Garage Fundament selber bauen: So machst du‘s richtig!
Ganz gleich, ob die Garage aus Stein, Stahl oder Holz gemacht ist – sie braucht ein stabiles Fundament. Welche Fundamenttypen für Garagen geeignet sind, wie man ein Garagen Fundament Schritt für Schritt selbst baut und was dabei zu beachten ist, das erklären wir in diesem Ratgeber. Dazu gibt’s praktische Tipps rund um Garage und Fundament.
Warum solltest du das Fundament für deine Holzgarage selber bauen? Weil du mit der Eigenleistung Geld sparen kannst: Während ein Plattenfundament (siehe unten) aus Profihand zwischen 70 und 100,- pro Quadratmeter (m2) Bodenplatte (Streifen-/Ring-/Punktfundament: 100 bis 150,- pro m2) kostet, kannst du bei einem selbst gebauten Garagenfundament mit Kosten zwischen 30 bis 60,- pro m2 rechnen. Die Ersparnis kann sich sehen lassen, oder?
Fundament Garage: Welche Typen gibt es?
Ein Garagenfundament trägt die Garage, die obenauf errichtet wird. Deshalb wird es auch Tragwerk genannt. Vor allem in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Untergrunds (Bodenbeschaffenheit) hängt es ab, welcher der drei folgenden Fundamenttypen zum Einsatz kommt:
Plattenfundament
Punktfundament
Streifenfundament (auch Ringfundament genannt)
Im Folgenden stellen wir die Vor- und Nachteile der drei Garagenfundamente vor und zeigen in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie du diese Fundamente errichten kannst.
Plattenfundament für die Garage – in 9 Schritten selbst gebaut
Ein Plattenfundament ist ein Garagenfundament, das aus einer durchgehenden Betonplatte besteht: die sogenannte lastabtragende Gründungsplatte. Diese wird in einem Stück gegossen und kann mit jeder Art Bodenbelag (Holz, Stein, Keramik, Estrich) belegt werden. Eine Einfassung aus Randsteinen ist machbar, aber nicht zwingend nötig: Fertiggaragen aus Holz, wie du sie in unserem Onlineshop in großer Auswahl findest, können auch sehr gut auf sogenannten schwimmenden Fundamentplatten stehen.
Im Vergleich zu den beiden anderen oben genannten Fundamenttypen lässt sich ein unebener Untergrund mit einer solchen Bodenplatte sehr effektiv ausgleichen. Deshalb ist ein Plattenfundament dann besonders empfehlenswert, wenn die Garage auf einem sehr weichen und damit vergleichsweise instabilen Boden gebaut werden soll.
Als Nachteil einer durchgehenden Bodenplatte ist zu nennen, dass sie wasserundurchlässig ist. Denn was einerseits gegen von unten aufsteigende Feuchtigkeit vorteilhaft ist, kann andererseits dann nachteilig sein, wenn vom Auto Wasser tropft und nicht versickert, sondern sich ungünstigenfalls sammelt (Staunässe).
So errichtest du das Plattenfundament für die Garage:
Stecke die Fläche mit Maurerschnüren ab, die du zum Gießen der Betonbodenplatte vorgesehen hast.
Mit einem Markierungsspray markierst du gemäß der Absteckung den Verlauf des Fundaments und entfernst die Maurerschnüre anschließend.
Hebe die Grube für die Bodenplatte aus. Dabei sollten die Ränder des Fundaments (sogenannte Seitenfundamente) wenigstens 110 Zentimeter (cm) tief sein (sogenannte frostsichere Gründungstiefe), um Frostschäden auszuschließen. Die Innenfläche solltest du 80 bis 90 cm tief ausheben.
Schichte in die Gräben und die Grube etwa 30 cm Kies oder Schotter, am besten ein ungewaschenes Gemisch aus Kies und Sand. Die Kiesschicht soll verhindern, dass Erdboden und Beton sich vermischen und dass später Feuchte aufsteigt. Verdichte die Kiesschicht, indem du sie mit einer Rüttelplatte bearbeitest.
5. Als extra Frostschutz wird auf die Kiesschicht anschließend eine Bauplane verlegt.
6. Es folgt die Verschalung aus Schalbrettern, die du errichtest, um den Beton einzufassen, bis dieser ausgehärtet ist.
Unser Tipp: Achte auf das nötige Gefälle der Grundplatte!
7. Danach legst du die stählerne Bewehrung (Armierung) in die Gräben und die Grube. Sie verstärkt das Fundament. Damit die Bewehrung später komplett von Beton umschlossen wird, setze die Stahlgittermatten auf Abstandshalter.
Unser Tipp: Sind mehrere Matten als Bewehrung einzubringen, sollten sie überlappend eingelegt werden.
8. Fülle den Beton in die Gräben und Grube. Um Lufteinschlüsse zu verhindern, stich mit der Schaufel in die Betonmasse. Anschließend muss der Beton mittels Handstampfer verdichtet und mittels Richtscheit oder Holzlatte abgezogen werden.
Unser Tipp: Ist es draußen warm, solltest du die frisch abgezogene Betonoberfläche mit einer Folie abdecken, damit sie nicht vorschnell abtrocknet. Auch vor Regen schützt eine Folie. Herrschen gar Hitzegrade, hilft es, das Fundament alle zwei Tage etwas zu wässern.
9. Nach zwei, drei Tagen kannst du sowohl die Schutzfolie als auch die Schalung entfernen. Dabei entstehende Hohlräume füllst du mit Mutterboden auf.
10. Nach etwa drei Wochen ist das Plattenfundament soweit ausgehärtet, dass du darauf die gewünschte Garage bauen kannst.
Punktfundament für die Garage – in 6 Schritten selbst gebaut
Ein Punktfundament ist ein Garagenfundament, für das du mehrere einzelne Fundamente (die sogenannten Fundamentpunkte) errichtest. Klassischerweise sind es neun Stück, die symmetrisch ausgerichtet werden.
Über die Fundamentpunkte wird die aus der zu tragenden Garage resultierende Last gleichmäßig verteilt.
Unser Tipp: Das Punktfundament sollte nicht mit einer allzu schweren Garage aus Stahl belastet werden. Während eine Einzelgarage aus Holz auf einem Punktfundament gut machbar ist, ist eine Doppelgarage aus Stahl zu schwer.
Ein Punktfundament ist immer dann angesagt, wenn keine Bodenplatte gebraucht wird. Es ist jedoch ungeeignet, wenn der Untergrund sandig und instabil ist. Denn dann könnten sich die Betonpunkte ungleichmäßig setzen und die Stabilität der Einzelgarage aus Holz wäre in Gefahr. So errichtest du das Punktfundament:
1. Stecke mit Maurerschnüren ab, wo die Fundamentlöcher ausgehoben werden sollen.
2. Hebe quadratische Löcher mit einer Seitenlänge von 40 cm und einer Gründungstiefe von 80 cm aus.
Unser Tipp: Mit einem sogenannten Handbagger geht dir das Ausheben der Fundamentlöcher leicht von der Hand. Seine Anschaffung lohnt sich jedoch nur dann, wenn du viele Löcher brauchst.
3. Ist der Boden leicht und sandig, müssen die Fundamentlöcher mit Brettern, Steinen oder Rohren verschalt werden. Nur bei standfestem Boden kannst du auf das Einschalen verzichten.
4. Fülle dann die Löcher mit Beton auf.
5. Glätte den Beton, sobald er etwas antrocknet („anzieht“).
6. Nach zwei bis drei Tagen kannst du die Schalung vom Fundament entfernen und nach etwa einer Woche ist das Punktfundament belastbar.
Streifenfundament für die Garage – in 5 Schritten selbst gebaut
Das Streifenfundament hat seinen Namen daher, dass unter jeder tragenden Wand / Mauer der Garage ein damit umlaufender Betonstreifen errichtet wird. Die Grundfläche der Garage wird dabei nicht mitbetoniert. Stattdessen kann sie zum Beispiel gepflastert (Verbundsteinpflaster) werden, sodass Nässe dort zwischen den Fugen im Boden versickert und die Gefahr von Staunässe (siehe oben Plattenfundament) geringer ist. Damit ist das Streifenfundament aufwendiger zu bauen als das Plattenfundament.
Das Streifenfundament eignet sich auch prima für Garagen, die auf einem stark abfallenden Grund (Hang) gebaut werden sollen. Es trägt Lasten gut und schützt die Garagenkonstruktion auch vor Schäden wie Risse in den Wänden, wenn punktuelle Bodensetzungen auftreten.
So errichtest du das Streifenfundament für die Garage:
1. Stecke als Erstes die Außenmaße der Grundfläche mithilfe von Maurerschnüren ab.
2. Danach werden die Gräben für die umlaufenden Fundamentstreifen ausgehoben. Sie sollten 80 Zentimeter tief (frostsichere Gründung) sein. Die Breite der Gräben richtet sich nach der Garage, die gebaut werden soll. Achte hier auf die Empfehlung des Herstellers der Garage.
Unser Tipp: Damit der Aushub der Gräben gut gelingt, ist ein Minibagger von Vorteil.
Hier hilft ein Bagger, das Fundament für die Garage anzulegen.
3. Fülle die Gräben mit einer Schicht Kies auf. Verdichte die Kiesschicht sorgfältig. Darauf kommt eine PE-Folie, auf die zur Bewehrung des Fundaments eine Stahlmatte gelegt wird.
4. Je nachdem, wie der Boden unter dem Boden beschaffen ist, ist eine Verschalung der Gräben erforderlich. Hierfür verwendest du passende Schalbretter oder Schalplatten (Schaltafeln).
5. Es folgt das Betongießen. Zum Verdichten des Betons nutzt du im Anschluss eine sogenannte Rüttelplatte. Achtung: Die gegebenenfalls eingesetzte Verschalung bleibt stehen.
Sonderfall: Garage Fundament am Hang bauen
Für den Bau einer Garage in Hanglage hast du verschiedene Möglichkeiten:
Du kannst die Garage entweder in den Hang hinein bauen (Hanggründung).
Oder du setzen die Garage auf Stelzen und damit auf den Hang auf (Stelzengründung).
Wichtig für ein Fundament in Hanglage ist, dass es die infolge der Hanglage zusätzlich auftretenden Lasten trägt. Außerdem muss das Fundament gegen ein mögliches Abrutschen gesichert werden. In Abhängigkeit vom Untergrund können auch Stützmauern und Verstärkungen nötig sein, um diesen zu sichern.
Bei der Hanggründung muss das Garagenfundament auch dem Erddruck gerecht werden. Für sichere Lastenabtragung sorgen Rammpfähle, Betonsockel und verstärkte Bewehrungen.
Bei der Stelzengründung bestehen die Stelzen aus sehr stark bewehrtem Beton. Die Stelzen selbst gründen auf einem Betonfundament. Für die Planung der Stelzen muss die Windlast berücksichtigt werden.
Unser Tipp: Zieh zur Planung und Umsetzung einer Garage am Hang unbedingt einen Experten hinzu, zum Beispiel einen Statiker. Der Fachmann kann die individuellen Bedingungen vor Ort prüfen und bei der Auslegung des Garagenfundaments berücksichtigen.
Du kennst damit alle Möglichkeiten, um ein Garagen-Fundament zu bauen. Für mehr Inspiration zu Garagen schau gerne auf unserem Pinterest-Kanal vorbei. Dort haben wir eine Vielzahl an schönen Boards rund um Haus, Carport, Garage und Garten zusammengestellt.
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Titelbild: ©GartenHaus GmbH
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