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Terrassendach Entwässerung: So gelingt der Wasserablauf von der Terrassenüberdachung!

Eine Terrassenüberdachung schützt vor allem, was von oben kommt: Regen, Schnee und Hagel. Ohne einen geregelten Wasserablauf würde sich das Niederschlagswasser willkürlich einen Weg suchen. Damit das nicht geschieht, muss eine Terrassendach Entwässerung her, die das Wasser ordentlich abführt. Wir erklären, welche Möglichkeiten zur Entwässerung eines Terrassendachs es gibt und in welchen Situationen sie sich am besten eignen!

Niederschlagswasser auffangen und ableiten: Dachrinnen-Systeme

Eine Dachrinne (auch Regenrinne genannt) ist eine Rinne, die an der Dachtraufe der Terrassenüberdachung befestigt ist, um das vom Dach ablaufende Niederschlagswasser aufzufangen und zu sammeln. Voraussetzung dafür ist, dass das Terrassendach entsprechend geneigt ist, also ein Gefälle haben muss. Denn nur dann gelingt der Ablauf Richtung Regenrinne kontrolliert.

Von der Rinne, die ebenfalls einen entsprechenden Neigungswinkel haben muss, läuft das gesammelte Niederschlagswasser durch einen Trichter in ein Regenfallrohr, wie du es in unserem Onlineshop findest, oder alternativ über eine sogenannte Regenablaufkette vom Dach. Fallrohr oder Regenkette sind meist außen, also sichtbar, an den tragenden Pfosten/Pfeilern der Terrassenüberdachung montiert. Bei modernen Terrassenüberdachungen aus Aluminium, die wir ebenfalls in unserem Onlineshop in großer Auswahl bieten, sitzt die Vorrichtung zur Terrassendach-Entwässerung allerdings häufig auch im tragenden Alu-Pfosten.

Das ganze System aus Dachrinne, Trichter und Fallrohr wird auch Rinnensystem genannt. Ein Dachrinnensystem erfüllt mehrere Aufgaben:

  • Es fängt das vom Terrassendach abfließende Wasser auf und sammelt es.

  • Es leitet das abfließende Wasser ab.

  • Es schützt die bautechnische Konstruktion (Terrassendach und gegebenenfalls angrenzendes Gebäude) vor Feuchtigkeit, die auf Dauer Schäden nach sich ziehen würde.

  • Es schützt auch das Terrassenfundament und den Untergrund vor zu viel Feuchtigkeit. Terrassenüberdachungen bestehen im Grunde aus zwei Teilen: der Überdachung und der Unterkonstruktion, die das Dach trägt. Sie ist entweder ans Haus angelehnt oder frei stehend. Die Unterkonstruktion kann aus

  • Holz,

  • Aluminium

  • oder einer Kombination der beiden Baustoffe gefertigt sein.

Das Dach, also die Eindeckung, besteht meist aus Glas (sogenanntes Verbundsicherheitsglas) oder aus Kunststoff (Acrylglas oder Polycarbonat). Auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Eindeckungen gehen wir in unserem Ratgeber-Artikel „Terrassenüberdachung aus Polycarbonat, Glas oder Acryl: Was ist besser?“ ausführlich ein.

Wichtig: Wenn wir im Folgenden von Terrassenüberdachung streichen schreiben, geht es demnach natürlich um den Anstrich der Tragekonstruktion:

Dachrinnen beziehungsweise Regenrinnen fürs Terrassendach gibt es in unterschiedlichen Bauformen, darunter halbrunde und kastenförmige Profile. In der Regel sind die Dachrinnen außen angebracht. Zusammenfassend halten wir fest, dass es Dachrinnen für spezielle Einsatzorte im Handel gibt, zum Beispiel Rinnen, die vorgehängt werden, sogenannte Aufdachrinnen, innenliegende Rinnen, Liegerinnen und mehr.

Handelsüblich sind Dachrinnen aus den Materialien

  • Titanzink,

  • verzinktes Stahlblech,

  • Kupfer,

  • Edelstahl,

  • Aluminium und

  • Kunststoff (PVC).

Außerdem gibt es hölzerne Rinnen.

Die Rinnensysteme sind in verschiedenen Größen zu haben. Entscheidend für die Größenwahl sind die Dachgrundfläche und die Zahl der Abläufe. Je nach zu entwässernder Dachgrundfläche wird eine bestimmte Nennweite der Dachrinne empfohlen, damit das Wasser zügig abläuft und sich nicht staut oder gar unkontrolliert aus der Dachrinne schwappt:

Dachgrundfläche Einsatzort empfohlene Nennweite
bis 25 m² Wochenendhaus, Garage, Terrasse, Balkon 70 mm
bis 51 m² Kleines Haus, Anbau 105 mm
bis 100 m² Ein-/Zweifamilienhaus 125 mm
bis 150 m² Mehrfamilienhaus 153 mm

Niederschlagswasser sammeln und dafür Leitungswasser sparen: Regentonne, Zisterne & Co.

Das durch das Fallrohr oder von der Regenkette kommende Wasser vom Terrassendach kannst du sammeln, um es in Garten und Gartenhaus zu nutzen. Zum Beispiel zum Bewässern der Pflanzen. Oder zum Spülen der Gartenhaustoilette. So sparst du teures Leitungswasser und die Wasserrechnung fällt nicht so hoch aus, denn das Regenwasser fällt schließlich gratis vom Himmel. Das Umweltbundesamt empfiehlt die Nutzung von Regenwasser für den Garten ausdrücklich.

Zum Sammeln des Regenwassers von der Terrassenüberdachung eignen sich Auffangbehälter wie Regentonnen und Regenwassertanks (geschlossene Behälter mit Zapfhahn zum dosierten Entnehmen bestimmter Regenwassermengen), die es in großer Vielfalt und Vielzahl im Handel zu kaufen gibt. Teilweise haben die modernen Regentonnen sogar praktische Regensammler an Bord (alternativ sind sie optional zu kaufen), die einerseits dafür sorgen, dass die Regentonne schnell gefüllt wird, und andererseits ein Überlaufen der Tonne verhindern.

Du kannst das Regenwasser auch in einer unterirdischen Zisterne sammeln. Ein solcher Bodentank braucht eine Pumpe plus Filter, damit du das Wasser komfortabel entnehmen kannst. Außerdem ist zu beachten, dass die Zisterne so tief im Erdreich vergraben ist, dass das Wasser darin bei Bodenfrost nicht friert und der Behälter birst. Andernfalls müsstest du die unterirdische Zisterne vor Frosteinbruch entleeren.

Vorteile von Regenwasser als Gießwasser auf einen Blick

Wenn du das von der Terrassenüberdachung tropfende Regenwasser sammelst und im Garten als Gießwasser verbrauchst, bringt dir das diese Vorteile:

  1. Auf seinem Weg vom Dach in die Regentonne reichert sich das ohnehin schon sauerstoffreiche, weiche Regenwasser weiter mit Sauerstoff an und nimmt organische Stoffe (Pollen, Laubreste) auf – es ist damit ein umweltfreundlicher Dünger mit hohem Nährstoffgehalt.

  2. Regenwasser ist deutlich kalkärmer als Leitungswasser.

  3. Das Regenwasser ist gratis, du sparst Leitungswasser und Wasserkosten.

Niederschlagswasser versickern lassen

Wer das bei der Terrassendach-Entwässerung anfallende Regenwasser nicht in Regentonne & Co. auffangen möchte, muss es anderweitig ableiten, um ein Versumpfen am Rand des Fundaments und darunter zu verhindern. Auch dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: So kann die Terrassendachentwässerung oberirdisch oder unterirdisch erfolgen.

Terrassenüberdachung Entwässerung über Terrain (oberirdisch)

Für diese Entwässerungsmethode endet das Fallrohr kurz über der oberen Kante des Terrassenbodens. Das von dort je nach Stärke des Niederschlags tropfende oder ausströmende Wasser fließt in die Gartenfläche ab, die an die Terrasse anschließt und versickert dort im Boden. Das gelingt jedoch nur, wenn die Vegetationsfläche

  1. tiefer als der Terrassenboden ist (ein paar Zentimeter Höhenunterschied reichen hier vollkommen) und

  2. ein passendes Gefälle besitzt. (Ausführlichen Rat zum Gefälle des Terrassendachs bieten wir in unserem Beitrag: "Terrassenüberdachung Gefälle: So kannst du die Neigung berechnen".)

Da der Terrassenboden auch mit Neigung (Gefälle) verlegt wird, läuft das Wasser stets in Richtung Terrassenbodenrand. Der Vorteil dieser Versickerungsmethode ist, dass sie die Kanalisation entlastet.

Terrassenüberdachung Entwässerung über Entwässerungsrinnen oder Drainagen

Bei dieser Terrassendach-Entwässerungs-Methode werden

  • Entwässerungsrinnen

  • oder Drainagerinnen

in den Terrassenboden eingelassen und mit einem Schutzgitter versehen.

Gut zu wissen: Diese Methode zur Entwässerung der Terrassenüberdachung kann auch ohne Regenrinnensystem am Terrassendach eingesetzt werden.

Die Entwässerungsrinnen sind entweder an die Kanalisation angeschlossen oder führen ins Erdreich des Gartens.

Im Handel bekommest du solche Entwässerungsrinnen (auch Hofabläufe genannt) zur Linien- und Punktentwässerung oft als Bausatz. 

Unser Tipp: Hol dir zur Planung einer Terrassendach-Entwässerung am besten fachlich kompetente Hilfe. Ein Experte kann zum Beispiel vor Ort prüfen, ob für dein Terrassendach

  • eine Linienentwässerung, bei der der Ablauf als Rinne gestaltet wird,

  • oder eine Punktentwässerung mit einem zentralen, mittigen oder einem dezentral in einer Ecke positionierten Ablauf besser ist.

Unterirdische Terrassendach Entwässerung

Damit diese Entwässerungsmethode bei der Terrassenüberdachung funktioniert, wird das Regenwasserfallrohr bis in den Boden hineingeführt und

  • entweder mit dem lokalen Regenentwässerungsnetz

  • oder den vorhandenen Sickergruben verbunden.

Unser Tipp: Regenwasser, das keiner Behandlung bedarf, sollte eher in entsprechende Versickerungsanlagen geleitet werden, um die Kanalisation zu entlasten. Gemäß dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG; Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts vom 31. Juli 2009) sind Regenwasser und Schmutzwasser zu trennen! Wir empfehlen, dich wegen der Ableitung des Regenwassers bei deiner zuständigen Stadt-/Gemeindebehörde (zum Beispiel Bauamt) nach der ortsüblichen Vorgehensweise bei der Entwässerung des Terrassendachs zu informieren.

Zum Anschluss des Fallrohres an die unterirdischen Ableitungen kommt häufig ein bereits vorgefertigter Fundamentfuß aus Beton zum Einsatz, der mit einem Abfluss oder Auslauf ausgestattet ist.

Auch Terrassendächer aus Aluminium mit integriertem Regenwasserabflussrohr im tragenden Pfeiler werden über einen solchen Fundamentfuß mit Abfluss direkt in den Boden eingesetzt. Das Fertigfundament mit Abfluss wird im Boden direkt unter dem Pfeiler platziert und mit dem Abflussrohr verbunden. Für stabilen Halt sorgt extra Beton, der rund um den Fundamentfuß im Boden befestigt wird.

Niederschlagswasser vom Terrassendach in den Gartenteich einleiten

Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du das System zur Entwässerung der Terrassenüberdachung auch so auslegen, dass das Regenwasser in den Gartenteich eingeleitet wird.

Es gilt: Das Regenwasser sollte sauber sein.

Deshalb ist es ratsam, das erste Regenwasser nach einer längeren Trockenperiode nicht in den Gartenteich zu leiten, da es den Schmutz von Terrassendach, Rinnensystem und Zuleitung aufnimmt, darunter Staub- und Rußpartikel, Pflanzenteile sowie Vogelkot, und in den Gartenteich spült. Gieß es stattdessen besser in die Beete.

Außerdem ist ein Filter zu empfehlen, der das in den Gartenteich strömende Regenwasser kontinuierlich von grobem Schmutz mechanisch befreit.

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Titelbild: ©iStock/jwblinn; ©iStock/phosan
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/schulzie; Bild 2: ©iStock/IcemanJ; Bild 3: ©iStock/geogif