Gartenhaus Flachdach abdichten: Mit dieser Anleitung kriegst du dein Dach dicht!
Welche Methoden zum Gartenhaus Flachdach abdichten sind gängig? Wie unterscheiden sich die Möglichkeiten? Was ist beim Abdecken des Flachdachs mit Dachpappe, Bitumenbahnen, EPDM Folien und flüssigem Kunststoff zu beachten und wie geht das Abdichten mit EPDM-Folie? Wir beantworten dir die wichtigsten Fragen zum Thema Flachdach.
Gartenhaus Flachdächer sind typisch für die extra Gebäude auf dem Grundstück: Denn damit nehmen Gartenhaus, Garage, Carport, Sauna & Co. einem im Hauptwohnhaus weder unnötig Sicht noch Licht.
Flachdach abdichten – diese Gründe sprechen dafür!
In der flachen Natur eines Flachdachs liegt die große Herausforderung: Damit es seinen Zweck erfüllt, muss es absolut dicht sein. Andernfalls droht insbesondere seitens der Feuchtigkeit von oben (von Niederschlägen wie Regen, Hagel, Schnee), die wegen der gen Null Grad tendierenden Flachdachneigung naturgemäß länger auf dem Dach verbleibt (Risiko: stehendes Wasser), nachhaltiger Schaden: Zum einen für die Dachabdichtung, die Dachkonstruktion und die Bausubstanz des Gebäudes und zum anderen für dich als Nutzer und Bewohner des Raums unter dem Flachdach. Denn feuchte Bausubstanz leistet Schimmel Vorschub und Schimmel gefährdet deine Gesundheit.
Das Flachdachabdichten gelingt mit einer passenden Flachdachabdeckung, die auch Abdichtung genannt wird. Wir erklären dir hier alles Wissenswerte zum Flachdach abdichten mit bewährten Abdichtmaterialien und nach bewährten Methoden. Du bekommst außerdem wertvolle Tipps zum Flachdach abdichten und eine konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Flachdach selbst abdichten.
Flachdachabdichtung – diese Methoden und Materialien gibt es!
Zum Abdichten eines Flachdachs haben sich vier Materialien bewährt, aus deren Verwendung und Aufbringung aufs Flachdach entsprechende Abdichtungsmethoden resultieren. Die vier Abdichtmaterialien sind:
Dachpappe
Bitumen (flüssig oder als sogenannte Schweißbahnen)
EPDM (als Folienbahnen oder -plane)
flüssiger Kunststoff
Die Vor- und Nachteile der einzelnen Abdichtmaterialien für Flachdächer stellen wir dir in unserem Beitrag Flachdach-Gartenhaus abdichten ausführlich vor. Daher rücken wir an dieser Stelle lediglich die Flachdachabdichtung EPDM in den Fokus, denn die erfreut sich derzeit wachsender Beliebtheit.
Warum sich EPDM-Folie als Flachdachabdichtung besonders gut macht
Nicht ohne Grund wächst die Begeisterung für das Material EPDM: Ein sogenanntes Foliendach aus EPDM-Folie punktet mit sehr hoher Witterungsbeständigkeit (wasserdicht, UV-lichtbeständig, frost- und hitzefest) und vergleichsweise sehr langer Haltbarkeit (bis 50 Jahre). Zudem braucht die Abdeckfolie aus dem gummi-elastischen Werkstoff EPDM keinen weiteren Oberflächenschutz.
Von Vorteil ist auch die Flexibilität, die EPDM-Folien dir beim Aufbringen aufs Flachdach bieten: Du kannst EPDM-Folie entweder in Bahnen oder als (teils sogar selbstklebende) Plane kaufen, zum Beispiel auch in unserem Onlineshop in unzähligen variierenden Maßen, und entsprechend verlegen.
Unser Tipp: Beim Kauf einer Flachdach-Abdeckplane aus EPDM solltest du großzügige Maßzugaben machen, also auf die Quadratzahl, die du zum Flachdach abdichten brauchen, ruhig noch gute zwei bis drei Quadratmeter (m2) drauflegen. Der Grund: Das Material ist bis zu 300 Prozent elastisch und reagiert spürbar auf Temperaturwechsel.
Mit EPDM-Flachdachabdichtungen lässt sich sowohl der Abschluss einer Flachdachabdichtung (auch inklusive Dämmschicht aus EPS) als auch der dichte Untergrund für ein Gründach realisieren. Schließlich ist hier noch der günstige Preis der EPDM-Folienabdichtung als vorteilhaft anzuführen.
Gartenhaus Flachdach abdichten: Diese Haltbarkeit haben die Materialien!
Grundsätzlich gibt es fürs Gartenhaus Flachdach abdichten die folgende Richtzahl: Etwa alle 15 bis 20 Jahre, bei sichtbaren Schäden
an der Abdichtung
und/oder Feuchteschäden am/im Gebäude
am besten immer sofort, sollte die Flachdachabdichtung erneuert werden. Wobei eine Gartenhaus Abdichtung mit EPDM-Folie hiervon ausgenommen werden kann, denn die hält bis zu 50 Jahre lang dicht. Dachpappe und Bitumen wird eine Haltbarkeit zwischen 15 und 25 Jahre zugeschrieben.
Flachdachabdichtungen: Darum macht ein Gefälle Sinn!
Das Gefälle eines Flachdachs resultiert aus seiner Neigung, wobei eine Dachneigung von null Grad (waagerecht) einem Gefälle von null Prozent und eine Dachneigung von 90 Grad (senkrecht) einem Gefälle von 100 Prozent entspricht. In der Praxis hat jedes Flachdach eine geringe Neigung, damit das Wasser davon gut ablaufen kann.
Mindestneigung und Höchstneigung sind in den Flachdachrichtlinien geregelt und liegen demnach bei 1,1 Grad (= 2 Prozent) und 25 Grad (= 44 Prozent). Die Norm DIN 18531 empfiehlt als Mindestflachdachneigung sogar 5 Grad (2,9 Prozent).
Die Entwässerung nach Vorschrift sollte beim Flachdach stets an zwei Stellen und auf zwei Arten (Norm EN DIN 12056-3) passieren, wobei beide Arten aufgrund eines Gefälles und dank der Schwerkraft funktionieren sollten.
Flachdach selber abdichten mit EPDM Folie – so machst du‘s richtig! (eine DIY-Anleitung)
Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung beschreibt die Vorgehensweise beim Abdichten eines Flachdachs mit einer EPDM-Folie, die du zum Beispiel großzügig passend zum Flächenmaß deines Flachdachs als sogenanntes EPDM-Dachset gekauft hast.
Ein solches Dachset aus unserem Online-Shop enthält bereits die zugeschnittene EPDM-Plane sowie die benötigten Kleber, darunter den:
Flächenkleber auf Wasserbasis
und den Blendenkleber auf Lösemittelbasis (sogenannter Kontaktkleber).
Schritt 1: Vorbereitung des Flachdachs aufs Abdichten
Reinige das flache Dach gründlich und entferne sämtliche Risikofaktoren wie Nägel oder Steine sorgfältig, die sich in die Plane bohren und sie nachhaltig beschädigen könnten.
Schritt 2: Auslegen der EPDM-Plane auf dem Flachdach
Auf das saubere und trockene Flachdach kann als Nächstes die EPDM-Plane ausgelegt werden - helfende Hände sind hier von Vorteil. Bestenfalls hat die Plane schon das perfekte Maß, andernfalls musst du sie an dieser Stelle passgenau zuschneiden.
Unser Tipp: Rechne beim Zuschnitt die seitlichen Überstände unbedingt mit ein, die du nachher an die Blenden klebst (Schritt 6).
Schritt 3: Flächenkleber flächig aufbringen (1. Dachhälfte)
Liegt die Plane richtig auf dem Flachdach, schlägst du diese etwa bis zur Dachmitte um. Danach gibst du den Flächenkleber, der eine Verarbeitungstemperatur ab 10 Grad Celsius hat und daher unbedingt frostfrei gelagert werden sollte, auf die somit freiliegende Dachhälfte und verstreichst ihn mithilfe eines Farbrollers gleichmäßig und dünn.
Unser Tipp: Lasse am Rand der Dachfläche jeweils 5 bis 10 Zentimeter (cm) frei von Flächenkleber, denn dort trägst du später den Blendenkleber auf. Zeichne den Rand gerne mit Kreide an, sodass die beiden verschiedenartigen Kleber einander nicht in die Quere kommen.
Schritt 4: EPDM-Abdichtplane auf Flachdach verkleben
Ist der Flächenkleber an Ort und Stelle, rollst du die zurückgeschlagene Folienhälfte nach und nach zurück und glättest sie mit einem Besen, indem du die Luft – ähnlich wie beim Tapezieren – nach außen kehrst.
Schritt 5: EPDM-Folie auf die 2. Dachhälfte aufkleben
Wiederhole die vorgenannten Schritte 3 und 4 für die andere Hälfte der Flachdachplane.
Schritt 6: Blenden verkleben
Zum Verkleben der Blenden schlägst du die jeweils an den Rändern noch lose EPDM-Flachdachabdichtfolie zurück. Trage dort den Kontaktkleber nach Vorschrift auf. Er muss ebenso auf die Blenden – am besten gelingt dir das mit einem Schwamm, den du in den Kleber tunkst, den du zuvor in ein entsprechendes Gefäß mit großer Öffnung umgefüllt hast.
Ist der Kleber aufgetragen, klappst du die Folie zurück und drückst sie fest an.
Schritt 7: Blenden-Ecken verkleben
Es folgt das Verkleben der Blendenecken: Dazu faltest du die Ecken der Planen jeweils zu einem Dreieck. Die dabei entstehende Ecke klebst du an eine Seite der Blende und drückst sie dort fest an. Überstehendes Material kannst du dann abschneiden, damit die Abdichtung auf Blendenhöhe endet. Oder du überklebst das Ganze.
Unser Tipp: Bleiben offene Fugen zwischen Blende und Plane stehen, deckst du diese am besten mit sogenannten Winkelprofilabdeckungen ab.
Flachdach abdichten Kosten: Diese Preise & Kosten solltest du kennen!
Für die Wahl einer Flachdachabdichtung spielt neben ihren materialspezifischen Eigenschaften und ihrem Verlegeverhalten sicher auch ihr Preis eine Rolle. Die Preise des Abdichtmaterials variieren von Material zu Material und sind unter anderem abhängig von der Materialdicke. Die folgenden Preisangaben für Flachdachabdichtungen kannst du als Richtwerte bei der Planung heranziehen.
Unser Tipp: Frag gegebenenfalls bei dem Handwerker nach, den du mit dem Abdichten deines Flachdachs beauftragen willst, ob er auch die Abdichtung selbst für dich besorgt. Kauft er regelmäßig größere Mengen davon, kann er die resultierende Ersparnis bestenfalls an dich weitergeben.
Dachpappe/Bitumen:
Bitumenschweißbahn: circa 20 bis 30,- pro 5 m2
talkumierte und beschieferte Schweißbahnen: circa 30,- pro m2
Kaltselbstklebebahnen: circa 50 bis 60,- pro m2
Flüssigkunststoff: circa 30,- pro m2
EPDM-Folie in unserem Onlineshop
Gartenhaus Flachdach abdichten: Selber machen oder Profis anheuern?
Wie eingangs begründet, muss die Abdichtung des Flachdachs absolut dicht sein. Dazu ist exaktes Handwerk nötig. Fehler beim Flachdach abdichten können dich teuer zu stehen kommen, zum Beispiel, wenn die Abdichtung sich mit der Zeit als undicht erweist oder gar schon beim Aufbringen offensichtlich beschädigt wird. Professionelle Handwerker sind hier gegenüber Hobbyhandwerkern klar im Vorteil, ihnen geht die Arbeit zügig von der Hand, da sie das Abdichtmaterial bestenfalls kennen und auch die nötigen Handgriffe zum Abdichten des Flachdachs damit. Wer sich den Job in DIY-Manier zutraut, sollte sich für die Arbeit unbedingt Helfer dazu holen.
Unser Tipp: Solltest du einen Fachhandwerker mit der Flachdachabdichtung beauftragen, frag ihn doch gleich nach einem Wartungsvertrag – dann schaut der erfahrene Experte regelmäßig nach deinem Flachdach und Sanierungsbedarf fällt frühestmöglich auf.
Flachdachabdichtung oder Dachsanierung?
Wenn du dein Flachdach selbst regelmäßig prüfst (Sichtprüfung), sollten dir eventuelle Mängel und Schäden daran auch rechtzeitig auffallen. Das gilt auch für eventuell sichtbare Folgeschäden, die im Raum unter dem Flachdach zutage treten.
Es gilt: Je eher du deren Ursachen kennst und/oder offensichtliche Mängel und Schäden behebst, desto besser.
Es hängt jedoch vom spezifischen Mangel/Schaden ab, ob es reicht, das Flachdach neu abzudichten, oder, ob gleich eine komplette Flachdachsanierung ansteht.
Letztere zum Beispiel wäre nötig, wenn die Dämmung und/oder Konstruktion Feuchteschäden aufweist oder eine Flachdachdämmung sowieso ausgeführt werden soll. Wissen solltest du dazu, dass du für die Flachdachabdichtung im Schnitt mit circa 30,- pro m2 Kosten rechnen musst, während eine Flachdachsanierung je nach Ausführung zwischen 100 und 200,- pro m2 kostet.
Gartenhaus Flachdach zur Terrasse umbauen
In Zeiten hoher Immobilien- und Grundstückspreise ist jeder Quadratmeter Lebensraum Gold wert – drinnen wie draußen. Der Vorteil an einem genutzten Flachdach: Du bist der Sonne ein Stück näher und bekommst es in der Regel weniger mit Verschattung zu tun als ebenerdig.
Darum solltest du buchstäblich auf die Flachdachfläche setzen und dein Flachdach nutzbar machen. Möglichkeiten dazu gibt es viele: So kannst du aus dem Flachdach beispielsweise
ein begehbares Gründach machen
deine grüne Sommerwiese mit Ausblick
dein Dach-Kräutergarten
eine Terrasse machen
deine ruhige Chill-out-Lounge
deine private Rooftop-Partyzone
deine Wellness-Oase mit Badezuber und/oder Sauna
einen bepflanz-/bewohnbaren Wintergarten machen
deinen ganzjährigen Green Spot
deine Work-out-Zone
dein Arbeitszimmer unter Glas
ein Solardach für Solarstrom und/oder Solarwärme machen (Lies dazu auch unsere Beiträge über Solarcarports und Solargartenhäuser!)
Wir hoffen, dich mit dem Vorgeschriebenen zum Flachdach abdichten rundum informiert und insbesondere mit dem letzten Absatz zur Flachdachnutzung und -gestaltung auch inspiriert zu haben.
Du suchst zusätzliche Inspiration zu Gartenhäusern, Carports und Saunahäusern? Schau doch einmal auf unserem Pinterest-Board zu Die besten Kundenprojekte vorbei. Dort haben wir zusätzlich eine Vielzahl an schönen Boards zum Thema Haus, Garten und Gartenhaus für dich zusammengestellt.
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Titelbild: ©GartenHaus GmbH
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