Terrassenplatten versiegeln: Mit diesen Tipps gelingt das Vorhaben
Zu einem gepflegten Haus und einem ebensolchen Grundstück gehört natürlich auch die Terrasse. Du hast Terrassenplatten verlegt bzw. verlegen lassen, bist mit der Optik zufrieden und möchtest, dass die Terrasse lange erhalten bleibt? Wir zeigen, wie Du Terrassenplatten versiegeln kannst und die Langlebigkeit dadurch garantieren!
Warum sollte ich meine Terrassenplatten versiegeln?
Wir raten in fast allen Fällen zur Versiegelung Ihrer Terrassenplatten, egal, ob es sich um Naturstein oder Keramik handelt. Die Versiegelung hilft, das Material vor Flecken zu schützen. So ist z. B. Naturstein porös und absorbiert Flüssigkeit von allem, wenn sie auf der Oberfläche verbleibt. Das mag bei Regenwasser nicht so sehr ins Gewicht fallen, gilt aber z. B. auch für schlammige Fußabdrücke oder die Fettflecken vom letzten Familiengrillfest. Auch nasses Laub, Vogelkot und Moos können Flecken hinterlassen. Und wenn sich erst einmal etwas auf der Steinoberfläche festgesetzt hat, kann es sehr schwierig sein, diese Verschmutzungen wieder zu entfernen.
Die Versiegelung verhindert auch, dass sich im Naturstein überschüssige Feuchtigkeit ansammelt, und hilft so, Frostschäden und das Wachstum von Moos, Schimmel oder Algen zu verhindern. Wenn du über deinen Terrassenbelag eine Terrassenüberdachung haben möchtest, solltest du sicherstellen, dass diese ebenfalls gut abgedichtet ist. Mehr dazu: Terrassenüberdachung abdichten
Ist die Imprägnierung eine Alternative zur Versiegelung der Terrasse?
Sozusagen der „kleine Bruder“ der Versiegelung für Deine Terrassenplatten ist eine Imprägnierung. Sie erleichtert die regelmäßige Pflege des Bodenbelags und schützt diesen vor eindringenden Flüssigkeiten und vor Schmutz. Der Hauptunterschied zwischen der Imprägnierung und einer Versiegelung besteht in der sogenannten Diffusionsfähigkeit, also der Durchlässigkeit für Wasserdampf.
Gängige Bodenbeläge für die Terrasse besitzen in der Regel kleine Hohlräume in Form von Röhrchen, die auch als „Kapillare“ bezeichnet werden. Durch sie kann Flüssigkeit - insbesondere in Form von Wasserdampf - aus den Platten entweichen. Werden die Terrassenplatten nun versiegelt, so verschließt die Versiegelung die Kapillare, wodurch kein Wasserdampf mehr entweichen kann. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „schichtbildenden Versiegelung“. Bei der Imprägnierung dagegen werden die Kapillare nicht vollständig verschlossen, sondern lediglich verengt. Damit kann zwar kein Wasser von oben mehr in das Material eindringen, von unten aufsteigender Wasserdampf findet jedoch trotzdem eine Möglichkeit zum Entweichen.
Es kommt somit auf das verbaute Material an, ob eine Imprägnierung oder eine Versiegelung die geeignetere Methode darstellt. Imprägnierungen werden in der Regel bei Natursteinen und bei Beton empfohlen, bei anderen Materialien wie etwa Keramik oder Granit empfiehlt sich dagegen die Versiegelung. Zum besseren Verständnis verwenden wir in diesem Ratgeber jedoch weiterhin einheitlich den Begriff „Versiegelung“ bzw. „versiegeln“.
Wann sollte ich meine Terrassenplatten versiegeln?
Der beste Zeitpunkt für die Versiegelung deiner Terrassenplatten hängt von den gewünschten Ergebnissen ab. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Versiegelung ist eine Gratwanderung zwischen
der Witterungsbeständigkeit des Steins
und dem Schutz, den Sie benötigen.
Die Versiegelung vor der Terrassenplatten-Verlegung ist immer hilfreich, um sie vor Fleckenbildung während der Verlegung zu schützen. Dies kann manchmal etwas mehr Arbeit bedeuten, da die Versiegelung einzelner Platten naturgemäß mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Versiegelung der gesamten Terrasse nach der Verlegung, aber es kann die Zeit und den Aufwand wert sein.
Obwohl künstlich hergestellte Fliesen wie Feinsteinzeug nicht porös sind, kann Zement auf der Oberfläche der Platten antrocknen und lässt sich nur schwer entfernen. Eine vorherige Versiegelung der Fliesen hilft, die angetrockneten Reste zu entfernen.
Du kannst dich aber auch dafür entscheiden, die Platten erst nach der Verlegung zu versiegeln, damit der Stein zunächst für einige Wochen oder Monate verwittern kann, bevor du die Versiegelung aufträgst. Viele Terrassenbesitzer mögen die dadurch entstehende, rustikale Optik. Auch hier müssen die spezifischen Anforderungen des gewählten Materials berücksichtigt werden. Wenn dieses sehr empfindlich ist und eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Terrasse in der Zwischenzeit Flecken bekommt, kann es sich lohnen, die Platten gleich zu versiegeln.
Auf der anderen Seite gibt es Materialien, die insbesondere in der Anfangszeit Ausblühungen bilden, mit denen die natürlichen Salze aus dem Stein herausgearbeitet werden. In diesem Fall solltest du die Versiegelung erst nach einigen Wochen vornehmen. Sprich am besten den Lieferanten deiner Terrassenplatten darauf an, er kann dich entsprechend beraten.
Wie läuft das Versiegeln der Terrassenplatten genau ab?
Grundsätzlich gilt: Du kannst die Versiegelung selbst auftragen, wenn du über die nötige Ausrüstung verfügst (primär ein Drucksprühgerät – es sei, das Versiegelungsmittel ist ausdrücklich für den Auftrag mit einem Flächenstreicher oder Wischmopp mit Bezug vorgesehen).
Hier eine Übersicht der benötigten Ausrüstung:
Schutzausrüstung (Arbeitsoverall, Brille, Handschuhe)
Hochdruckreiniger
Geeignetes Reinigungsmittel
Imprägnier- bzw. Versiegelungsmittel
Wasser
Farbwanne
Abdeckplanen / -folien
Besen / Schrubber
Evtl. Drucksprühgerät
Tücher / Lappen
Vorab solltest du die Terrasse reinigen. Entferne immer zuerst losen Schmutz, Moos und andere Verunreinigungen von der Oberfläche der Platten und stelle sicher, dass alle Flecken vor der Versiegelung entfernt werden, um zu vermeiden, dass sie sich in die Oberfläche des Steins einbrennen. Nutze dazu den Hochdruckreiniger und ein geeignetes Reinigungsmittel.
Bevor du Terrassenplatten komplett versiegelst, teste das Versiegelungsmittel zunächst an einer unauffälligen Stelle oder einem Ausschnitt, um sicher zu sein, dass es die gewünschten Ergebnisse liefert, bevor du die gesamte Fläche behandelst. Versiegler sind im Internet oder im Baumarkt erhältlich. Informiere dich immer, ob der von dir gewählte Versiegler für deine Plattenart geeignet ist.
Der Zeitpunkt bzw. Tag für die Versiegelungsarbeiten sollte mit Bedacht gewählt werden. Ideal ist eine trockene Wetterperiode ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Temperaturen sollten mindestens 10 Grad betragen und es sollte nicht die Gefahr bestehen, dass nachts Bodenfrost auftritt.
Nach der Reinigung der Terrasse muss diese zunächst für mindestens 24 Stunden trocknen. Wird die Versiegelung zu früh aufgetragen, so besteht die Gefahr, dass diese nicht wie vorgesehen ins Material einziehen kann. Dadurch kann es zu Fleckenbildung und einer verminderten Wirksamkeit kommen.
Ist alles ausreichend getrocknet, kann die Versiegelung aufgetragen werden - je nach Herstellerangabe mit dem Drucksprühgerät oder einem Flächenstreicher bzw. einem Wischmopp mit Mikrofaserbezug. Die Versiegelung sollte in gleichmäßigen Teilabschnitten vorgenommen werden. Achtung: Die frisch versiegelte Fläche auf keinen Fall betreten! Nur so kann sichergestellt werden, dass der Beschichtungsfilm am Ende flächendeckend und ohne Lücken ist. Hast du zu viel Versiegelungsmittel aufgetragen, kann dieses mit einem trockenen Tuch entfernt werden. So lassen sich ein Grauschleier bzw. entsprechende Flecken vermeiden.
Im Anschluss an den Auftrag muss die Terrasse wiederum für mindestens 24 Stunden trocknen. In diesem Zeitraum sollte sie nicht betreten werden. Falls das Wetter trotz aller Vorkehrungen umschlägt, kann eine Abdeckplane über Kanthölzer gespannt werden, sodass sie den versiegelten Boden nicht berührt, ihn aber trotzdem vor schädlichen Witterungseinflüssen schützt.
Lässt sich die Versiegelung der Terrasse wieder entfernen?
Das Entfernen der Versiegelung von den Terrassenplatten ist in der Regel sehr schwierig, da diese tief ins Material einzieht und eine starke Schutzschicht bildet. Der Heimwerker hat hier wenig Chancen. Die einzige Möglichkeit besteht darin, eine Spezialfirma zu beauftragen, die über die nötigen Mittel und Geräte verfügt, um die Versiegelung vollständig wieder zu entfernen.
Die Terrasse nach der Versiegelung schön einrichten
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Titelbild: ©iStock/imagesines
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/cmspic; Bild 2: ©GartenHaus GmbH; Bild 3: ©iStock/kitthanes