Das Gartenhaus als Vorratskammer im Winter
Eingemachtes, Äpfel und Birnen oder auch die Weihnachtsplätzchen, sie alle müssen zur Winterzeit irgendwo untergebracht werden. Und am besten so, dass sich die Lebensmittel auch länger als ein paar Tage halten. Leider besitzt aber nicht jedes Haus eine Vorratskammer und auch der Keller ist nicht mehr das, was er mal war, nämlich kalt. Das Problem hierbei: Wer Lebensmittel auch nach längerer Zeit noch genießen will, sollte sie kühl und dunkel lagern. Ein Glück, dass es neben dem Keller noch andere Möglichkeiten gibt, seine Speisen im Winter einzulagern, zum Beispiel im eigenen Gartenhaus. Insofern sie den Platz bietet, eignet sich eine Gartenlaube wirklich hervorragend als Überwinterungsort für Äpfel und Co. Wir wissen, worauf Sie bei deren Einrichtung als Vorratskammer achten müssen und welche Vorteile sie mit sich bringt.
Vorteile einer Speisekammer
Eine Vorratskammer im Gartenhaus, eine wirklich nette Idee, aber braucht es das wirklich? Wir finden: ja! Denn eine Einlagerung außerhalb des Kühlschrankes erweist sich garantiert als vorteilhaft. Nicht nur, weil die Lebensmittel dort schonender aufbewahrt werden (nicht zu warm und nicht zu kalt), sondern auch, weil Sie gleichzeitig Strom sparen, wenn nicht alles in Kühlschrank und Kühltruhe gestopft wird, sondern clever eingelagert.
Weitere Vorteile:
- Es ist immer etwas zu essen im Haus (bzw. im Gartenhaus). Sie sind also auch auf unangekündigten Besuch stets vorbereitet. Außerdem auch auf Notsituationen wie Feiertage, Krankheit etc. Eine Vorratskammer bewährt sich hier als echter Schatz, aus dem tolle Gerichte gezaubert werden können, ganz ohne Einkaufen.
- Man muss seltener einkaufen fahren. Besonders in den Wintermonaten mit starken Schneefällen ist das angenehm und entlastend (vor allem für Menschen ohne Auto).
- Eine Speisekammer ist ideal für Eingekochtes, das sich im Herbst besonders gut aus Obst und Gemüse herstellen lässt.
- Umweltbewusst leben: Wer Lebensmittel zu Erntezeiten günstig einkauft und einweckt, spart nicht nur Geld, sondern auch das Nachkaufen und Wegwerfen verdorbener Speisen.
Ich packe in mein Gartenhaus
Im Großen und Ganzen kann natürlich jeder selbst entscheiden, was er lagern möchte, jedoch gibt es einige Lebensmittel, die in keiner Vorratskammer fehlen sollten:
- Mehl, Reis, Nudeln
- Konserven aller Art (von Gemüse über Obst bis hin zu Fertiggerichten für den Notfall), da sie am längsten haltbar sind
- Gemüse
- Obst (schnell verzehren, da es leicht verdirbt und dazu noch Ungeziefer anzieht)
- Kartoffeln
- Wurst
- Essig und Öl
- Müsli
- Knäckebrot
- Kaffee/Tee
- Marmelade/Honig
- Gewürze
- Zur Weihnachtszeit: Plätzchen! Da eh oft Platzmangel aufgrund der vielen, großen Dosen herrscht, ist der Stauraum im Gartenhaus ideal.
Wie wär’s mit diesem ausgefallenen Plätzchenrezept von kuchen-hit.de? Die Bäumchen sind ein echter Hingucker und auch als kleines Gastgeschenk geeignet.
Quelle (Rezept+Bild): http://kuchen-hit.de/rezepte/weihnachtsbaum-platzchen-rezept/
Dazu ein guter Tropfen
Neben allen möglichen festen Lebensmitteln, dürfen natürlich auch Getränke in einer richtigen Vorratskammer nicht fehlen. Schließlich will man seine Gäste – oder auch sich selbst – gerne mal mit frisch gekühltem Flüssigem verwöhnen. Besonders Bier eignet sich daher gut zum Einlagern im Wintergartenhaus. Aber auch Wein oder Liköre lassen sich ideal dort aufbewahren und bleiben aufgrund der kühlen Temperaturen lange genießbar. Da Rotwein normalerweise eher zimmertemperaturwarm getrunken wird, sollte er etwas vor dem Öffnen ins Haus geholt werden.
Ein besonderes Schmankerl im Winter ist aber der Glühwein. Die zusätzlichen Flaschen passen perfekt in die Gartenhaus-Speisekammer und stören so niemanden in der Küche. Und auf Vorrat gekauft kann er den ganzen Winter über bei eisigen Außentemperaturen genossen werden. Mmhh…
Tipp: Immer ein paar Liter H-Milch vorrätig haben, falls die frische einmal ausgeht.
So richte ich ein
Lebensmittel haben Sie nun alle zusammen, deshalb geht es jetzt ans Einrichten. Wer nicht schon Regale im Gartenhaus angebracht hat, der kann für eine gute Vorratshaltung einfache Lagerregale aus dem Baumarkt besorgen. Aus Holz oder Metall ist dabei egal, stabil soll es sein. Achten Sie zudem darauf, dass die Regale nicht zu tief sind, damit keine Lebensmittel in komplette Vergessenheit geraten und in den hintersten Ecken vor sich hin schimmeln. Je nach Beschaffenheit des Gartenhauses, sollten die Regale die volle mögliche Höhe einnehmen. Hier kommt es jedoch wiederum darauf an, wie viel Sie einlagern möchten. Je nach der Menge an Lagergut sollte die Einrichtung mit Regalen etc. geplant werden. Daneben sollte aber mindestens noch eine mögliche Abstellfläche frei bleiben, falls beispielsweise für Besuch schicke Essensplatten angerichtet werden, die dann bis zum Eintreffen der Verwandtschaft gelagert werden müssen.
Ordnung ist das halbe Leben
Dieses Sprichwort gilt auch in Bezug auf eine Speisekammer im Gartenhaus, denn wer keine Ordnung hält, verliert schnell den Überblick…und stolpert über herumstehende Kisten oder herumliegende Äpfel. Das soll verhindert werden!
Zunächst also zwischen Essen und Nicht-Essen unterscheiden und dann alle Lebensmittel in Gruppen trennen (Quelle):
- Gemüse/Obst
- Getreideprodukte
- Milchprodukte
- Eingemachtes/Marmelade/ evtl. Konserven
- Süßes
- Getränke
Das ist vielleicht nicht alles, aber ausreichend für die winterliche Vorratskammer im Gartenhaus.
Um nun eine ordentliche Speisekammer zu garantieren, werden die einzelnen Lebensmittel je nach Beschaffenheit und benötigten Lagerungsbedingungen gelagert.
- Obst und Gemüse in Boxen (hierfür gibt es beispielsweise extra Obst- und Gemüsekisten, die sich wegen ihrer optimalen Luftzirkulation besonders gut als Lagerungsequipment eignen)
- Alles Abgepackte oder Verschlossene kann so wie es ist ins Regal
- Neue Ware immer nach hinten, damit die alten Lebensmittel zuerst aufgebraucht werden
Tipp: Vorratsplan. Wenn Sie eine Liste mit allen Lebensmitteln und deren Haltbarkeitsdatum anfertigen, wissen Sie immer genau, was sich in Ihrer Vorratskammer befindet.
Lagerregeln: Kühl und Dunkel
Um die Lebensmittel nun wirklich optimal lagern zu können und ihnen so eine längere Lebensdauer zu garantieren, müssen im Gartenhaus einige Bedingungen gegeben sein. Die zwei wichtigsten wären dabei Kühle und Dunkelheit, um auch empfindliche Lebensmittel länger vor dem Verderben zu bewahren. Aber auch die Möglichkeit, den Raum zu belüften, sollte bestehen, z.B. über Fenster oder kleine Löcher.
Da das Gartenhaus draußen steht und es im Winter kalt ist – oh Wunder -, erübrigt sich der erste Faktor von selbst. Auch genau er ist es, der für die winterliche Lebensmittellagerung im Gartenhaus spricht, denn in neueren Gebäuden werden meist auch die Keller beheizt und sind somit zu warm, um eine längere Erhaltung von Speisen zu garantieren. Zu kalt darf es jedoch auch nicht werden, denn die wenigsten Lebensmittel vertragen Temperaturen unter null. Sollte das also der Fall sein, können Sie der “Unterkühlung“ mit einer einfachen Dämmung entgegenwirken.
Auch Dunkelheit ist schnell hergestellt. Bei Gartenhäusern mit vielen Fenstern können diese zum Beispiel mit Pappkarton oder Vorhängen verkleidet werden, sodass kein Lichtstrahl mehr hindurchkommt. Oder aber Sie werden kreativ und verdunkeln Fenster mithilfe Ihrer Weihnachtsdekoration, zum Beispiel einem Weihnachtsmannaufkleber oder glitzernden Girlanden. Dass kein Licht mehr einfällt, ist wirklich extrem wichtig, da Licht etwa den Vitaminen in Obst oder Gemüse schadet und sie dann leichter verderben (Quelle).
Das Aufbewahrungs-Einmaleins
Wichtig zu wissen ist nun, wie die einzelnen, unterschiedlichen Lebensmittel am besten aufbewahrt werden, um deren längste Frische zu garantieren.
Zunächst sollte immer darauf geachtet werden, dass Obst und Gemüse, das gelagert werden soll, keine kaputten Stellen aufweist. Denn es fängt trotz angemessener Lagerung schneller an zu faulen und die Schadstoffe oder der Schimmel können dann eventuell auf benachbarte Exemplare übergehen.
Neben Kartoffeln, sollten auch Karotten, Lauch, Kopfkohl, Kohlrabi und Sellerie in Kisten mit feuchtem Sand bedeckt eingelagert werden. Wichtig: Jegliches Erntegut nie auf bloßem Boden lagern! (Quelle)
Alles, was möglicherweise verfaulen könnte, muss regelmäßig kontrolliert und Schlechtes aussortiert werden, um eine Verbreitung von Keimen zu vermeiden!
Da das Gartenhaus nur im Winter als Vorratskammer dient, sollte es nicht überfüllt werden, denn im Sommer wird es schließlich wieder leergeräumt. Ideal ist es also für all das, was im Winter als zusätzliches Lagergut anfällt. In der Adventszeit werden das wahrscheinlich vor allem Plätzchen sein, die sich in dem kühlen Gartenhaus gut und lange halten. Aber auch Äpfel, Mandarinen oder Nüsse.
Kleiner Exkurs: Rund ums Einmachen
Zunächst einmal eine kleine Geschenk-Idee für den Herbst: Ein selbstgemachtes Kürbis-Apfel-Chutney als Gastgeschenk mitbringen oder zum Geburtstag verschenken. Ist mal was anderes und schmeckt dazu noch richtig lecker. So geht’s:
Quelle: http://www.kochmeister.com/r/71743-kuerbis-apfel-chutney.html
Oder habt Ihr eher Lust auf eine leckere selbstgemachte Marmelade?
Quelle: http://www.kochbar.de/rezept/230391/Pflaumenkonfituere-mit-Amaretto.html
Man sieht: so schwer ist es gar nicht dieses Einwecken. Wer jetzt Lust bekommen hat, kann hier weitere tolle Rezepte nachlesen, die einfach zu machen sind, da alles Schritt für Schritt erklärt wird.
Aber wo soll es rein, wenn es einmal fertig ist? Zur Aufbewahrung Ihres selbst Eingemachten eignen sich am besten Einweckgläser aus Glas mit einem Drahtbügelverschluss plus Gummirand, damit es auch richtig schließt.
Ist die leckere Masse im Glas, sollte es aber noch beschriftet werden, damit auch niemand durcheinander kommt. Am besten geht das mit einfachen Etikett-Aufklebern aus dem Schreibwarenladen. Hier müssen die Etiketten jedoch selbst mit Klebstoff an Gläsern und Co. angebracht werden. Kreativ Idee: Die Etiketten einfach selbst aus Papier basteln. So können Sie Ihre persönlichen Malkünste beweisen und jedes etwas anders gestalten, sodass Ihre Vorratskammer bunt und fröhlich wird.
Ungeziefer und Schimmel abwehren
Um Schimmel zu vermeiden, sollte das Gartenhaus stets etwas belüftet werden, denn er liebt Feuchtigkeit. Dabei reicht ein gekipptes Fenster schon aus. Wer jedoch Angst hat, dass seine Vorräte bei offenem Fenster durch Einbrecher abhandenkommen, kann eine Schale mit Kochsalz oder Katzenstreu aufstellen. Es entzieht der Luft die überflüssige Feuchtigkeit. Um zusätzlich zu verhindern, dass die Lebensmittel von unten angegriffen werden, hilft es, ein paar Zeitungen darunter zu legen. Die müssen jedoch regelmäßig ausgetauscht werden!
Da die Vorratskammer im Gartenhaus ist, ist Ungeziefer aller Art natürlich nicht weit. Lästige Fliegen lassen sich aber zum Beispiel schon mit dem Geruch von Lorbeeröl abhalten. Dazu ein bisschen des Öls in ein Schälchen geben und im Gartenhaus platzieren.
Wenn es ihnen im Winter nicht zu kalt ist, können auch sie zum Problem werden: Ameisen. Die kleinen Tierchen nehmen alles mit, was sie kriegen können und bilden eine allbekannte Ameisenstraße. Um das zu verhindern, gibt es einen einfach Trick: Kupfer. Ein kleines Stück Kupferblech auf die Straße gelegt und schon flüchten die schwarzen Insekten. Gleiches kann mit Kreidestrichen erreicht werden, die auf Fensterbänken, Regalen oder der Türschwelle gemalt werden.
Aufgehängte Gewürzsträuße sind darüber hinaus das Mittel gegen jegliches Krabbelgetier!
Jetzt kann bei der Einrichtung der Gartenhaus-Speisekammer nichts mehr schief gehen. Viel Erfolg!
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Bilder der Reihe nach (Gartenhaus ausgenommen):
1. Salvation USA Army West, unter creative commons.
2. Claire Sutton, Labelled up jars, unter creative commons.
3. Salvation USA Army West, unter creative commons.
4. Francisco Martins, Feeding frenzy, unter creative commons.
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