Es werde Licht: Indirekte Beleuchtung für Ihr Gartenhaus
Indirekte Beleuchtung ist absolut im Trend. Der Hype beschränkt sich nicht nur auf Wohn- und Schlafzimmer, denn indirektes Licht ist auch im Gartenhaus eine wundervolle Lichtquelle für eine entspannte Atmosphäre. Heute verraten wir Ihnen sowohl die besten Möglichkeiten für die indirekte Beleuchtung Ihres Gartenhauses als auch praktische Tipps für Strom im Garten.
Tipps vom Experten: Wolfgang Messer über LED-Licht im Gartenhaus
Das nötige Fachwissen haben Ronald Wiggert, Hannes Elsen und Michael Rüdiger von der Firma Homesphäre (Wiggert) sowie OutarKit solar GbR (Wiggert, Elsen und Rüdiger) beigesteuert. Als Experten im Bereich der LED-Beleuchtung und autarken Energieversorgung von Gartenhäusern, sowie Alm- und Berghütten und Wohnmobilen wissen sie welche indirekte Beleuchtung zum Gartenhaus passt und helfen ihren Kunden bei der Planung und Umsetzung von autarken Energiesystemen inklusive einer darauf abgestimmten Beleuchtung.
Angenehmes Licht und eine stimmige Atmosphäre
Indirektes Licht kommt durch Spiegeleffekte zustande. Als Spiegeloberflächen dienen unter anderem Wände, Möbel, Boden und Fenster. Wolfgang Messer nennt einige Vorteile der Beleuchtungstechnik:
„Indirekte Beleuchtung bietet ein blendarmes, unauffälliges Basislicht, das man mit zusätzlicher Akzentbeleuchtung ergänzen kann. Je nach Einsatzort und -zweck erzeugt indirekte Beleuchtung stimmungsvolle Atmosphäre, kann Räume virtuell vergrößern und verschönern, Schönes hervorheben und weniger Ansprechendes verstecken.“
Indirektes Licht im Innenraum Ihres Gartenhauses
Wenn Ihr Gartenhaus möbliert ist, weil Sie es als Gästehaus oder Wohnraum nutzen, können Sie die Beleuchtung unsichtbar hinter Möbeln platzieren. Die geschickte Illuminierung und die angenehme Grundhelligkeit verbessern die Raumwirkung. Wie wundervoll indirektes Licht zum Beispiel hinter einer Sitzbank und an einer Hausbar im Gartenhaus aussehen kann, sehen Sie hier.
Wolfgang Messer erklärt uns, wie Sie indirekte Beleuchtung ideal einsetzen:
„Am besten funktioniert indirekte Beleuchtung bei hellen Wänden und Decken mit ordentlicher Reflexion. Mehrere indirekte, weniger helle Lichtquellen leuchten einen solchen Raum stimmiger aus als nur eine helle, zentral montierte Lampe.“
Allerdings gibt es laut Wolfgang Messer einen wichtigen Punkt zu beachten:
„Für Gartenhäuser ist diese Art der Beleuchtung meist wenig effektiv, weil die Wände und Decken oft aus Holz bestehen, das Lichtreflexionen je nach Farbe mehr oder weniger stark dämpft. Indirekte Beleuchtung in einem Gartenhaus schafft zwar Ambiente, reicht aber alleine selten für die Ausleuchtung des Raumes aus und ist auch nicht besonders energieeffizient.“
Die verschiedenen Arten der indirekten Beleuchtung für Ihre individuellen Wünsche
Wolfgang Messer empfiehlt „eine flexibel einstellbare Standleuchte mit LED-Strahlerlampe, die sowohl gegen die Decke strahlt, als auch mit direktem Licht zum Lesen oder Handwerken genutzt werden kann.
Zusätzlich könnten LED-Streifen eingesetzt werden, die beispielsweise in eine Hohlkehle („Voute“) zwischen Wand und Decke geklebt oder geschraubt werden. Die Betriebswärme der Streifen muss jedoch abgeführt werden – beispielsweise mit einer direkt darunter montierten, etwa zwei Zentimeter breiten und nicht zu dünnen Aluminiumleiste.“
Falls Sie nur wenig Licht in Ihrem Gartenhaus benötigen, „kommen auch spezielle LED-Solarleuchten mit jeweils eigenen kleinen externen Panels und Akkupacks in Frage. Solche autarken Leuchten verfügen meist über automatische Dämmerungsschalter und leuchten deshalb nur, wenn sie wirklich gebraucht werden.“
Indirekte Beleuchtung: Auch im Außenbereich möglich
Aufgrund der variierenden Witterungsbedingungen müssen Sie am äußeren Gartenhaus bestimmte Kriterien beachten:
„Leuchten für den Außenbereich müssen die entsprechenden Schutzarten elektrischer Betriebsmittel (Kennzeichnung nach DIN EN 60529) einhalten. IP 44 (Schutz gegen Fremdkörper ab 1 mm Durchmesser sowie allseitiges Spritzwasser) genügt häufig in Bereichen ohne direkte, heftige Witterungseinflüsse. Am sichersten fährt man im Garten allerdings mit mindestens IP 65 (staubdicht und strahlwassergeschützt).“
Das müssen Sie im Außenbereich beachten
Wolfgang Messer nennt uns einige Möglichkeiten für die äußere Beleuchtung des Gartenhauses:
„Falls über eine Netz-Versorgungsleitung unbegrenzt Strom zur Verfügung steht, könnten Sie außen Boden-LED-Fluter oder eine Reihe vieler kleiner Erdspieß-LED-Lampen einsetzen, die die Wände anstrahlen. Manche Modelle erlauben sogar via Fernsteuerung verschiedene Farben, die für dezente über stimmungsvolle bis auffallend bunte Beleuchtung des Gartenhauses sorgen.“
Haushalts-LED-Lampen sind jedoch laut Wolfgang Messer meist nur für Innenanwendungen geeignet:
„Diese dürfen deshalb nur in Außenleuchtengehäusen mit hohen Schutzarten montiert werden. Ansonsten können Sie frühzeitig ausfallen. Niedrige Temperaturen machen ihnen dagegen nichts aus: LED-Leuchtmittel vertragen häufig sogar Frost bis minus 20 Grad und lieben prinzipiell Kälte mehr als große Hitze.“
Ein Beispiel für eine gelungene indirekte Außenbeleuchtung eines Gartenhauses finden Sie hier.
Strom im Gartenhaus? So geht’s!
Um Ihr Gartenhaus mit Strom zu versorgen, empfiehlt Wolfgang Messer „einen sicheren Anschluss an ein in der Nähe vorhandenes 230-Volt-Haushaltsnetz, das alle Möglichkeiten zur weiteren Stromversorgung offen lässt (direkter Anschluss von leistungsstarken LED-Flutern oder Einsatz eines LED-Trafos zum Anschluss von 12-Volt-LED-Leuchten).“
Fotovoltaikanlage bei großem Strombedarf
Ansonsten ist laut Messer „bei mehreren elektrischen Verbrauchern eine Fotovoltaikanlage im Verbund mit einem Batteriespeicher die optimale Lösung, weil sich die Nutzung von Bio- oder Windenergie in diesem kleinen Rahmen nicht lohnt. Speziell für solche autarken Energieversorgungen gibt es diverse Solar-Komplettpakete. Zu empfehlen sind hier auch die Komplettpakete der OutarKit solar GbR.“
Solarenergie ist dabei sehr effektiv:
„Schon mit der kleinsten Variante und einem Solarpanel auf dem Dach können gleichzeitig bis zu zehn LED-Leuchten und eine Steckdose versorgt werden. Eine Pufferbatterie sorgt dafür, dass auch nach drei bewölkten Nutzungstagen noch genügend Energie zur Verfügung steht.“
Nicht jede Stromversorgung ist allerdings für jedes Leuchtmittel gleichermaßen geeignet:
„12-Volt-Leuchtmittel wie LED-Streifen sollten Sie nicht direkt an die Batterie anschließen, sondern am besten über einen spannungsstabilisierenden DC-DC-Wandler. Die Batteriespannung von Solaranlagen liegt nämlich eher bei 13 bis 14 Volt, was die LEDs zu stark erhitzen und die ansonsten sehr lange Lebensdauer reduzieren könnte.“
Frost und Feuchtigkeit: Die Stolpersteine von Strom im Garten
Strom im Garten zu verlegen ist aufgrund von Feuchtigkeit und Kälte nicht ganz unkompliziert:
„Die Stromleitungen sollten qualifizierte Erdkabel mit entsprechender Isolierung sein, die feuchtigkeits- und frostresistent ist. Für eine großzügigere Installation mit vielen Leuchten sollten Sie ebenso geschützte Abzweigdosen und Verteiler im Erdreich vergraben. Wo das nicht möglich ist, funktioniert auch eine oberirdische Montage der Verkabelung über entsprechende Erdspieße als Halterungen.“
Wenn Sie als diese Ratschläge beachten, ist eine indirekte Beleuchtung in Ihrem Gartenhaus gar nicht schwierig und eine tolle Möglichkeit, ein angenehmes Ambiente zu schaffen.
In unserem Pinterest-Board finden Sie weitere Inspirationen für indirekte Beleuchtung im Garten. Wir bedanken uns bei Wolfgang Messer, Ronald Wiggert, Hannes Elsen und Michale Rüdiger für das Interview und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung des perfekten Beleuchtungskonzepts für Ihr Gartenhaus.
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Bilder: Bild 1: © iStock/andreaskrappweis, Bilder 2 und 3: Wolfgang Messer/www.fastvoice.net, Bild 4: © iStock/ondatra-m, Bild 5: © iStock/welcomia, Bild 6: © iStock/amit erez, Bild 7: © iStock/ acandry
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