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Terrassenüberdachung Gefälle: So kannst du die Neigung berechnen

Was ist ein Gefälle? Zu flach, zu steil – welche Rolle spielt das Gefälle beim Terrassendach? Machen Material und Konstruktion der Überdachung einen Unterschied? Welches Terrassenüberdachung Gefälle ist optimal und wie lässt sich ein Terrassenüberdachung Gefälle berechnen? Das sind nur einige der Fragen, die wir dir gern beantworten.

Die gute Nachricht vorweg: Wenn du dich für eine vorgefertigte Terrassenüberdachung als Bausatzlösung entscheidest, wie wir sie zahlreich und vielfältig in unserem Onlineshop anbieten, musst du dich um das richtige Gefälle des Terrassendachs nicht kümmern - das haben die Planer unserer Produkte für dich bereits unter Berücksichtigung der Statik erledigt. Die richtige Neigung des Dachs ergibt sich so beim Aufbau nach Bauplan von ganz allein.

Anders ist es, wenn du eine neue Terrassenüberdachung für deine Terrasse in Eigenregie planst und aufbauen möchtest. Dann bist du für das richtige Gefälle zuständig.

Generell lohnt sich für das Projekt ein Blick in unseren Terrassen Ratgeber, der dich unter anderem zu Fragen

• der Planung,
• der Berechnung der Statik,
• der Materialauswahl,
• des Aufbaus,
• des Streichens
• und der Baugenehmigung für die Terrassenüberdachung informiert.

Im nachfolgenden Beitrag geht es darum, das richtige Gefälle der Terrassenüberdachung zu finden.

Was ist ein Gefälle?

Im Zusammenhang mit bautechnischen Konstruktionen meint ein Gefälle die Neigung einer Fläche, zum Beispiel eines Dachs. Dann ist auch häufig von der Dachneigung die Rede. Eine andere Bezeichnung für das Gefälle ist die Steilheit.

Das Gefälle wird meist als ein Winkelmaß (Winkel in Grad (°) zur Waagerechten) angegeben, mitunter finden sich Gefälle als Prozentangaben (%) und ganz selten auch als Zahlenverhältnisse.

Welche Rolle spielt das Gefälle beim Terrassendach?

Im Bauwesen werden Dächer in Abhängigkeit von der Steilheit unterschieden in

  • Flachdächer,

  • flach geneigte Dächer (Gefälle: 3 bis 20 Grad)

  • und Steildächer (Gefälle: über 20 Grad).

Das Dachgefälle wird in den entsprechenden Bebauungsplänen ebenso wie die Dachform vorgeschrieben.

Unser Tipp: Frage bei deinem Bauamt unbedingt vor Projektbeginn nach den lokalen Vorschriften für das Gefälle deiner Terrassenüberdachung!

Denn die Vorschriften haben ihre guten Gründe:

  • Das Gefälle nimmt zum einen direkten Einfluss darauf, welche Dacheindeckung zum Einsatz kommt. So eignen sich manche Dacheindeckungen nur für einen festgelegten Neigungsbereich. Kämen sie in steileren oder flacheren Winkeln aufs Dach, könnte dies negative Folgen für die Statik oder die Dichtheit des Dachs haben.

  • Zum anderen gilt, dass je geringer ein Gefälle ist, anders geschrieben: Je flacher das Dach ausgelegt ist, desto schlechter (zu langsam, nicht komplett) fließt Regenwasser beziehungsweise Tauwasser davon ab. Das wiederum mindert einerseits den Selbstreinigungseffekt, sodass du mehr Zeit, Arbeit und Kosten zum Putzen der Terrassenüberdachung/Glasdach reinigen aufwenden musst.

  • Schlimmstenfalls droht deinem Terrassendach gar ein mikrobiologischer Bewuchs (Vermoosung).

  • Andererseits stellt stehendes Wasser ein Risiko für die Beschaffenheit der Terrassenkonstruktion selbst und für deren Dichtheit dar. Wegen des Mehrgewichts droht mitunter gar ein Durchbiegen der Terrassenüberdachung. Und wenn Wind aufkommt, kann er das stehende Wasser bei angelehnten Terrassenüberdachungen ungünstigenfalls gegen die Fassade des Wohngebäudes drücken, wo es seinerseits Feuchtigkeitsprobleme verursachen kann.

Regeldachneigung: Was ist das?

Um der Gefahr stehenden Wassers auf dem Terrassendach entgegenzuwirken, gibt es die sogenannte Regeldachneigung. Darunter wird das Gefälle verstanden, bis zu dem gesichert ist, dass Regen optimal von einem Dach abläuft.

Der Zentralverband des Deutschen Dachdecker-Handwerks empfiehlt eine Regeldachneigung für jeden Dachbaustoff, also eine unterste Gefällegrenze, bei der sich der Baustoff als regensicher bewährt hat.

Unser Tipp: Wähle stets ein Gefälle, das über der für den Baustoff empfohlenen Regeldachneigung liegt, so gehst du auf Nummer sicher.

Mindestdachneigung: Was ist das?

Auch wenn dies im Alltag häufig geschieht ist die Regeldachneigung nicht mit der sogenannten Mindestdachneigung gleichzusetzen. Wäre dies der Fall, dürfe die Regeldachneigung nicht unterschritten werden. Das wäre aber durchaus möglich, wenn die Regensicherheit mit extra Maßnahmen wie einem wasserdichten Unterdach gewährleistet würde.

Welches Terrassenüberdachung Gefälle ist fürs Dach optimal?

Für Dächer im Allgemeinen gilt: Je steiler das Gefälle ist, desto schneller fließt Regen davon ab. Mehr dazu im Beitrag: Regenabfluss Terrassendach

Terrassenüberdachung: Flach oder steil – was ist besser?

Dennoch rät man bei Terrassenüberdachungen von Steildächern eher ab. Das hat mehrere Gründe: Für den gewünschten Lebens-/Wohnraum unter der Terrassenüberdachung sorgt die entsprechende Raumhöhe. Die empfohlene Raumhöhe für eine überdachte Terrasse liegt zwischen 2,30 und 2,70 Metern. Diese Raumhöhe ist bei sogenannten angelehnten Terrassenüberdachungen mit einem flach geneigten Dach (zumeist ein sogenanntes Pultdach) am ehesten gleichmäßig über die Terrassenfläche gewährleistet, daher ist das Pultdach hierzulande die wohl beliebteste Dachform für angelehnte Terrassenüberdachungen.

Wichtig: Damit auch das flach geneigte Dach als Terrassenüberdachung regendicht wird, bekommt es eine geeignete Abdichtung und ein optimales Gefälle, sodass der Regen über Dachrinnen (gegebenenfalls auch mit Gefälle) und Regenfallrohre sicher abgeleitet werden kann. Ein Gefälle von mindestens 3°, besser sogar 5° wird hierzu empfohlen.

Ein angelehntes Steildachfirst müsste dagegen recht hoch am Wohnhaus angesetzt werden, um an der in den Garten ragenden Traufenseite noch Mannshöhe zu bieten. Nicht jedes Wohnhaus hat dafür die passende Montagehöhe, die zudem frei von Fensteröffnungen sein müsste. Außerdem bliebe unter dem Steildach viel Raum ungenutzt.

Bei angelehnten Terrassendächern mit einem Steildach, das zu beiden Seiten hin abfällt, müsste der Anschluss der (inneren) Traufenseite an das Wohngebäude mit besonders großer Sorgfalt abgedichtet werden, um Feuchteschäden zu vermeiden.

Empfohlenes Gefälle für Terrassenüberdachungen aus unterschiedlichen Materialien im Überblick

Auch Glas-Seitenwände können bei einer Terrassenüberdachung eingebaut werden.

Terrassenüberdachungen aus Kunststoffplatten (Polycarbonat, Acryl) und Faserzementplatten (Verbundwerkstoff): mindestens 5 Grad

Achte bei Stegplatten aus Kunststoff darauf, dass du diese in Gefällerichtung (auch Längsneigung genannt) = Ablaufrichtung des Regenwassers verlegst! Bei Wellplatten aus Acryl empfehlen die Hersteller mitunter sogar 10 Grad Gefälle. Handelsübliche Stegplatten aus Polycarbonat/Acryl, die als Terrassenüberdachung hierzulande sehr beliebt sind, sind meist wasserdampfdurchlässig.

Es kann in ihren Hohlkammern deshalb zu Kondensatbildung kommen. Damit das sich gegebenenfalls sammelnde kondensierte Wasser problemlos ablaufen kann, lassen sich die Platten an der Wandanschlussseite zum Beispiel mit Aluminiumtape verschließen. An der Rinnenauslaufseite (untere Stirnseite) kommt ein Anti-Dust-Tape (Gazestreifen) zum Schutz vor Schmutz und kleinen Lebewesen zum Einsatz sowie eine Tropfleiste, die mit Silikon abgedichtet wird.

Dank dieser beispielhaft beschriebenen Konstruktion kann Kondenswasser entweichen – viele Plattenhersteller empfehlen mindestens 5° Gefälle für ihre Produkte.

Terrassenüberdachungen aus Glas: mindestens 5 Grad

Bei einer unterbrechungsfreien Verlegung der Glasplatten ist kaum mit Undichten wegen zu geringen Gefälles der Terrassenüberdachung zu rechnen, vorausgesetzt, die Platten sind sauber montiert, sodass die Entwässerung des Glasfalzes vorschriftsmäßig läuft.

Optimales Gefälle für Terrassenüberdachungen aus gebranntem Ton (Ziegelstein), Bitumenschindeln, Schieferschindeln, Betonziegeln: mindestens 5 Grad

Dank der überlappenden (schuppenartigen) Verlegung der Ziegel und Schindeln läuft das Wasser entlang des Gefälles stets von dem/der aufliegenden Schindel auf den/die darunter liegende/n.

Optimales Gefälle für Terrassenüberdachungen aus Holz, Schiefer, Schilf (Reet): mindestens 5 Grad

Bei Terrassenüberdachungen aus natürlichem Material solltest du beachten, dass diese von Natur aus mehr Halt für Wasser und Schnee bieten und anfälliger für Feuchteschäden sind.

Optimales Gefälle für Terrassenüberdachungen aus Metall (Blechtafeln aus Aluminium, Titanzink, Kupfer): mindestens 5 Grad

Keine Sorge vor Krach von Regentropfen: Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Regen auf einer metallischen Terrassendacheindeckung viel Lärm mache, sind moderne Bleche aus Metall so abgerundet, dass Regentropfen nicht frontal aufprallen, sondern leise abrollen. Außerdem sorgen oft spezielle Dämmungen für effektiven Schallschutz.

Terrassenüberdachung Gefälle berechnen: So geht’s

Gefälle allgemein berechnen – Rechenwege und Rechenbeispiel

Das Gefälle berechnest di allgemein aus den Werten Höhenunterschied, dividiert durch die Strecke. Zum Beispiel ergibt sich aus 500 Metern (m) Höhenunterschied auf einer Strecke von 2 Kilometern (km) mit

500 m / 2.000 m = 0,25

ein Gefälle von 0,25, das ohne Einheit angegeben wird, da sich die Einheit Meter herauskürzen lässt. Um auf das Prozentgefälle zu kommen, muss das Ergebnis mit 100 Prozent (%) multipliziert werden:

0,25 mal 100% = 25%

Demnach beträgt das Prozentgefälle 25 Prozent.

Terrassenüberdachung Gefälle berechnen – Rechenwege und Rechenbeispiel (mit Video)

Zum Berechnen des Gefälles deiner Terrassenüberdachung benötigst du folgende Maße:

  1. Dachhöhe h – die vertikale (senkrechte) Entfernung zwischen Dachfirst und Dachtraufe

  2. Grundmaß g – die horizontale (waagerechte) Entfernung von Dachfirst bis Dachtraufe

Aus den beiden Maßzahlen lässt sich der Neigungswinkel α des Daches trigonometrisch ermitteln. Die zugehörige Formel lautet:

α = arctan h/g

Vom Neigungswinkel zum Gefälle kommst du mit der Umrechnung:

tan α = Gefälle α = arctan (Gefälle)

Demnach kommt eine Dachneigung von 45 Grad einem 100%igen Gefälle gleich.

Eine andere Berechnung des Gefälles der Terrassenüberdachung geht so: Ermittelt wird hierbei der Höhenabstand zwischen

  1. der Höhe 1 (bei angelehnten Terrassenüberdachungen: Wandanschluss, zum Beispiel Stegplattenkante an der Wandbefestigung; bei freistehenden Terrassenüberdachungen obere Kante)

  2. und der Höhe 2 (offene beziehungsweise tiefere Seite, zum Beispiel äußere Stegplattenkante).

Dazu nimmst du die Länge der Stegplatte, zum Beispiel 1 m = 100 Zentimeter (cm) mal dem Sinus des empfohlenen Neigungswinkels (siehe Liste oben).

sin(5°) mal 100 cm = 8,7 cm = rund 9 Zentimeter

Das heißt, das auf einen Meter Terrassenüberdachung gesehen ein Höhenunterschied von 9 cm und demnach bei einer Terrassenüberdachung mit 4 m Tiefe 36 cm (4 mal 9 cm = 36 cm) Höhenunterscheid zu realisieren wären, wenn 5° Gefälle das konstruktive Bauziel wären.

Online-Rechner ermitteln Gefälle für Terrassenüberdachung

Du findest im Internet verschiedene Online-Rechner, die dir nach Eingabe der Maße deiner Terrassenüberdachung das Gefälle automatisch berechnen. Zum Beispiel auf der Internetseite Rechneronline.de. Auf der Seite Heimwerker.de gibts zudem eine praktische Tabelle mit den Gefällen und Prozentgefällen von 1° bis 45° – die erspart dir mühsame Umrechnungen.

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Titelbild: ©GartenHaus GmbH
Artikelbilder: Bild 1-3 (einschließlich Collage): ©GartenHaus GmbH