Terrassendielen verlegen: Schritt für Schritt Anleitung zum Nachmachen
Unsere Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie du Terrassendielen auf der Terrasse oder Balkonterrasse verlegst. Du erfährst, was du dabei beachten musst und welches Werkzeug du brauchst. Dazu bekommst du von uns einen Überblick über handelsübliche Terrassendielen aus Holz und WPC (Wood Plastic Composite) und deren Eigenschaften.
Terrassendielen gibt es aus unterschiedlichen Werkstoffen zu kaufen. Jeder Werkstoff bringt seine materialspezifischen Eigenschaften in den Terrassenbodenbelag mit. Diese beeinflussen auch die Regeln, die es beim Verlegen der Dielen zu beachten gilt. Du solltest beim Kauf neuer Terrassendielen deshalb unbedingt wissen, welche am besten zu deinem Vorhaben passen, wenn du vor der Wahl zwischen Terrassendielen aus
Aluminium
Holz
oder WPC
stehst. Wir lassen in dieser Anleitung zum Verlegen von Terrassendielen die Modelle aus Aluminium allerdings außer Acht, da deren Verarbeitung materialbedingt anders ist als die von Holz- und Holz-Verbund-Werkstoff-Dielen für die Terrasse.
Unser Tipp: Neben Terrassendielen aus Holz und WPC hast du die Möglichkeit, deine Terrasse mit
Steinen,
Platten,
Fliesen und mehr zu belegen.
Einen umfassenden Überblick über sämtliche Arten von Terrassenboden-Belag liefert dir unser Beitrag: So findest du den richtigen Terrassenbelag.
Terrassendielen verlegen: Grundlagenwissen zu Dielen aus Holz und WPC
Bei Terrassendielen aus Holz hast du eine große Auswahl an Holzarten, darunter:
klassische heimische (europäische) Nadelhölzer wie Kiefer, Douglasie, Esche, Sibirische Lärche, Nordische Lärche,
einheimische Harthölzer wie Eiche
und sogenannte tropische Harthölzer wie Bambus, Bangkirai, Bilinga, Cupiuba, Cumaru, Bongossi, Garapa, Massaranduba und Ipe.
Jede dieser Holzarten hat ihre spezifische Holzfarbe, Maserung und kommt mit mehr oder weniger Asteinwüchsen daher.
Unser Tipp: Beim Kauf von Terrassendielen solltest du nicht nur auf deren Optik achten, sondern auch auf die Klimabilanz der Hölzer. Zertifikate wie das FSC®-Siegel (FSC steht für „Forest Stewardship Council®“) belegen, dass die Hölzer aus nachweislich nachhaltiger Forst- beziehungsweise Waldwirtschaft stammen.
Über die Nachhaltigkeit unseres Holzes informieren wir dich mit diesem Beitrag: Nachhaltige Produktion: Mit der GartenHaus GmbH in eine grüne Zukunft.
Lebensdauer unterschiedlicher Terrassendielen aus Holz
Für dich ist bei der Wahl einer Holzart zum Terrassendielenverlegen wichtig zu wissen, dass die gehandelten Holzdielen von unterschiedlicher Lebensdauer sind. Du solltest deshalb beim Kauf auf die herstellerseits angegebene Dauerhaftigkeitsklasse achten. Hier gilt grundsätzlich, dass Nadelhölzer einer geringeren Dauerhaftigkeitsklasse als Harthölzer zugeordnet werden, unter anderem deshalb, weil sie weicher als diese sind.
Unterschieden werden die Dauerhaftigkeitsklassen 1 (sehr dauerhaft) bis 5 (nicht dauerhaft). Zur Orientierung hilft Ihnen die folgende Systematik:
Nadelhölzer wie Douglasie und Lärche gehören zur Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4, die einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren entspricht.
Unser Tipp: Wenn du die Terrassendielen fachgerecht verlegst und richtig pflegst, lässt sich die genannte Lebensdauer der Terrassendielen durchaus verlängern.
Heimisches Hartholz wie Eiche oder tropisches Hartholz wie Bangkirai gehören zur Dauerhaftigkeitsklasse 2, die einer Lebensdauer von 15 bis 25 Jahre und mehr entspricht.
Tropisches Hartholz wie Cumaru und Ipe gehören mit einer Lebensdauer von 25plus Jahren der Dauerhaftigkeitsklasse 1 an.
Standort der Terrasse und Art der Terrasse bestimmen Wahl der Holzart der Terrassendielen
Deine neuen Terrassendielen solltest du unbedingt auf den Standort deiner Terrasse und deren bauliche Auslegung abstimmen. Denn Holzdielen, die wetterseitig verlegt werden, sind Sonne, Wind, Niederschlägen und Temperaturwechseln stärker ausgesetzt als anderswo verlegte. Die Witterungseinflüsse können beispielsweise ein vorzeitiges Vergrauen der Dielen oder gar Änderungen in deren Beschaffenheit (Aufquellen, Schwinden, Reißen) bewirken.
Grenzt die Terrasse an einen Pool, sollten die Holzterrassendielen nicht splittern und auch keine holztypischen Inhaltsstoffe ausschwemmen („ausbluten“), die die Optik der Dielen oder gar die Wasserqualität beeinträchtigen. Und Dielen unter Terrassenüberdachungen verlegt, neigen eher zur Fleckenbildung, da sie nicht vom Regen „gewaschen“ werden.
Terrassendielen aus WPC – Alternative zu Echtholzdielen
Terrassendielen aus WPC sind in Holzoptik zu haben und bestehen zu 80 Prozent aus Holzfasern und zu 20 Prozent aus Kunststoffen. Sie sind sehr langlebig und das bei einem minimalen Pflegeaufwand.
Wir haben die beiden Materialien Holz und WPC als Belag für deine Terrasse in unserem Beitrag Terrassendielen aus Holz oder WPC: Vor- und Nachteile verglichen, um dir eine Entscheidung für oder wider das eine oder andere Material zu erleichtern.
Terrassendielen verlegen: Anleitung Schritt für Schritt
Zum Verlegen von Terrassendielen solltest du über folgende Grundlagen Bescheid wissen:
Fugenabstand ist abhängig von der Restfeuchte in den Terrassendielen
Der richtige Fugenabstand resultiert aus der Restfeuchte, die in den Terrassendielen steckt und die beim Verdunsten für ein Schwinden des Holzes sorgt, sodass bestehende Fugen größer werden. Terrassenholzdielen werden in
luftgetrocknete Ware mit einer recht hohen Restfeuchte von 20 Prozent (plus/minus 2 bis 3 Prozent)
und kammergetrocknete Ware mit einer geringeren Restfeuchte
unterschieden. Luftgetrocknete Terrassendielen sollten daher von vornherein mit geringerem Fugenabstand (4 bis 5 Millimeter) verlegt werden als kammergetrocknete (4,5 bis 6 Millimeter).
Unser Tipp: Da Holz sich bei Feuchtwerden ausdehnt, sollten die genannten Fugenabstände nicht unterlaufen werden.
Unsichtbare und sichtbare Befestigungsarten
Terrassendielen aus Holz lassen sich mit
sichtbarer (Terrassenschrauben, Schrauben aus V4A-Stahl bei Terrassen in Wassernähe, aus V2A-Stahl bei normalen Terrassen, bei Brettern mit mehr als 4,5 Zentimetern Stärke Schlossschraube und Gegenschraube)
und unsichtbarer (Clips oder Metallprofile für Holzdielen mit Stärke bis zu 2,5 Zentimetern geeignet)
Befestigung verlegen. Bei WPC-Dielen bekommst du systemeigene Clips zum Befestigen mitgeliefert.
Unser Tipp: Damit die Terrassendielen sicher verlegt werden, muss an jedem Kreuzungspunkt zwischen Diele und Unterbau eine Verschraubung (2 Schrauben pro Kreuzungspunkt mit einem Mindestabstand von 2 Zentimetern zur Brettkante) oder Clipbefestigung erfolgen.
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Zum Terrassendielen verlegen brauchst du einen festen, verdichteten und frostsicheren Untergrund.
Unser Tipp: Das nötige Gefälle der Terrasse, das den optimalen Ablauf von Wasser garantiert, kannst du bereits mit dem Untergrund realisieren, indem du beispielsweise den Feinsplitt entsprechend aufschüttest. Mehr zum Thema: Gefälle Terrasse berechnen
Gegen Unkraut hilft es, ein sogenanntes Unkrautvlies zu verbauen. Als Auflagepunkte für die Unterkonstruktion des Terrassenbodenbelags haben sich Gehwegplatten und Rasenrandsteine gut bewährt, die bestenfalls mit einem Abstand zwischen 40 und 60 Zentimetern verlegt werden. Die Unterkonstruktion wird mithilfe von Winkeln auf dem Untergrund befestigt.
Unser Tipp: Soll Ihre Terrasse in Hanglage oder aufgeständert errichtet werden, nutzt di zum Höhenausgleich Stellfüße aus glasfaserverstärktem Kunststoff (gfK) oder Punktfundamente (bei Höhenunterschieden von mehr als 50 Zentimetern).
Schritt 2: Unterkonstruktion aufbauen
Am besten verwendest du für die Unterkonstruktion und die Terrassendielen ein und dieselbe Holzart, denn dann verhält sich das Holz gleichermaßen. Zumindest sollte die Unterkonstruktion dieselbe Dauerhaftigkeitsklasse aufweisen wie der Terrassenbodenbelag.
Für Terrassendielen aus Hartholz (Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2) reicht eine Unterkonstruktion der Dauerhaftigkeitsklasse 2, denn diese ist der Bewitterung nicht direkt ausgesetzt. Worauf es prinzipiell ankommt, ist der Abstand zwischen den Unterkonstruktionssträngen. Fällt er zu groß aus, ist die Biegebelastung der Terrassendielen zu hoch, sodass sich Holz- oder WPC-Dielen biegen, reißen oder gar brechen. Der Achs-Abstand der Unterkonstruktion wird deshalb gemäß der Dielenstärke gewählt. Es gilt:
bis 21 Millimeter Dielenstärke: maximal 40 Zentimeter Achs-Abstand
bis 25 Millimeter: maximal 50 Zentimeter Achs-Abstand
über 25 Millimeter: maximal 60 Zentimeter Achs-Abstand (nur bei Nadelholz-Terrassendielen, bei Harthölzern immer maximal 50 Zentimeter)
Bei Terrassendielen aus Laubholz (also bei allen tropischen und einheimischen Harthölzern) sollte der maximale Abstand stets 50 Zentimeter betragen.
Beim Verlegen von WPC-Terrassendielen ist ein Abstand von maximal 40 Zentimetern zu wählen.
Unser Tipp: Kommen Terrassendielen mit einer Stärke von mehr als 30 Millimeter zum Einsatz, ist eine stärkere Unterkonstruktion zu erwägen, denn mit der Dielenstärke steigen auch die Verzugskräfte, die auf die Unterkonstruktion einwirken.
Als Bauholz für die Unterkonstruktion kann gemäß der Gebrauchsklasse sowohl
sogenanntes Konstruktionsvollholz (KVH),
als auch sogenanntes Brettschichtholz (BSH),
Eichen-Kantholz
und Schnittholz aus tropischen Harthölzern zum Einsatz kommen, wobei wichtig ist, dass Unterkonstruktionen aus
Nadelholz nicht im direkten Erdkontakt stehen dürfen.
Alternativ sind Unterkonstruktionen aus Aluminium für Terrassendielen aus Holz und WPC einsetzbar, die sehr stabil und langlebig sind.
Schritt 3: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ihre Terrassendielen verlegst du nach Anleitung zumeist im rechten Winkel vom Haus weglaufend und mit dem oben genannten Gefälle. Das garantiert, dass das Wasser optimal abläuft.
Unser Tipp: Ist bei Schritt 1: Untergrund vorbereiten noch kein Gefälle von 1 bis 2 Prozent über die gesamte Terrassenfläche errichtet worden, muss das spätestens jetzt geschehen. Andernfalls droht stehendes Wasser auf und unter der Terrasse, was zu Schäden führen kann.
Sitzt die Terrasse direkt an Hauswand, Rasenkante oder Randstein, solltest du einen Abstand von mindestens 20 Millimetern einhalten, sodass die Hinterlüftung gewährt ist und sich das Holz ausdehnen kann, ohne anzustoßen. Auch auf Bodenniveau verlegte Terrassendielen brauchen einen Abstand, damit das Holz beispielsweise an einer Rasenkante nicht feucht wird.
Das passende Handwerkszeug zum Terrassendielen verlegen
Nutze zum Verlegen der Terrassendielen auch praktische Helfer wie Montagezwingen und Brettrichter. Um die Abstände zu generieren, hilft dir eine Fugenlehre als Distanzhalter. Und neben einem ausreichenden Fugenabstand sorgen metallene Ablaufrinnen für einen auch optisch schönen Abschluss zur Terrassentür oder zu Übertritten in den Garten.
Gängige Verlegemuster fürs Terrassendielen verlegen
Verlegemuster für Terrassendielen gibt es viele, darunter die, die auch im Innenraum beim Dielen- oder Parkettbodenverlegen bekannt sind:
Kreuzmuster,
Oxford,
Schiffsboden,
Altdeutscher Verband,
Fischgrät,
Leiter,
Englischer Verband,
Flechtboden,
Kassette
System-Terrassendielen verlegen: Anleitung
Neben den bislang behandelten typischen Terrassen-Holzdielen gibt es auch sogenannte Systemdielen. Das sind Terrassendielen in fallenden Längen zwischen 0,5 und 2,10 Metern, die im "wilden Verband" (Optik: unruhig) oder endlos verlegt werden. Das gelingt, weil die Dielen auch stirnseitig mit Nut und Feder ausgerüstet sind, sodass nicht bei jedem Stoß - wie bei normalen Terrassendielen üblich - eine doppelte Unterkonstruktion benötigt wird.
Unser Tipp: Beim Verlegen von Systemdielen empfiehlt es sich nicht, diese mit einer unsichtbaren Verschraubung zu befestigen: Eine kürzere Diele könnte wegen des Befestigungsclips nicht auf der Unterkonstruktion aufliegen und bei Belastung infolge der wirkenden Hebelkräfte am Stoßpunkt der Diele nach unten nachgeben.
Nach der Planung und Bau des Terrassenbodens stellt sich die Frage: Willst du nun eine Terrassenüberdachung kaufen oder einen Wintergarten kaufen? Lies dazu auch unsere Entscheidungshilfe: Terrassenüberdachung oder Wintergarten?
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Artikelbild: ©iStock/EJ-J
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