schritte ergeben sich dann aus der Anleitung und sind zügig erledigt.
5. Abschlussarbeiten
Sobald der Anlehncarport steht, werden die Abschlussprofile und notwendige Entwässerungssysteme montiert. Wichtig ist dabei, dass sich keine Staunässe am Haus oder anderen Teilen der Konstruktion bildet.
Auf gehts – Anlehncarport bestellen
Jetzt weißt du genau, worauf du beim Carport am Haus anbauen achten musst und brauchst nur noch das nötige Anlehncarport? Eine passende Variante findest du direkt in unserem Onlineshop.
Wir hoffen, du hast durch den Artikel ein wenig Inspiration für deinen Carport Aufbau finden können. Wenn du mehr Bilder und Eindrücke benötigst, schau doch auf unserem Pinterest-Kanal vorbei. Hier findest du zahlreiche Boards zu den unterschiedlichen Holzbauthemen.
Folge uns auch gerne auf Facebook und Instagram und verpasse so keine wichtigen GartenHaus-Artikel mehr.
***
Titelbild: ©iStock/U.J.Alexander
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/filmfoto; Bild 2: ©GartenHaus GmbH; Bild 3: ©GartenHaus GmbH; Bild 4: ©iStock/U.J.Alexander; BIld 5: ©GartenHaus GmbH