Tierfreundlicher Garten: 15 gute Tipps & Tricks zur Gartengestaltung
Ihr Herz schlägt für Tiere? Dann öffnen Sie diesen doch Gartentür und Gartentor! Wir zeigen, wie Sie Ihren Garten tierfreundlich gestalten können, sodass er den verschiedensten Tieren artgerechten und gefahrlosen Lebensraum, Nahrung und Platz zur Fortpflanzung bietet. Dabei geht es unter anderem um eine tiergerecht strukturierte Gartenanlage und um die Auswahl tierfreundlicher Pflanzen. Wir geben jede Menge tierisch gute Tipps & Tricks, die Sie leicht umsetzen können.
Gefällt Ihnen Ihr Garten? Ist er Ihr Lieblingsort, an dem Sie sich rundum wohlfühlen, wo Sie Ruhe und Entspannung finden, wenn die Hektik des Alltags Sie einzuholen droht? Gratulation! Doch wie steht’s um die Tierwelt in Ihrem Garten? Wirkt Ihre grüne Oase auch einladend auf für unsere Breitengrade typischen Tiere? Finden tierische Kriecher, Hüpfer, Flieger & Co. bei Ihnen Unterschlupf, Nahrung und Lebensraum?
Bei uns im Onlineshop finden Sie eine Vielzahl an Tierhütten und weiteren Unterbringungsmöglichkeiten für Ihre Haustiere.
Haustierfreundlicher Garten vs. wildtierfreundlicher Garten
Für unseren Ratgeber haben wir Tipps & Tricks zusammengetragen, damit Ihr Garten tierfreundlich wird. Uns ging es dabei insbesondere um wilde Tiere. Deshalb gehen wir an dieser Stelle nur kurz auf die Haustierfreundlichkeit Ihres Gartens ein. Gehört ein Haustier zu Ihrer Familie? Kommt es regelmäßig mit in den Garten? Dann können Sie gemeinsam mit Ihrem tierischen Familienmitglied herausfinden, welches Plätzchen es dort besonders mag.
Und wenn Sie mögen, können Sie diesen Platz so einrichten, dass sich Ihr Hund, Ihre Katze, Ihre Schildkröte oder Ihr Nager, darunter Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse oder Hamster, besonders wohlfühlen. Auch für Hühner, Enten, Gänse oder anderes Federvieh können Sie Platz machen. Und mancher „beschäftigt“ vielleicht auch tierische Rasenmäher in seinem Garten, zum Beispiel Ziegen und Schafe. In unserem Onlineshop bieten wir Ihnen Tierhütten und Kleintierställe in vielen Ausführungen an. Auch Weidezelte finden Sie bei uns. Schauen Sie gerne mal rein!
Was bringt ein tierfreundlicher Garten?
Ein wildtierfreundlicher Garten ist ein Schatz – sein ökologischer Wert ist unbezahlbar: Denn der Mensch besetzt stetig neue Flächen zum Bau von Siedlungen zum Wohnen und Arbeiten sowie von Verkehrswegen, um die Siedlungen ans bestehende Verkehrs- und damit Versorgungsnetz anzubinden. Laut dem Umweltbundesamt (UBA) und nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) habe sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche von 1992 bis 2018 von 40.305 auf 49.819 Quadratkilometer (km²) ausgedehnt. Damit sei sie in diesem Zeitraum um 9.514 km² beziehungsweise 23,6 Prozent gewachsen.
Dieser Zuwachs entspreche rein rechnerisch im Schnitt 104 Hektar (ha) oder etwas mehr als einem km² pro Tag. Wobei sich die Siedlungsfläche um 33,1 Prozent und die Verkehrsfläche um 9,8 Prozent ausdehne. Etwa 46 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen seien versiegelt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt.
Bedenken Sie, dass jede Baumaßnahme den Boden unmittelbar betrifft, der seine ökologisch wertvollen Funktionen infolge der Bebauung teils oder ganz verliert. Experten sprechen in diesem Zusammenhang davon, dass aus einem natürlichen ein städtisches Klima werde, dessen Kennzeichen erhöhte Lufttemperaturen im Vergleich zu Wäldern und „Grünen Oasen“ seien. Auch bilde sich hier weniger Grundwasser neu, weil der Regen nicht mehr den Poren des Bodens zugeführt, sondern über Kanalsysteme abgeleitet werde. Der ungebremste Verlust an natürlichem Boden führe zu einer Verinselung von Landschaften und Lebensräumen. Räumliche Korridore, besonders für die heimische Tierwelt, wurden langfristig eingeschränkt.
Schnell wird klar, dass jeder Quadratmeter tierfreundliche Gartenlandschaft dieser Entwicklung entgegenwirkt. Sie bewahren mit einem tierfreundlichen Garten ein Stück Natur – für sich, für die Tiere, für uns alle. Wenn das kein Grund zum tierischen Gärtnern ist!
Die besten 6 Tipps zur Gestaltung Ihres tierfreundlichen Gartens
Mit folgenden Tipps lässt sich Ihr Garten tierfreundlicher machen. Auch wenn Sie nur den einen oder anderen Tipp umsetzen, erhöhen Sie damit die Chance, dass Sie schon bald neue tierische Gäste im Garten empfangen und bestenfalls sogar beherbergen können. Los geht’s!
1. Strukturieren Sie die Gartenlandschaft!
Das Tierreich ist so vielfältig und jede Tierart bevorzugt einen Lebensraum mit artspezifischen Bedingungen. Versuchen Sie, Ihren Garten in unterschiedliche Lebensräume zu unterteilen, um möglichst vielen Arten gerecht zu werden. Eine steinreiche Gartenecke wird gerne von Mäusen, Igeln, Kröten, Insekten, Schnecken und Spinnentieren, Eidechsen und Blindschleichen bewohnt. Käfer, Nager und verschiedene Kriechtiere mögen auch Landschaften mit reichlich Totholz, zum Beispiel in Form eines abgestorbenen Baums, gerne. Ein kleines Feuchtbiotop zieht viele wasserliebende Gäste wie Amphibien und Insekten an und in dichtem Gehölz machen es sich kleine Säuger, darunter Eichhörnchen und Fledermäuse, ebenso gerne gemütlich wie Vögel und Insekten.
2. Setzen Sie auf tierisch gute Pflanzen!
Die Bepflanzung Ihres Gartens ist immens wichtig. Besonders tierfreundlich ist es, wenn Sie genau die heimischen Pflanzen zu sich in den Garten holen, die außerhalb Ihres Gartenzauns weichen müssen, wenn der Mensch baut. Sie verschieben damit quasi den natürlichen Lebensraum der Tiere nur ein Stück und erhalten ihn auf diese Weise fast originalgetreu. Einheimische Blüten, duftende Kräuter und saftige Beeren aller Art sind besonders empfehlenswert. Achten Sie darauf Giftpflanzen aus Ihrem Garten zu verbannen. Diese können den Tieren außerordentlich schaden und gehören somit nicht zu einem tierfreundlichen Garten.
3. Bauen Sie Nisthilfen!
Mit dem baubedingten Wegfall von Lebensraum verlieren die Tiere Tag für Tag Futterstätten und Lebensraum. Viele Tiere nisten an Orten, die ihnen ihr Umfeld bietet: Das kann beispielsweise ein morscher Baumstamm, eine Höhle im Gestein oder ein Hohlraum an einem vor sich hin rottenden Gebäude sein. Derart „unordentliche“ Orte räumt der Mensch gerne auf und nimmt den Tieren damit auch Nistplätze. Sorgen Sie im Garten deshalb für Nistplätze. Unser Beitrag „Insektenhotel aufstellen: Darauf müssen Sie bei der Standortwahl achten“ zum Beispiel zeigt Ihnen, wie Sie ein gastfreundliches Insektenhotel bauen können.
4. Richten Sie tierfreundliche Tränken ein!
Schaffen Sie tierisch gute Gelegenheiten, damit die Tiere ihren Durst in Ihrem Garten artgerecht löschen und sogar ein wohltuendes Bad nehmen können. Handelsübliche Vogeltränken, flache Schalen und Teller sind dazu besonders gut geeignet.
5. Lassen Sie Unordnung walten!
Die Natur hat Ihre eigene Ordnung, die von der menschgemachten deutlich abweicht. Haben Sie den Mut, es der Natur gleichzumachen und verzichten Sie zum Beispiel auf Linien getrimmte Rasenflächen in grünem Einerlei. Setzen Sie stattdessen auf eine bunte Vielfalt. Genießen Sie das Summen, Brummen und Zirpen, das Schwirren und Schweben, welches Ihnen eine bunte Blumenwiese garantiert. Auch eine Futterschale wird von Vögeln gut angenommen. Sie muss aber regelmäßig gereinigt werden.
6. Leisten Sie Winterdienst!
Einige Ihrer tierischen Gäste brauchen mitunter Ihre besondere Gastfreundschaft, um den Winter in Ihrem Garten zu überstehen. Leisten Sie entsprechende Winterdienste! Stellen Sie artgerechtes Futter zur Verfügung und stellen Sie Ihre Dienste nicht zu früh ein, sondern erst, nachdem die Schneedecke komplett verschwunden und die Erdoberfläche wieder frostfrei ist.
Tierfreundlicher Garten: So räumen Sie 5 große Gefahren für Tiere aus Ihrem Garten!
Für Tiere lauert so manche Gefahr im Garten. Mit unseren folgenden Tipps & Tricks räumen Sie die Gefahren aus dem Garten:
Vorsicht Stufe!
Auf Stufen und Treppen, die beispielsweise zu einem Kellereingang bei einem unterkellerten Haus oder Gartenhaus oder zu einem unterirdischen Vorratsraum führen, suchen Tiere gerne Zuflucht. Doch während viele die Stufen, je nach Tierart mehr oder minder gut, hinabkommen, ist es ihnen oft unmöglich, diese anschließend auch wieder zu erklimmen. Sie können den Tieren helfen, indem Sie eine gut erklimmbare Holzlatte auf der Treppe platzieren, die die Tiere ohne große Mühe hinaufklettern können. Oder Sie verkleinern die Stufenhöhe mit geeigneten Steinen.
Vorsicht Lichtschacht oder Kellerfenster!
Ein Lichtschacht vor einem unterirdischen Fenster von Haus oder Gartenhaus wird schnell zur tödlichen Falle für Tiere. Ähnliches gilt für Kellerfenster. Besonders Igel und kleine Nager, aber auch Kätzchen sind hier in Gefahr. Vor Schlimmen bewahren können Sie die Tiere, indem Sie den Schacht oder das Fenster mit einem möglichst feinmaschigen Gitter abdecken.
Vorsicht Wasser!
Wasser ist Lebenselixier – auch für Tiere. Doch ohne einen flachen Zugang wird eine offene Wasserstelle wie ein Gartenteich oder Naturpool Tieren schnell gefährlich. Abhilfe schaffen Sie mit einer einfachen Trinkhilfe: Legen Sie eine Holzlatte, gegebenenfalls mit querlaufenden Leisten oder Kerben, so vom Ufer ins Wasser, dass darauf auch ein kurzbeiniger Igel gefahrlos zum Wasser findet, um seinen Durst zu löschen. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie auch Wasserbehälter wie Regentonne, Tröge & Co. abdecken, sodass Tier dort nicht hineinfallen können und ertrinken.
Vorsicht Gartenzaun!
Zaunmaterial wie Stacheldraht, das der Mensch erfunden hat, um unerwünschte Eindringlinge vom Eindringen in Ihren Garten abzuhalten, stellt auch für viele Tiere, insbesondere Vögel, eine Verletzungsgefahr dar. Verzichten Sie besser darauf!
Vorsicht Glas!
Durchsichtige Flächen von Fenstern, Sichtschutz oder Terrassenüberdachungen nehmen viele Tiere, insbesondere Vögel, nicht rechtzeitig als Hindernis wahr. Die Scheiben bergen somit ein hohes Verletzungsrisiko. Sie können die Scheiben wahrnehmbarer machen, zum Beispiel mit engmaschigen Mustern, die Sie auf die Scheiben aufbringen, mit flächigen Bepflanzungen oder passenden Sonnenschutzvorrichtungen wie Rollos, Vorhängen oder Ähnlichem.
4 Tipps für mehr Achtsamkeit bei der Gartenarbeit
Achtsam sollten Sie auch bei der Gartenarbeit vorgehen, damit Sie keine Tiere verletzen. Welche Gartenarbeiten Tiere besonders gefährden und wie Sie die Tiere nicht in Lebensgefahr bringen, lesen Sie jetzt:
Gefahr zuhauf
Sie wollen einen Haufen Kompost, Blätter oder Reisig umsetzen? Diese bieten Kleintieren wie Igeln und Nagern einen guten Unterschlupf, gehen Sie deshalb besonders vorsichtig bei der Arbeit vor.
Gefährliches Aufsaugen
Auch ein unachtsam durch den Garten geschwungener Laubsauger kann Kleintieren schnell mal zum Verhängnis werden. Wenn Sie einen solchen Laubsauger, dessen Einsatz aus eben diesem Grund auch umstritten ist, benutzen, lassen Sie ihn bitte nur auf niedrigster Stufe laufen. Besser ist es, das Laub mit den Händen aufzusammeln.
Chemische Vernichtungsgefahr
Chemische Mittel gegen unerwünschtes Kraut (Unkraut), Pilze und Pflanzenschädlinge (Ungeziefer) sollten Sie nur nach sorgsamer Prüfung und als letzte Alternative zu umweltfreundlichen Wirkstoffen im Garten verwenden. Denn oft schaden die wirksamen Chemikalien darin auch den durchaus erwünschten tierischen Gartenbewohnern.
Schnittverletzungsgefahr
Auch beim Beschneiden von Pflanzen, zum Beispiel Hecken, Büschen und Stauden, können Sie Tiere schnell verletzen und deren Nistplätze zerstören. Gehen Sie deshalb besonders vorsichtig zu Werke und beachten Sie die Brutzeiten von Gartenvögeln.
Wir haben Ihnen in unserem Magazin bereits eine ganze Reihe tierischer Gäste in Haus und Gartenhaus vorgestellt und gezeigt, wie Sie mit den Mitbewohnern besonders tierfreundlich umgehen können:
- Alles Wissenswerte zum Bienengarten auf einen Blick
- Die besten Tipps zum Umgang mit Wespen für alle Gärtner und Gartenbesitzer!
- Wurmkiste bauen: So einfach geht Kompostieren mit Würmern
- Heimische Tiere im Garten überwintern lassen
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