Von der Bohle zum Blockhaus – Auertech im Interview
Bei der komplizierten Fertigung unserer Blockhäuser findet der wichtigste Herstellungsschritt an nur einer Maschine statt: Der Blockhausfräse. Als eines der führenden Unternehmen für die Konstruktion der Maschinen hat sich die Firma Auertech etabliert, die auch unsere Hersteller beliefert. Wir haben Martin Auer interviewt.
Fräsen für den Gartenhaus-Bau
Einer der wichtigsten Schritte bei der Herstellung von Blockhäusern ist das Fräsen der Bohlen. Was früher lange dauerte, ist heute in kurzer Zeit vollbracht. Zu danken haben wir dabei speziellen Fräsmaschinen wie der Blockhausfräse BL100A der österreichischen Firma Auertech. Mit nur vier Angestellten hat sich das Unternehmen seit seiner Gründung in den 90er Jahren zu einem verlässlichen Partner für Gartenhaus-Hersteller entwickelt. Kein Wunder, dass auch unsere Hersteller Maschinen von Auertech nutzen, um unter anderem diese Modelle zu bauen:
Das Unternehmen vertreibt insgesamt drei Modelle an Blockhausfräsen, den Klassiker BL100 und die Erweiterungen BL100A sowie BL Twin.
Martin Auer im Interview
Gartenhaus GmbH: Herr Auer, wann haben Sie Auertech gegründet und seit wann stellen Sie Blockhausfräsen her?
Martin Auer: Mein Vater baute Sondermaschinen und dabei auch Prototypen für die Blockhaus-Herstellung – aber das waren keine Serienmaschinen. Meine Firma wurde dann vor rund 20 Jahren gegründet. Die BL100, die auch für die breite Masse funktioniert, mittlerweile in ganz Europa verkauft wird und dort auch erfolgreich im Einsatz ist, haben wir bereits 1997/98 entwickelt.
Seit wann wird allgemein bei der Blockhausherstellung mit speziellen Fräsen gearbeitet?
Martin Auer: Die ältesten Maschinen sind sicher noch aus den 60er Jahren. Das waren dann allerdings einfache Handmaschinen.
Sie liefern Ihre Blockhausfräsen ja europaweit an Hersteller. In welche Länder liefern Sie genau?
Martin Auer: Der Markt hat sich relativ stark Richtung Baltikum verlagert. Für den Wohnblockhausbau wird auch nach Russland geliefert, was jedoch momentan etwas stagniert. Aber der Markt ist auf jeden Fall da. Auch in Deutschland haben wir relativ viele Kunden. Gerade in den letzten Jahren haben wir wieder vermehrt Maschinen nach Deutschland und Österreich geliefert, weil Händler und Importeure im Ausland gegebenenfalls vor Sprachbarrieren stehen und die Herstellung im deutschsprachigen Gebiet demgegenüber Vorteile bietet. Auch kann das Nachliefern von Ersatzteilen aus dem Ausland schnell länger dauern. Dann ist es einfacher, wenn man eine Produktion vor Ort hat.
Wie lange dauert der Bau einer Blockhausfräse BL100?
Martin Auer: Normalerweise dauert es von der Bestellung bis zur Lieferung 10 bis 12 Wochen. Wir sind ja ein kleines Unternehmen und haben bei uns im Haus sowohl das Engineering als auch die Entwicklung der Maschinen, die Montage und den Vertrieb. Die Teile für die Maschinen werden von unseren Partnern produziert. Wenn alle Bestandteile bei uns im Haus sind, dauert es in der Regel drei bis vier Wochen bis zum Beispiel eine BL100 Automatik fertig montiert und bereit für die Auslieferung ist.
Die mechanische und elektrische Montage, die Inbetriebnahme und anschließenden Tests dauern jeweils eine Woche. Die letzten ein bis zwei Tage wird dann noch verpackt.
Zu besten Zeiten haben wir es sogar geschafft, dass wir zwei Maschinen gleichzeitig montiert haben. Da sind wir dann in einem Jahr auf 26 Maschinen gekommen. Das war Wahnsinn. Aber mittlerweile gibt das der Markt nicht mehr her.
Wie lange dauert es in der Regel, alle Blockbohlen eines mittelgroßen Blockbohlenhauses mit Ihrer Blockhausfräse BL100 zu bearbeiten? Und wie lange würde es ohne die Hilfe einer Fräse dauern?
Martin Auer: Wenn wir ein Gartenhaus der Gartenhaus GmbH von 3 x 4 Metern oder 3 x 6 Metern als Beispiel nehmen, dann sind das 200 bis 300 Laufmeter an Bohlen pro Haus. Das schafft die Maschine im Prinzip in eineinhalb bis zwei Stunden zu bearbeiten. Für ein Blockbohlenhaus braucht sie dann in der Regel drei Stunden. Mit einer manuellen Maschine muss dagegen einen ganzen Tag gefräst werden.
Aus Ihrer langjährigen Tätigkeit als Hersteller von Blockhausfräsen haben Sie sicherlich noch den einen oder anderen Tipp für unsere Leser, wenn es um die Qualität der Gartenhäuser und Blockhäuser geht.
Martin Auer: Diese 45 Grad-Fasen, die an den Vorköpfen der Gartenhäuser wie ein Kamm herausstehen, sind an sich antiquiert. Das hat man früher gebraucht, als die Maschinen noch nicht so exakt waren und so hat man Ungenauigkeiten versteckt. Heutzutage sind die Maschinen dagegen sehr präzise. Unsere Maschinen fräsen zum Beispiel auf einen Zehntel-Millimeter genau. Da braucht man die 45 Grad-Fasen an sich gar nicht mehr. Sie bergen sogar Nachteile, da durch sie viel mehr Oberfläche da entsteht, durch die Wasser ins Holz dringen kann.
Außerdem bieten die neuen Maschinen den Vorteil, dass man eine schöne gerade Kante hat, was auch viel moderner aussieht. Besonders bei billigen Herstellern, die Massenware vertreiben, wird der Kamm jedoch oft weiterhin beibehalten. Daran kann man einen Unterschied zu den hochwertigeren Herstellern erkennen.
Ein wichtiger Punkt sind auch Eckverbindungen. Diese werden bei den ganz billigen, dünnwandigen Häusern nur auf zwei Seiten eingefräst. Das ist allerdings weder wind- noch blickdicht: Man kann im Prinzip durchsehen. Wenn man die Häuser der Gartenhaus GmbH, die alle auf vier Seiten eingefräst sind, mit den ganz günstigen Häuser vergleicht, sieht man den Unterschied ganz leicht. Die dünnwandigen Häuser sind auch maschinell ganz einfach hergestellt. Da braucht es keine Blockhausfräse, denn die Hersteller bearbeiten das Holz teilweise einfach mit einer Säge.
Vor diesem Problem stehen Sie bei unseren Garten- und Blockbohlenhäusern natürlich nicht, denn wir stellen sicher, dass nur hochwertig verarbeitet wird. Dafür nutzen unsere Hersteller auch nicht ohne Grund die Fräsen von Auertech.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Martin Auer für das Interview und hoffen, dass Sie etwas mehr über die Herstellung von Blockhäusern und Gartenhäusern erfahren konnten. Noch mehr Informationen zur Firma Auertech finden Sie auf auertech.at.
Bilder: ©Martin Auer
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