Welches Holz für die Sauna? Alle Infos zum richtigen Saunaholz
Saunaholz punktet mit seiner Robustheit, Stabilität und Widerstandskraft. Seine geringe Wärmeleitfähigkeit macht Holz zum perfekten Baustoff für eine Sauna, denn es speichert die Wärme, ohne dass es selbst heiß wird und Verbrennungen drohen. Wobei es bei Holz durchaus Unterschiede gibt, die du kennen solltest – schließlich verlangt das typische Klima in der Sauna der baulichen Konstruktion so einiges ab. Wir erklären, welches Holz für die Sauna besonders gut geeignet ist.
Den eingangs genannten Vorteilen von Holz stehen einige Nachteile gegenüber: So macht Feuchtigkeit Holz so sehr zu schaffen, dass es ihr nur mit einem passenden Holzschutz dauerhaft ausgesetzt werden kann, ohne nachhaltige Schäden davon zu tragen. Außerdem neigt Holz – je nach Holzart mal mehr, mal weniger – dazu, zu harzen und zu splittern. Sich verziehendes, aufquellendes oder gar schimmelndes Holz, Astlöcher, austretendes Harz an und Splitter unter der Haut – das will kein Saunabesucher. Deshalb ist es wichtig, insbesondere für den Saunabau sogenanntes Saunaholz zu verwenden, das mit dem doch teils extremen Saunaklima und vor allem dessen stetem Wechsel bestens zurechtkommt.
Welches ist das richtige Saunaholz?
Saunaholz ist von besonders hoher Qualität: Es gilt als äußerst langlebig, ist arm an Ästen und harzt kaum. Außerdem neigt das richtige Saunaholz nicht zum Splittern.
Folgende Holzarten haben sich als Saunaholz einen Namen gemacht:
Abachi,
Espe,
Heimische Tanne,
Hemlock, Kelo,
Nordische Fichte
und Rotzeder.
Wir stellen dir die hier genannten Saunaholzarten, ihre Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge ausführlich vor. Los geht's mit:
Saunaholz Abachi
Abachi – unter diesem Namen wird eine Holzart im deutschsprachigen Raum gehandelt, die aus Afrika stammt und im Nigerianischen „Obeche“ heißt. In Afrika gedeiht der schnell wachsende große Abachi-Baum in vielen Ländern im zentralafrikanischen Becken südlich der Sahel-Zone. Je nach Herkunftsland und den dortigen Wachstumsbedingungen unterscheidet sich die Holzqualität und auch die Zurichtung des Saunaholzes, was sich wiederum in Qualität und Preis niederschlägt.
Für Abachi als Saunaholz sprechen vor allem sein schnelles Wachstum, seine schlechte Wärmeleitfähigkeit und daraus resultierend seine hohe Isolierfähigkeit sowie seine geringe Neigung zu Schwund. Außerdem ist das helle Abachi-Holz relativ astarm, splitter- und harzfrei. Es wird daher häufig zum Bau von Wänden, Lehnen, Liegen, Sitzbänken und Griffen für die Sauna benutzt.
Gegen Abachi als Konstruktionsholz sprechen seine Weichheit, die Nägel und Schrauben mitunter keinen festen Sitz bietet, sowie seine Fähigkeit, sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Letzteres leistet Pilzbefall Vorschub (Stichwort: Schimmel).
Wichtig: Auch wenn sich das auffallend leichte und vergleichsweise weiche Abachi-Holz im Saunabau aus konstruktiver Sicht bewährt hat, solltest du wissen, dass das deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN) bereits 2007 von seinem Einsatz abriet. Der Grund ist der: Das Abachi-Holz stamme aus dem zweitgrößten Regenwaldgebiet der Erde, das planmäßig ausgebeutet werde (Stichwort: Raubbau) und dem praktisch nur die wertvollsten Bäume entnommen würden. Abachi-Holz sei demnach nicht als FSC®-zertifiziertes Holz verfügbar. Gut zu wissen: Pappelholz gilt als Alternative zu Abachi-Saunaholz.
Saunaholz Espe/Thermo-Espe
Die Espe ist ein schnell und auffallend gerade wachsender Baum. Espenholz ist als Saunaholz gut geeignet, weil es Wärme schlecht leitet sowie stabil und formbeständig ist. Es findet häufig als Sitzbank oder Liegefläche seine Aufgabe in der Sauna. Die helle Holzfarbe und die lebendige Maserung der Espe wirken edel und hochwertig. Espe gilt als Alternative zu Hemlock-Saunaholz (siehe unten).
Zu qualitativ hochwertigem Thermoholz verarbeitete Thermo-Espe punktet zudem damit, dass das Saunaholz nahezu harzfrei ist und kaum mehr Feuchtigkeit aufnimmt. Auch Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien können der wärmebehandelten Espe nichts mehr anhaben. Aber: Wegen der Thermo-Behandlung ist Thermo-Espen-Saunaholz deutlich dunkler als herkömmliches Espenholz.
Saunaholz Heimische Tanne
Auch die in unserer Region heimische und daher gut verfügbare Tanne – es gibt eine ganze Reihe von Arten – eignet sich zum Bauen einer Sauna. Das Tannenholz gilt als Saunaholz, weil es stabil, langlebig sowie vergleichsweise harz- und astarm ist. Seine unterschiedlichen Maserungen bewirken eine lebendige Optik. Handelsübliche Tannen sind Sibirische Tannen und Europäische Weißtannen.
Achte beim Kauf auf die Herkunft des Tannen-Saunaholzes: Nordeuropäischen Hölzern wird generell eine höhere Qualität (Festigkeit, weniger Harz) zugesprochen als anderswo gewachsenen. Insbesondere Harzeinschlüsse sind bei qualitativ weniger gutem Tannenholz zu befürchten. Und auch das solltest du wissen: Wenn du beim Kauf von Saunaholz die Wahl zwischen einer heimischen Tanne und der importierten Hemlocktanne (siehe unten) mit ähnlichen Holzeigenschaften hast, macht der Griff zur einheimischen Tanne Sinn, denn deren Ökobilanz ist deutlich besser.
Saunaholz Hemlock
Hinter der Holzbezeichnung Hemlock, auf Deutsch: „Schierling“, steckt die Hemlocktanne, die zur Familie der Kieferngewächse zählt und in feuchten Klimagegenden von Nordamerika bis Ostasien gut gedeiht. Das hierzulande beliebte Saunaholz Hemlock stammt großteils von forstwirtschaftlich angebauten kanadischen Hemlocktannen, deren Holz besonders weich und hell ist.
Hemlock hat deshalb das Zeug zum Saunaholz, weil das hochwertige, helle Holz äußerst unempfindlich gegenüber Nässe, stabil, langlebig und harzarm ist. Zudem lassen Hemlocktannen nur sehr wenige Äste sprießen. Am Stamm sind astfreie Längen von 30 Zentimetern keine Seltenheit.
Zum Einsatz kommt Hemlock-Saunaholz vor allem bei der Deckenverkleidung und Wandverkleidung der Sauna. Auch Innentüren und Sitzgelegenheiten sind oft aus Hemlock. Dank seiner glatten und ruhigen Holzstruktur wirkt eine Sauna aus Hemlock-Saunaholz edel und elegant. Es macht sich zudem sehr gut in Kombination mit Glasflächen.
Allerdings ist Hemlock-Saunaholz importierte Ware, was sich im Preis und in der Ökobilanz des Holzes niederschlägt.
Saunaholz Kelo
Der Name Kelo stammt aus dem Finnischen. In Finnland wird damit abgestorbenes und auf natürliche Weise getrocknetes Holz bezeichnet. Handelt es sich bei dem Holz um Kiefern, wird es Kelohonka genannt – ein weit verbreitetes Bauholz.
Keloholz entsteht, weil ein Baum aus Altersgründen sein Wachstum einstellt und im trockenkalten Polarklima über Jahrzehnte hinweg dehydriert. Kelo gilt als exotisches, seltenes Nutzholz, es wird nicht „angebaut“, sondern in naturbelassenen Wäldern „gefunden“. Das macht sich in seiner geringen Verfügbarkeit und seinem recht hohen Preis bemerkbar. Aufgrund seiner Entstehungsweise ist Kelo extrem hart, form- und witterungsbeständig. Setzungen (Sackungen) und Risse musst du hierbei nicht befürchten. Es lässt sich daher unbehandelt verbauen.
Hierzulande gehandeltes Kelo stammt Großteils aus Russland, der Region Karelien, die teils zu Russland, teils zu Finnland zählt, sowie zu einem kleineren Teil aus Schweden und dem nördlichen Finnland.
Saunaholz Nordische Fichte
Insbesondere als Außenverkleidung, aber auch im Innenausbau kommt die im Handel sogenannte Nordische Fichte, richtiger wäre: Polarfichte oder Skandinavische Fichte, beim Saunabau zum Einsatz. Denn das helle Holz der schnell wachsenden Gemeinen Fichte ist fest, robust, gleichmäßig strukturiert (Struktur ist feinporig und hat viele kleine, fest eingewachsene Asteinschlüsse) und von hoher Dichte, aus der sich wiederum ein hohes Holzgewicht ergibt. Daraus lassen sich hochwertige Holzprofile für die Saunakonstruktion fabrizieren.
Saunaholz aus Fichte ist bekannt für seinen unverkennbaren Duft, der seinen Teil zur Wohlfühlatmosphäre in der Sauna beiträgt. Aus Preis-Leistungssicht ist das Holz kaum zu toppen. Allerdings musst du bedenken, dass das Holz der im Norden gewachsenen Fichte Importware ist, deren Transport aus vorwiegend Skandinavien, Russland und Polen sich negativ auf der Ökobilanz niederschlägt.
Saunaholz Rotzeder
Die Rotzeder ist eine in Nordamerika, also in den USA und in Kanada, wachsende Zedernart. Das bernsteingelbe bis honigbraune Zedernholz macht sich als Saunaholz gut, weil es sehr gleichmäßig mit geradliniger Maserung wächst und nahezu astfrei zu haben ist. Harz steckt kaum in Zedernholz, dafür aber Luft: Die Lufteinschlüsse wirken als natürliche Dämmschicht, was beim Saunabau immer von Vorteil ist. Das feste Holz neigt kaum zum Splittern. Für seine Widerstandskraft gegenüber Feuchtigkeit ist Zedernholz zudem bekannt. Und: Seine ätherischen Öle sorgen nicht nur für einen angenehmen Duft in der Sauna, sondern halten dem Holz auch Schädlinge fern. Extra Holzschutz kannst du dir dank dessen also getrost sparen.
Am Preis lässt sich bei dem hochwertigen Saunaholz Rotzeder dagegen kaum sparen, er ergibt sich aus der Qualität und dem aufwendigen Import. Letzterer schlägt zudem negativ auf der Ökobilanz nieder.
Welche Holzsorten sind als Saunaholz weniger oder nicht geeignet?
Aus dem Vorgeschriebenen ergeben sich einige Holzeigenschaften, aufgrund derer ein Holz sich weniger gut bis gar nicht als Saunaholz eignet. Das sind zum Beispiel:
zu große Weichheit,
zu hohe Feuchtigkeitsaufnahme,
zu geringe Resistenz gegen Feuchtigkeit und Mikroorganismen,
zu hoher Harzanteil,
Instabilität und Forminstabilität
und zu hohe Wärmeleitfähigkeit.
Erkundige dich im Fachhandel also jeweils nach den spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Saunaholzes und bedenke, dass selbst das Saunaholz einer Holzsorte große Qualitätsunterschiede aufweisen kann.
Das richtige Holz für den Sauna-Holzofen
Unter der Bezeichnung "Saunaholz" wird neben dem hier ausführlich vorgestellten Sauna(bau)holz auch das Brennholz für den Saunaofen gehandelt.
Deshalb soll auch dieses hier kurz besprochen werden:
Grundsätzlich solltest du im Saunaofen nur Holz verbrennen, das als Brennholz dafür ausgewiesen ist. Andernfalls drohen Gefahren für Leib und Leben, zum Beispiel aufgrund von giftigen Abgasen, die beim Verbrennen aus den Chemikalien entstehen, mit denen Holz zum Teil behandelt (Stichwort: chemische Imprägnierung) wurde. Das richtige Saunaofen-Brennholz sollte demnach unbehandelt sein.
Außerdem ist es wichtig, dass das Brennholz gut getrocknet ist, denn bei zu hoher Restfeuchte im Holz verbrennt das Saunaholz nicht optimal und es droht schlimmstenfalls eine Versottung des Rauch-Ableitsystems, aus der ein gefährlicher Kaminbrand entstehen kann.
Mit der Investition in hochwertiges Brennholz investierst du also in:
- deine Gesundheit,
- das Wohlfühlklima in der Sauna
- und in die Langlebigkeit der Heizungsanlage deiner Sauna.
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Titelbild: ©iStock/firatgocmen
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