Anbau Wintergarten: Diese Checkliste hilft beim Wintergarten planen
Du planst einen Wintergarten? Wir haben alle Informationen zusammengetragen, die du dazu wissen musst. Lerne die wichtigsten Punkte zur Wintergarten-Planung kennen und erfahre, was du dabei zu beachten hast. Zudem geben wir dir eine praktische Checkliste (auch als PDF zum Download) an die Hand, die dir hilft, deinen Traum vom Wintergartenanbau zu verwirklichen. Unsere Checkliste „Anbau Wintergarten“ kannst du auch nutzen, um qualifizierte Angebote von Fachhandwerkern einzuholen, die du anschließend prüfen und vergleichen kannst, bevor du dich für das passende Angebot entscheidest.
Für einen Wintergarten spricht zunächst deine Verbundenheit zur Natur. Denn der Wintergarten verschafft dir Gelegenheit, im Garten zu wohnen: mit freiem Blick ins Grüne durch die typischerweise gläserne Konstruktion und von dieser gut geschützt vor Wind und Wetter. Ein angebauter Wintergarten erweitert jedoch nicht nur deinen Wohnraum, sondern wirkt bestenfalls wie ein Wärmepuffer, sodass du damit sogar Heizkosten sparen kannst. Damit du dich in deinem Wintergarten allzeit wohlfühlst, muss dieser fachgerecht geplant und angebaut werden. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
Ein Kaltwintergarten zum Überwintern der Pflanzen.
Anbau Wintergarten: Das ist zu beachten
Bei einem Wintergarten, der als Anbau an dein Haus realisiert werden soll, bist du nicht ganz so frei in der Planung, da du dich an die Gegebenheiten vor Ort halten musst. Anders ist es bei einem Neubau, bei dem der Wintergarten von Beginn an mitgeplant wird.
Nicht ohne typgerechte Definition!
Du solltest dir zuallererst Gedanken darüber machen, was du dir unter einem Wintergarten vorstellst. Ein ans Haus angebauter Wintergarten ist nach bautechnischem Regelwerk ein Anbau oder Vorbau. Besteht er aus überwiegend Glas, handelt es sich demnach um einen Glasanbau oder Glasvorbau.
Willst du im Wintergarten auch wohnen? Dann ist ein sogenannter Wohnwintergarten gefragt, der neben den bauplanungsrechtlichen Anforderungen auch den Anforderungen der jeweiligen Landesbauordnung an Aufenthaltsräume für Personen gerecht werden muss. Gemäß der gewünschten Wintergartennutzung müssen zum Beispiel dessen Fundament und Konstruktion ausgelegt werden.
Der Bundesverband Wintergarten e.V. schlägt folgende begriffliche Unterscheidung vor, um sich Klarheit über den eigenen Wunschwintergarten zu verschaffen:
1. Wintergarten: geschlossener Gebäudeanbau (selbstständiges Bauwerk oder integrierte Konstruktion), mindestens eine Wandfläche, Dachfläche Großteils aus lichtdurchlässigem Werkstoff (Glas, Acrylglas, Kunststoff), beheizt oder unbeheizt.
Das hieße, dass üppig verglaste Anbauten mit festem Dach, Gewächshäuser und Terrassendächer mit teilweise oder allseits Wetterschutz nicht als Wintergarten zählen.
2. Wohnwintergarten: Wintergarten für ganzjährige Nutzung als wohnbehaglicher Aufenthaltsraum: im Winter beheizbar und im Sommer kühlbar (dank natürlicher Beschattung, konstruktiver Maßnahmen, darunter: Lüftung, Verglasung und Sonnenschutz).
Nicht ohne fachgerechten Plan!
Als konstruktive Brücke zwischen Wohnhaus und Garten werden an einen Wintergartenanbau hohe insbesondere bauphysikalische Anforderungen gestellt. Die Bauplanung erfordert entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen. Der Bundesverband Wintergarten e.V. schreibt dazu: Die Hoffnung, einen Wintergarten „ähnlich dem IKEA-Schrank aus ‚Baukastensystemen‘ in Eigenregie zu planen und zu errichten“ führe „immer zu wertvollen Erfahrungen, seltener zu einem dauerhaft erfreulichen und noch seltener zu einem kostengünstigen Ergebnis“.
Kompetente Planer berücksichtigen beim Wintergarten planen von A bis Z:
Besonders in der kalten Jahreszeit wird der Wintergarten zum beliebten Aufenthaltsort.
Ausrichtung gen Sonne
An Standort, Lage und Ausrichtung deines Gebäudes und des daran angebauten Wintergartens kannst du im Bestand, anders als im Neubau, nichts mehr ändern. Bedenke bei der Planung des Wintergartenanbaus in jedem Fall die Sonnenstrahlung, die ihn trifft – sie spielt eine maßgebliche Rolle für das Klima im Wintergarten und bestimmt den Wärmebedarf, den du im Frühling, Herbst und Winter mit einer Wintergartenheizung noch decken musst, sowie den Kühlungs- und Beschattungsbedarf im Sommer, der notwendig wird, damit du es darin gut aushalten kannst. Dabei gilt:
Ausrichtung nach Osten: morgens viel Sonne, nachmittags und abends bei integrierter Belüftung und Beschattung eher kühl, mitunter entsteht auch an Sommerabenden sogar Heizbedarf
Ausrichtung nach Süden: maximale Besonnung, daher in der Regel Beschattung und Belüftung nötig
Ausrichtung gen Westen: heizt sich tagsüber zwar meist gut auf, braucht im Winter dennoch Heizung und im Sommer Kühlung (Beschattung)
Dämmung von Boden, Wänden und Dach
Auch wenn der Wintergarten beziehungsweise Wohnwintergarten dank Glashauseffekt energetisch als Wärmepuffer dient, der solare Wärme aufnimmt, speichert und teils an das Wohngebäude abgibt, sodass du dort bestenfalls Heizkosten sparen kannst, gilt, dass er in Frühling, Herbst und Winter auf gemütliche Temperaturen von mindestens 19 Grad Celsius beheizt werden muss. Damit dabei möglichst wenig von der Heizwärme ungenutzt an die Umwelt verloren geht, muss der ganzjährig genutzte Wohnwintergarten entsprechend konstruiert (Bauweise) und beschaffen (Material) sein. Das schreibt auch der Gesetzgeber in der Energieeinsparverordnung (EnEV; Fassung von 2014 vor). Für die Planung bedeutet das, die konstruktive Hülle des Wintergartens – bestehend aus Boden, Wänden und Dach – möglichst wärmedämmend und dicht zu gestalten.
Heizungen für den Wintergarten
Es gibt im Prinzip drei Wintergarten heizen-Typen, die für Wohlfühlklima im Wintergarten sorgen:
klassische Heizkörper (integriert in die zentrale Gebäudeheizung, Großteils Konvektionswärme, optimaler Platz: entlang der Glasflächen = verhindert Zugluft und Beschlagen der Scheiben)
Fußbodenheizung (Flächenheizung, vor allem Strahlungswärme)
Infrarotheizung (Strahlungsheizung, vor allem Strahlungswärme)
Die Erweiterung der häuslichen Zentralheizung bis in den Wintergarten hinein ist für die meisten Hausbesitzer die praktikabelste und günstigste Heizungslösung. Die Heizkörper im Wintergarten werden nach dem Aufdrehen der Thermostate im Nu warm. Eine mit großem baulichem Aufwand verlegte Fußbodenheizung reagiert dagegen eher träge, sowohl beim Einschalten als auch beim Ausschalten. Das verbraucht unnötig Energie und verursacht unnötige Energiekosten. Gründe genug dafür, dass der Bundesverband Wintergarten e.V. von einer Fußbodenheizung im Wintergarten als alleinige Heizung (sogenannte Grundlastheizung) abrät und stattdessen empfiehlt, die Fußbodenheizung dort als Zusatzheizung zu nutzen, wo es mit ihr behaglicher wird, zum Beispiel im Loungebereich. Auch leicht installierbare und vergleichsweise günstige Infrarot-Heizungen sind laut dem Verband bessere Zusatzheizungen als Grundheizungen. Bedenke hier aber, dass die Geräte Stromheizungen sind – und die sind nur dann wirtschaftlich, wenn du den Strom beispielsweise mit einer Photovoltaik-Anlage direkt selbst erzeugst.
Nicht ohne amtsgerechte Bauanmeldung!
Ein Wintergarten, den du an dein bestehendes Haus oder Gartenhaus anbauen möchtest, ist in den meisten deutschen Bundesländern einreichungspflichtig. Du musst das zuständige Bauamt also von deinem Vorhaben in Kenntnis setzen und zugehörige Bauunterlagen einreichen. Das Amt entscheidet dann, ob für den Wintergartenanbau eine Baugenehmigung erforderlich ist oder nicht. Es nennt dir gegebenenfalls auch ortsübliche Auflagen für den Wintergartenanbau. Beachte: Wenn du den Wintergarten ohne das Amt darüber zu informieren anbaust, ist schlimmstenfalls damit zu rechnen, dass du ihn wieder abreißen musst.
Wintergarten Anbau – die große Checkliste
Unsere Checkliste mit Fragen rund um deinen Wunschwintergarten hilft dir, dir über Vorstellung und Machbarkeit des Wintergartenanbaus Klarheit zu verschaffen und das Vorhaben zu konkretisieren. Mit der Checkliste kannst du auch zum Wintergarten-Handwerker deines Vertrauens gehen und diesen bitten, die Machbarkeit zu prüfen und dir ein Angebot zu unterbreiten.
Lies dazu auch unseren Beitrag Wintergarten selber bauen: Tipps für Hobby-Handwerker.
Unser Tipp: Lade dir die Checkliste „Anbau Wintergarten“ hier als PDF kostenlos herunter!
Kakteen sind geeignete Pflanzen für den Kaltwintergarten
1. Zweck des Wintergartenanbaus
Erweiterung der Wohnfläche (Wirf auch einen Blick auf unseren Ratgeber-Artikel 5 praktische und kreative Gestaltungsideen für deinen Wintergarten)
neue Lichtquelle
Gewächshaus (Lies dazu auch unseren Magazinbeitrag Die richtige Pflanzenauswahl für deinen Wintergarten)
Bepflanzung:
üppig
sparsam
Pflanzenart:
mediterran (optimale Temperatur im Winter: 12 bis 16 Grad Celsius)
tropisch (optimale Temperatur im Winter: 18 bis 23 Grad Celsius)
Pflanzweise:
Topfbepflanzung
mobile Pflanzgefäße
Beete
ebenerdige Beete
Hochbeete
gewerbliche Nutzung
2. Ausrichtung des Wintergartens
Osten
Süden
Westen
Norden
3. Haustyp
Neubau
Bestandsgebäude
Altbau (Baustil) Balkon
4. Standort des Anbau-Wintergartens
Erdgeschoss
unter Balkon
Obergeschoss
auf Balkon (Lies dazu auch unseren Artikel: Balkon zum Wintergarten umbauen)
auf Garage
auf Flachdach
im Dacheinschnitt
Giebelwand
Traufe
angrenzender Raum
privat
Wohnraum
Schlafraum
Diele
Hauswirtschaftsraum
Küche
Gewerberaum
5. Wintergarten-Aufbau
Dach
lichtdurchlässig (Lichtdach)
lichtundurchlässig (Massivdach)
Glasfassade
Glasanbau
1-geschossig
2-geschossig
Die Dachkonstruktion der meisten Wintergärten besteht aus Holz und Aluminium.
6. Baumaterial für Wintergartenanbau
Fassade: Holz; Dach: Holz-Aluminium
Fassade (rundum) + Dach: Holz-Aluminium
Fassade (Wetterseite) + Dach: Holz-Aluminium
Metall:
Aluminium: thermisch getrennt
Stahl: thermisch getrennt
Kunststoff
Innenfarbe
Außenfarbe
Verglasung (Glastyp):
Isolierglas – U-Wert
Glas mit integriertem Sonnenschutz
Glas mit integriertem Schallschutz
Glas mit Lotuseffekt (Selbstreingungseffekt)
7. Fenster- und Türentechnik
Fenster-Typ:
Drehkippfenster
Dachflächen
Lamellenfenster
andere
Türen-Typ:
Drehkipptür
Schiebetür
Falttür
andere
8. Klimatechnik
Heizung (Lies auch unseren Artikel: Wintergartenheizung: Wie du deinen Wintergarten heizen kannst)
an Zentralheizung anschließen
Heizkörper (Konvektoren)
Flächenheizung einbauen (Fußbodenheizung/Wandheizung)
Wärmepumpenheizung
Infrarotheizung
andere
Lüftung:
natürlich (Konvektion)
mechanisch (Gebläse, Ventilator)
Klimaanlage
Steuerung
manuell
automatisch
Sonnenschutz:
Dach:
außen
innen
Scheibenzwischenraum
Fassade:
außen
innen
Scheibenzwischenraum
Steuerung:
manuell
Sensortechnik (Wind-/Sonnenautomatik)
9. Reinigung des Wintergartenanbaus
Eigenleistung (Lies dazu auch unseren Beitrag: Glasdach reinigen: So kannst du Wintergarten, Terrassendach & Co. selber säubern)
professionelle Dienstleister
Damit hast du sowohl wichtiges Hintergrundwissen zum Thema Wintergarten anbauen als auch eine praktische Checkliste.
Wintergarten Beispiele: Lass dich inspirieren
Wünschst du dir mehr Inspiration zum Thema Wintergarten? Schau doch auf unserem Pinterest-Kanal vorbei! Dort haben wir eine Vielzahl an schönen Boards zum Thema für dich zusammengestellt.
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Titelbild: ©GartenHaus GmbH
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