Terrassenplatten verlegen: So geht’s richtig
Im Sommer auf der eigenen Terrasse das schöne Wetter genießen zu können, ist etwas Tolles. Doch bevor es soweit ist, musst du dir eine Terrasse selbst anlegen. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir, wie du Terrassenplatten richtig verlegen kannst.
Terrassenplatten richtig verlegen: Diese Arbeitsschritte gilt es zu befolgen
Terrassenplatten verlegen ist kein Hexenwerk und muss nicht unbedingt von einem Profi erfolgen.
Grundregel: Selbst Anfänger können einen Quadratmeter in 90 Minuten verlegen.
Dabei gilt es folgende Arbeitsschritte zu beachten:
Vorbereitung
Fundament anlegen
Platten verlegen
Fugen auffüllen
Platten reinigen und pflegen
Vorbereitung ist das A und O: Die richtige Terrassenplatten Planung
Kaufe frostbeständige Terrassenplatten, deren Oberfläche nicht allzu glatt ist. So minimierst du die Rutschgefahr bei Nässe und Eis.
Nach Lieferung der Terrassenplatten solltest du diese überprüfen: auf Größe, Farbe, Anzahl und Mängel. Denn auf bereits verlegte Platten besteht kein Reklamationsanspruch.
Terrassenplatten selber verlegen: Dieses Werkzeug benötigst du
Schubkarre
Arbeitshandschuhe
Gummihammer
Zollstock oder Maßband
Abziehschienen
Plattenheber
ggf. Maurerschnur
Fugenkreuze
Stift für Markierungen
Winkelschleifer
Abstandhalter
Eimer Wasser oder Gartenschlauch
Wasserwaage
Besen
Unterbau anlegen: Das Fundament für deine Terrassenplatten
Terrassenplatten können auf verschiedenen Unterbauten verlegt werden:
Splittbett
Plattenlager
Mörtelbett
In unserem Beispiel wurde die Terrasse mit Beton-Randsteinen markiert und das abgesteckte Areal mit einer ca. 3 bis 5 cm dicken Kiesschicht und tragfähigem Schotter aufgefüllt, sodass ein fester, ebener Unterbau im Splittbett entstand. Die Kiesschicht macht den Untergrund zudem frost- und damit wintersicher, da sich das gefrierende Wasser in den Zwischenräumen des Kieses optimal ausdehnen kann - ohne schlimmstenfalls die Terrassenplatten anzuheben.
Wichtig: Dabei wurden 2 bis 3% Gefälle vom Haus weg eingeplant, damit (Regen)Wasser problemlos ablaufen kann und so kein Stauwasser entsteht. Mehr zum Thema: Gefälle Terrasse berechnen
Terrassenplatten richtig verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Im Folgenden zeigen wir in einer bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie auch du ganz einfach Terrassenplatten selbst verlegen kannst.
Für das Anlegen dieser Terrasse wurden Granitkeramikplatten in den Maßen 60x60cm gewählt, die auf einem Splittbett verlegt werden.
Unser Tipp: Geh beim Terrassenplatten verlegen abschnittsweise und von außen nach innen vor. Denn nachdem das Splittbett glattgezogen wird, sollte es nicht mehr betreten werden.
Schritt 1: Unterbau mit Splitt befüllen
Befüll das Terrassen-Areal mit Splitt in 5 cm Dicke. Streich dieses anschließend mit einer Richtlatte glatt.
Unser Tipp: Im Splittbett verlegte Stangen helfen beim gleichmäßigen Glattziehen. Diese werden später wieder entfernt.
Schritt 2: Verlegen der Platten mit Plattenheber
Nun wird die erste Terrassenplatte verlegt. Dabei hilft ein Plattenheber, der die Granitkeramikplatte von zwei Seiten fest einfasst.
Dieser verhindert zudem Schäden oder gequetschte Finger, die beim Verlegen mit bloßen Händen auftreten können.
Unser Tipp: Setz Abstandhalter zwischen die Platten und die Randsteine, um den Fugenabstand auch an den Außenseiten einzuhalten.
Schritt 3: Maß nehmen für Aussparungen
In diesem Fall wurde bereits eine freistehende Terrassenüberdachung errichtet, deren Pfosten du im oberen Bild sehen können.
Dieser Bereich muss beim Terrassenplatten verlegen ausgespart werden. Dafür wird Maß genommen, ...
Schritt 4: Terrassenplatte markieren
... und dieses auf der einzusetzenden Terrassenplatte passgenau markiert.
Somit wird sichergestellt, dass die Platte nach dem Entfernen der markierten Stelle perfekt in die für sie vorgesehene Fläche passt.
Schritt 5: Platte zuschneiden
Entferne die markierte Fläche mithilfe eines Winkelschleifers mit Diamanttrennscheibe.
Unser Tipp: Wenn du keinen Schleifer zu Hause haben solltest, kannst du dir diesen auch im Baumarkt leihen.
Gehe dabei wie folgt vor:
Schneide die Platte entlang der Markierung zuerst auf der Rückseite ein.
Drehe sie um und schneide auch dort vorsichtig ein, bis sich die Platte teilt.
Schritt 6: Platte säubern
Bevor du die Terrassenplatten verlegst, solltest du diese noch einmal gründlich mit fließendem Wasser abspülen. So stellst du sicher, dass keinerlei Schmutzreste an den Platten kleben bleiben. Schleifstaub kann zudem Flecken verursachen.
Danach kannst du die Terrassenplatte mit dem Plattenheber verlegen.
Schritt 7: Fugenkreuze nutzen
Nutze Fugenkreuze, die du zwischen die Terrassenplatten legst.
Diese dienen als gleichmäßiger Abstandhalter, die nach dem abschließenden Füllmaterial in den Fugen nicht mehr zu sehen sein werden.
Unser Tipp: Verleg die erste Reihe exakt in einer Flucht. Überprüf deine Arbeit anschließend, denn Verlegefehler in der ersten Reihe beeinflussen alle folgenden Reihen.
Auch bei den weiteren Pfosten werden die Platten auf die gleiche Weise bearbeitet: Abgemessen, markiert, zugeschnitten und verlegt.
Sollten einige Platten zu tief liegen, einfach kurz anheben und etwas Splitt unterheben.
Nach dem Verlegen der ersten Terrassenplatten-Reihe, kannst du dich an die nächste Reihe wagen. Dazu kannst du bereits verlegte Platten betreten.
Schritt 8: Platten anklopfen
Lege dafür eine Schaltafel oder Folie aus, damit einzelne Platten durch Bewegungen nicht verrutschen oder beschmutzt werden.
Klopfe die verlegten Platten mit einem Gummihammer vorsichtig im Kies fest. Danach sollten die Platten eben auf dem Splitt aufliegen.
Unser Tipp: Verwende dafür einen Gummihammer, der nicht abfärbt. Ein über die Platten gelegtes Brett hilft, diese gleichmäßig auszurichten.
Schritt 9: Vorgang für nächsten Abschnitt wiederholen
Nachdem die ersten Reihen Terrassenplatten verlegt worden sind, wird erneut Splitt nachgeschüttet und die provisorischen Stangen in den Splitt gelegt.
Passe die Höhe des Splittbettes so an, dass die Platten später einen sauberen Abschluss mit der Türschwelle bilden.
Nun wird das Splittbett wieder glattgezogen. Vergiss danach jedoch nicht, die provisorischen Abziehstangen aus dem Splittbett zu entfernen.
Unser Tipp: Die Löcher, die die entfernten Stangen hinterlassen, solltest du mit Splitt auffüllen und mit einer Kelle vorsichtig glatt streichen.
Schritt für Schritt entsteht so deine mit Terrassenplatten verlegte Terrasse.
Achte beim Anlegen darauf, dass von der Hauswand weg das 2-bis-3-Prozent-Gefälle eingehalten wird.
Gehe beim nächsten Terrassenabschnitt auf die gleiche Weise vor, wie bei den ersten Reihen.
Die bereits angesprochenen Fugenkreuze halten den Abstand der Platten auf 2mm.
Die Fugen werden später mit Fugenmaterial aufgefüllt.
Schritt 10: Die eigene Arbeit kontrollieren
Überprüfe in regelmäßigen Abständen, ob deine Platten waagerecht verlegt worden sind. Dafür hilft eine Wasserwaage.
Bei dieser Terrasse muss bei der letzten Reihe zusätzlich zum Überdachungspfosten, auch das Ende der Regenrinne ausgespart werden.
Schritt 11: Abschlussplatten zuschneiden
Oftmals sind Terrassen nicht komplett eckig gestaltet. Auch diese Terrasse nimmt am Ende eine ovale Form an.
Dafür müssen die Platten auf die gleiche Weise wie bei den Pfosten zugeschnitten werden.
Schneide auch in diesem Fall die Terrassenplatten an den gesetzten Markierungen mit dem Winkelschleifer zu.
Schritt 12: Abschlussplatten einsetzen
Danach kannst du die zugeschnittenen Terrassenplatten auf das Splittbett legen und auch diese mit einem Gummihammer anklopfen.
Schritt 13: Fugenmaterial einkehren
Abschließend solltest du die Fugen zwischen den verlegten Terrassenplatten mit Quarzsand, Splitt oder sogenanntem Pflasterfugenmörtel, der das Durchwachsen von Pflanzen dauerhaft verhindert, auffüllen.
Wichtig: Das Einkehren sollte trocken, ohne Zugabe von Wasser, erfolgen.
Dabei gilt: Grundsätzlich sollten grobe Verunreinigungen auf den Platten so schnell wie möglich mit einem Besen beseitigt werden. Bei hartnäckigeren Flecken können Schmierseife oder auf den jeweiligen Steintyp der Platten abgestimmte Reinigungsmittel helfen.
Voilà! Die Terrassenplatten sind verlegt und einem gemütlichen Tag auf der Terrasse steht nichts mehr im Weg.
Terrassendielen: Die Alternative zu Terrassenplatten
Terrassenplatten gefallen dir nicht? Wie wäre es denn mit Terrassendielen aus Holz oder WPC? In unserem Beitrag: Terrassendielen aus Holz oder WPC: Vor- und Nachteile vergleichen wir die beiden Materialien.
Und wenn die Terrasse steht, geht es sicherlich ans nächste Projekt: Terrassenüberdachung oder Wintergarten? Viel Spaß dabei!
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Bilder: ©www.selbst.de