Upcycle your Garden: So bauen Sie Ihr Gewächshaus nachhaltig und umweltbewusst
„Ich bau mir mein Gewächshaus, so wie es mir gefällt!“ – Das könnte demnächst Ihr Motto sein. Denn wir zeigen Ihnen, wie sich aus alten Materialien Neues gestalten lässt. Ein Gewächshaus selbst zu bauen, bedarf dabei zwar einiger Geduld und auch etwas handwerklichem Geschick, doch das Ergebnis wird sich lohnen: ein individuelles, umweltbewusstes Gewächshäuschen. Unsere Anleitungen zeigen, wie es geht!
1. Plastikflaschen-Gewächshaus
Sein Gewächshaus aus Plastikflaschen zu errichten hat viele Vorteile. Nicht nur, dass die Materialkosten geringer sind als bei einem Fertigkauf (Plastikflaschen hat schließlich jeder daheim), das Plastikflaschen-Gewächshaus ist zudem leicht zu reparieren und lässt das zur Bewässerung besonders geeignete Regenwasser in geringen Mengen hindurch, sodass die Pflanzen wie von selbst gegossen werden. Außerdem schonen Sie mit dem Bau eines eigenen Gewächshauses aus Plastikflaschen die Umwelt.
Um nun Ihr eigenes Upcycling-Gewächshaus in Angriff nehmen zu können, benötigen Sie:
- Plastikflaschen (für ein Haus der Größe 1,50m x 2,00m circa 1400 Stück á 2 Liter). Sammeln Sie am besten zusätzlich Flaschen von Nachbarn oder Freunden, bis Sie die richtige Anzahl zusammen haben.
- Circa 60 Stöcke oder Stäbe aus Bambus oder einem anderen, festen Material. Achtung: die Stöcke müssen durch die Flaschenöffnung passen!
- Holzbalken, oder bereits fertige Holzrahmen, die später zu einem Haus zusammengebaut werden können. Achten Sie hier darauf, die Türe mit einzuplanen!
- Schrauben, Nägel, Winkelverbinder und Werkzeug
Und so gehen Sie vor:
- Bauen Sie aus den Holzbalken vier Rahmen zusammen, sofern nicht vorgefertigt.
- Kürzen Sie dann die Stöcke/Stäbe so, dass sie später an den Rahmen befestigt werden können und nicht über sie hinausreichen.
- Entfernen Sie nun die Etiketten und die Deckel der Plastikflaschen.
- Schneiden Sie daraufhin die unteren Teile der Flaschen ab (circa 1/5).
- Jetzt können Sie die zugeschnittenen Flaschen an den einzelnen Stäben auffädeln.
- Ist das erledigt, befestigen Sie die „Flaschen-Stäbe“ an den Holzrahmen, sodass eine Wand aus Plastikflaschen entsteht. Am einfachsten ist es hier, die unteren und oberen Teile der Stäbe (die bloßliegen) mit Nägeln am Holzrahmen festzumachen.
- Bauen Sie nun die einzelnen „Flaschenwände“ zu einem Haus zusammen. Verwenden Sie hier die Winkelverbinder, die Sie in die Ecken setzen und mit Schrauben befestigen, sodass die Wände zusammenhalten.
- Zum Schluss kommt das Dach. Ein flaches zu wählen ist hier der leichteste Weg, da Sie einfach nur eine Wand obendrauf setzen und die Rahmen von Dach und Seitenwand zusammen verschrauben müssen. Wer sich aber generell mit Hausbau auskennt, kann sich natürlich auch für ein spitzes Dach entscheiden.
- Ist alles fest, können Sie Ihr Gewächshaus in Betrieb nehmen!
Unser Tipp: Das Bauen eines solchen Gewächshauses wird oft von Schulen als Projekt genutzt, um den Kindern mit Spaß den Umweltschutz näherzubringen. Das Plastikflaschen-Gewächshaus ist durchaus als Projekt für die ganze Familie geeignet – mit Lernfaktor!
2. Ein Gewächshaus aus alten Fenstern
Sein Gewächshaus aus alten Fenstern zu bauen, ist nicht nur upcyclingtechnisch eine tolle Idee, das Endergebnis kann auch noch richtig gut aussehen – wie das Häuschen von Lady Butterbug beweist! Mit einem Hauch von Vintage und künstlerischer Kreativität passt das verglaste Gewächshaus in jeden Garten – und kann wahlweise sogar als Gartenhaus genutzt werden. Dabei sieht es dann nicht viel anders aus als ein Gartenpavillon. Um nun aber das Projekt „Fenster-Gewächshaus“ selbst in die Hand zu nehmen, braucht es neben einigem handwerklichen Geschick auch ein paar Materialien.
Sie benötigen:
- Alte Fenster – je nach Größe des vorgesehenen Gewächshauses besser zu viele als zu wenige
- Holzbalken
- Schrauben, Werkzeug (v.a. Akkuschrauber)
- Spaten
- Je nach Dachwunsch: Wellplatten aus Plastik
Und so gehen Sie vor:
- Nehmen Sie die Fenster zur Hand und versuchen Sie daraus zunächst zwei einzelne, gleich große Wände des späteren Gewächshauses zu legen. Es ist fast schon eine Art Spiel herauszufinden, welche Fenster sich gut ergänzen. Ein paar Zentimeter Unterschied sind aber nicht schlimm.
- Bauen Sie nun mithilfe der Schrauben die Holzbalken so zusammen, dass sie einen Rahmen bilden und das Innere nach Vorlage Ihrer zurechtgelegten Fenster gestaltet ist. Zwei der vier Balken (nämlich diejenigen, die später die Eckpfosten bilden) müssen circa 20 cm überstehen. Ungefähr so:
- Sind die Rahmen fertig, graben Sie in regelmäßigem Abstand vier Löcher, in denen die Pfosten Platz finden. Stellen Sie die Rahmen hinein und buddeln Sie die Löcher wieder zu, sodass die Pfosten sicher und fest stehen. Empfehlenswert: Für besonders starken Halt können Sie auch Beton in die Löcher füllen, jedoch sollte das erst in Sachen Baugenehmigung geklärt werden.
- Nun haben Sie nur zwei stehende Wände, deshalb befestigen Sie an den leeren Stellen jeweils unten und oben zwischen den Wänden einen Querbalken.
- Schauen Sie dann, welche der übrigen Fenster an diese zwei Seiten passen würden und gehen Sie wie in Schritt 2 vor, sodass man erkennt, wo die Fenster später platziert werden sollen. Achtung: vergessen Sie die Tür nicht!
- Bringen Sie nun an den Wänden die Fenster an, indem Sie sie mit Schrauben auf den Rahmen befestigen.
- Für das Dach können Sie beispielsweise Wellplatten aus Plastik verwenden. Achten Sie aber darauf, einen geringen Winkel einzubauen, sodass das Regenwasser abfließen kann. Wahlweise können Sie aber auch das Dach mit alten Fenstern gestalten, indem Sie nach dem vorangegangenen Muster vorgehen.
- Und voilá, Ihr Häuschen steht!
Die Anleitung zu diesem Gewächshaus haben wir auf instructibles gefunden. Dort können Sie bei Unsicherheit noch einmal nachlesen, oder Sie nehmen Anregungen aus diesem YouTube-Video.
Noch ein Beispiel zum Schluss: auch Angela hat sich den Traum vom eigenen Upcycling-Glasgewächshaus erfüllt. Nachlesen können Sie das alles auf ihrem Blog Gardening in My Rubber Boots. Und hier das Ergebnis:
Auf Pinterest haben wir für Sie noch einige weitere tolle Beispiele gesammelt, an denen Sie sich orientieren können.
Wir hoffen, wir haben den Heimwerker in Ihnen geweckt. Viel Erfolg beim Ausprobieren!
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