Garage dämmen: Wann es Sinn macht und wie es geht
Du fragst dich, ob es sinnvoll ist, dass du deine Garage dämmst? Du suchst nach einer Anleitung, die dir Schritt für Schritt zeigt, wie du deine Garage oder Teile davon richtig isolieren kannst? Wir verraten, wann sich eine Garagendämmung lohnt und wann nicht. Zudem liefern wir eine leichte Anleitung zum Anbringen der Dämmung am Garagentor und an der Garagendecke. Dazu gibt’s viele praktische Tipps.
Eine Holzgarage ist eine feine Sache: Sie bietet deinem Auto Schutz vor Wind und Wetter und sichert es vor Diebstahl. Doch Garage ist nicht gleich Garage: So gibt es neben Fertiggaragen, wie du sie auch in unserem Onlineshop findest, auch Garagen, die du nach eigenem Konzept gebaut hast oder hast bauen lassen. Als Baumaterial für Garagen eignen sich Holz, Metall (Stahl), Beton und Mauersteine, wobei jedes Material für spezifische Eigenschaften der Konstruktion sorgt. Außerdem unterscheiden sich Garagen darin, ob sie frei stehen, ans Haus beziehungsweise Gartenhaus angebaut oder komplett in das Wohngebäude integriert sind.
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Garage dämmen – wann lohnt es sich und wann nicht?
Auf die Frage, ob es sich lohnt, dass du deine Garage dämmst, gibt es keine pauschale Antwort. Ratsam ist eine Garagendämmung immer dann, wenn
die Garage beheizt wird, weil du dich dort regelmäßig aufhälst (Werkstatt, Hobbyraum, Lagerraum, Kellerersatz) oder dort ein Oldtimer dauerhaft untergestellt ist,
und/oder die Garage mit dem Haus direkt verbunden ist.
In diesen Fällen hilft die fachgerechte Dämmung der Garage, Heizenergie und daraus resultierende Heizkosten zu sparen.
Gut zu wissen: Eine angebaute Garage beugt per se einem Auskühlen der Gebäudewand und des dahinter befindlichen Wohnraums vor, an die sie angebaut ist. Somit ist die Gefahr, dass sich die Wand „verkühlt“ und sich infolgedessen dort Schimmel entwickelt, deutlich geringer.
Unser Tipp: Ins Haus integrierte Garagen unterliegen wie das Haus der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2014. Diese schreibt vor, wie viel Wärme von der Gebäudehülle durchgelassen werden darf. Die vorgeschriebenen Wärmedurchlasswerte gelten für das Dach, die Fassade inklusive der Türen und Fenster sowie den Perimeter (erdberührende Teile der Gebäudehülle) – und daher auch für Garagenfenster und Garagentore integrierter Garagen. Ein Garagentor kannst du, falls nötig und möglich, auch extra dämmen (siehe Anleitung unten).
Dagegen lohnt es sich eher nicht, Garagen aus Holz zu dämmen: Das Baumaterial bringt von Natur aus recht gute Dämmeigenschaften mit, sodass eine Dämmung nicht mehr nötig ist.
Wer jetzt meint, dass eine Stahlgarage sicher gedämmt werden müsse, weil das Material keine isolierenden Eigenschaften besitze, sondern Wärme wie Kälte gut leite, der sollte wissen, dass eine Garagendämmung hier einen Feuchtigkeitsstau verursachen würde, der Rost am Metall und Schimmelwuchs an der Dämmung zur Folge hätte. Hier käme es weniger auf die Dämmung als auf die Belüftung an.
Auch bei frei stehenden Garagen kannst du auf eine Garagendämmung verzichten – es sei denn, diese kühlt im Winter so sehr aus, dass die Temperaturen im Inneren unter die Frostgrenze fallen, und heizt sich im Sommer zu sehr auf.
Wissen solltest du auch, dass so manche Fertiggarage bereits herstellerseitig mit einer Dämmung ausgerüstet ist. Hier solltest du auf die Dämmqualität achten. Eine ordentliche Dämmung kommt nur zustande, wenn die Dämmung ohne Wärmebrücken realisiert wird, was bei nur aufgedoppelten Wand- und Deckenelementen mitunter nicht der Fall ist.
Garage nachträglich dämmen – was geht und was geht nicht?
Fast jede Garage kannst du auch im Nachhinein dämmen. Achte dabei unbedingt darauf, dass du eine dichte Dämmschicht errichtest. Denn über Wärmebrücken geht Wärme ungenutzt und unkontrolliert an die Umwelt verloren – das erhöht den Heizwärmebedarf, den Energieverbrauch und die Heizkosten.
Die 3 besten Tipps zum Garage dämmen
Bevor es gleich Schritt für Schritt an das Garage dämmen geht, kommen hier unsere besten Tipps dazu:
Setze am besten auf doppelwandige Garagentore. Die dämmen von sich aus schon Wärme und mindern somit den Energieverlust. Über ein ungedämmtes Garagentor können 20 bis 30 Prozent der Wärme verloren gehen.
Prüfe, ob sich eine Schlupftür im Garagentor oder eine Garagen-Nebentür lohnt. Angenommen, du willst nur das Fahrrad aus der Garage holen, sparst du damit Energie, weil du nicht das ganze Tor öffnen musst und die Wärme eher in der Garage bleibt.
Wenn du die Garagendecke dämmst, solltest du die Deckendämmung etwas an den Wänden herunterziehen. So vermeidest du unerwünschte Wärmebrücken.
Garage dämmen – so geht’s richtig! (Schritt-für-Schritt-Anleitung)
Am Beispiel einer Fertiggarage aus Beton erklären wir dir Schritt für Schritt, was du zu tun hast, wenn du
die Garage dämmen
und/oder das Garagentor dämmen
möchtest. Starten wir mit dem Garagentor!
Garagentor dämmen – eine einfache Anleitung
Zur Garagentordämmung eignen sich bei einem Blechtor Dämmplatten aus Polystyrol (Handelsname: Styropor), die du von innen anbringst. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn das Garagentor aus einem Stück besteht. Bei flexiblen Garagentoren oder sogenannten Sektionaltoren mit Lamellen geht das nicht.
Schritt 1: Garagentor aus Blech reinigen
Befreie das Garagentor von Schmutz (Staub, Fett). Nutze dazu einen Lappen und ein geeignetes Reinigungsmittel, das Alkohol oder Aceton enthält.
Schritt 2: Garagentor ausmessen
Miss das Garagentor sorgfältig ab und notiere dir die Maße.
Schritt 3: Dämmplatten passgenau zuschneiden
Schneide anschließend die Dämmplatten nach den aufgenommenen Maßen des Garagentors zu. Die Dämmplatten sollen ganzflächig aufgebracht werden.
Schritt 4: Dämmplatten versiegeln
Als Nächstes streichst du jeweils eine Seite der passgenau zugeschnittenen Dämmplatten mit einem handelsüblichen Holzleim vollflächig ein. Die Leimschicht sollte ganz dünn ausfallen und gut trocknen. Sie versiegelt die Platten und bildet eine sogenannte Haftbrücke.
Schritt 5: Montagekleber aufbringen
Ist die Versiegelung vollkommen trocken, folgt der Montagekleber: Er wird auf die Versiegelung aufgebracht - in Streifen mit einem Abstand von etwa zehn Zentimetern (cm).
Unser Tipp: Damit die Garagentordämmung besonders dicht wird, kannst du auch auf die Seitenkanten der Platten Kleber auftragen, sodass die Nahtstellen verschlossen werden. Am besten machst du das vor dem Ansetzen der jeweils nächsten Platte.
Schritt 6: Dämmplatten ans Garagentor kleben
Anschließend klebst du die Dämmlatten auf das Garagentor. Dicht an dicht und ohne zu starken Druck. Ein kleiner Hohlraum sollte an der Klebeseite erhalten bleiben: Er dient der Unterlüftung. Das Ganze sollte dann mindestens 24 Stunden trocknen.
Unser Tipp: Bei doppelwandigen Torblechen kannst du die eben erwähnten Hohlräume auch mit Bauschaum füllen.
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Garagendecke dämmen – eine einfache Anleitung
Auch zum Dämmen der Garagendecke eignen sich Styroporplatten. Alternativ greifst du zu Dämmplatten aus Mineralschaum. Wichtig: Die Dämmung braucht einen tragfähigen, trockenen, sauberen und planen Untergrund.
Schritt 1: Decke ausmessen
Miss die zu dämmende Garagendecke sorgfältig aus und notiere dir die Maße.
Schritt 2: Dämmplatten passgenau zuschneiden
Schneide dir die Dämmplatten entsprechend den benötigten Maßen der Garagendecke passgenau zu. Wichtig: Die Fugen sollten versetzt geplant werden.
Schritt 3: Kanten glätten
Damit die Dämmplatten gleich perfekt aneinander sitzen und du somit eine dichte, fugenlose Dämmschicht ohne Kältebrücken errichtest, solltest du die Kanten der Dämmplatten mit einem Schleifbrett gut glätten.
Schritt 4: Mörtel anrühren und auf die Dämmplatten auftragen
Rühre dir als Nächstes den Mörtel an. Folge dazu der Anleitung des Herstellers auf der Verpackung/Verpackungsbeilage.
Unser Tipp: Willst du eine größere Mörtelmenge anrühren, ist es sinnvoll, einen sogenannten Mörtelrührer in die Bohrmaschine zu spannen. So vermeidest du Klümpchen in der Masse. Mit Hilfe einer Glättekelle gibst du den fertigen Mörtel dann großflächig auf die Dämmplatten. Kämme den Mörtel durch. Die sogenannte Steghöhe sollte 0,8 cm betragen. Achte unbedingt darauf, dass die Stirnflächen der Platten sauber bleiben.
Schritt 5: Dämmplatten an der Garagendecke anbringen
Anschließend hebst du die Dämmplatten unter die Decke und drückst sie dort einzeln an. Dabei sollte sich ein Muster mit versetzten Fugen über die gesamte Fläche ergeben.
Unser Tipp: Soll die Dämmschicht noch verputzt werden? Dann müsstest du die Platten verdübeln. Das ist auch dann nötig, wenn der Untergrund nicht tragend ist.
Schritt 6: Deckendämmung auf die Wand herunterziehen
Zur Vermeidung unerwünschter Wärmebrücken ist es ratsam, die Garagendeckendämmung auf die Garagenwand herunterzuziehen. Das heißt, dass du an die Wände der Garage oben rund um und mit direktem Anschluss an die Deckendämmung eine Reihe Dämmplatten anbringst. Damit dir das richtig gelingt, solltest du ein Abschlussprofil an den Seitenwänden befestigen. Darauf kannst du die Dämmplatten aufsetzen. Zum Anbringen dieser Dämmplatten gehe wie zuvor beschrieben vor.
Schritt 7: Dämmschicht verspachteln
Abschließend ist das Verspachteln der Dämmschicht angesagt. Auch dazu verwende den Leichtmörtel.
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Garagenboden dämmen – das musst du wissen
Bei einer beheizten Garage ist auch die Dämmung des Garagenbodens zu empfehlen. Bedenke, dass über eine ungedämmte Bodenplatte rund 30 Prozent der Wärme verloren gehen. Zwei Dämmmethoden haben sich zur Bodendämmung von Garagen bewährt:
Ist die Dämmung des Garagenbodens von vornherein mit eingeplant, lässt sie sich beispielsweise mit hochdruckfesten Wärmedämmplatten (gut geeignet sind sogenannte XPS-Platten aus Styrodur) realisieren, die unter das Garagenfundament aus Beton auf eine saubere und tragfähige Schicht aus sogenanntem Sauberbeton kommen. Auch Schotter und Kies unter der Bodenplatte gelten als gute Dämmung. Die Schotter-/Kiesschicht sollte ebenso stark sein, wie die Bodenplatte. Mitunter kommt auf die Schotter-/Kiesschicht noch eine Folie als Dampfsperre.
Alternativ kommen Wärmedämmplatten unter den Estrich in der Garage. Die Dämmschicht aus Styropor wird hierzu auf eine Dampfsperrschicht ausgelegt. Diese Methode lässt sich demnach auch im Nachhinein ausführen.
Unser Tipp: Du kannst für einen noch größeren Isoliereffekt auch beide Dämmmethoden kombinieren.
Du kennst damit gängige Möglichkeiten, um eine Garage zu isolieren.
Nach der Dämmung der Garage folgt häufig die Gestaltung des Innenraums.
Wir geben dir Ideen und Tipps zum Thema. In unserem Ratgeber findest du zusätzlich viele hilfreiche Beiträge zu Carports, wie zum Beispiel, ob du eine Baugenehmigung für deinen Carport benötigst, oder wie du dein Carport selber aufbauen kannst.
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Titelbild: ©GartenHaus GmbH
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