Kochen unter freiem Himmel: Outdoor Cooking

Outdoor Cooking ist eine Erfahrung, die das Ursprüngliche am Essen zelebriert. In diesem Artikel bringen wir Ihnen die Faszination des Kochens unter freiem Himmel näher und zeigen Ihnen außerdem ein Rezept für die ersten eigenen Outdoor-Cooking-Versuche.

Outdoor Cooking: Was genau ist das eigentlich?

Outdoor Cooking – oder auch das Kochen im Freien – ist ein Kocherlebnis, das in der Natur an einer offenen Feuerstelle stattfindet. Dabei kommt der Outdoor-Koch mit möglichst wenig Zutaten und Geräten aus. Outdoor-Cooking-Experte und Koch-Coach Frank Eckardt spricht aus Erfahrung: „Es geht um das naturnahe Kochen. Das ist das Wichtigste.“

Outdoor Cooking Workshop mit Frank Eckardt
Der Koch-Coach in Aktion: Frank Eckhardt bringt mit seinen rustikalen Kochkünsten die Menschen ins Freie und dadurch näher zusammen. Mehr über seine Arbeit als Outdoor Koch und Coach erfahren Sie auf seiner Website.

Outdoor Cooking ist mehr als Stockbrotbacken: Es ist der Versuch einer Rückorientierung zu einer ursprünglichen und naturnahen Essenszubereitung. „Ich denke, es ist das Kochen am offenen Feuer – das dem Feuer nahe sein. Das ist etwas Ursprüngliches.“, findet Frank Eckardt. Dazu gehört auch das ursprüngliche Essen mit den Händen – und sich dabei die Finger schmutzig zu machen.

Fisch und Fleisch beim Outdoor Cooking am offenen Feuer
Outdoor Cooking: Ein Fest für Feuer und Fleisch.

Outdoor Cooking und seine Philosophie

Essen und die Herkunft des Essens existieren in unserer zunehmend urbanisierten Welt immer mehr getrennt voneinander. Outdoor Cooking ist der Versuch, Mensch und Natur über gemeinsames Kochen und Essen wieder miteinander zu verknüpfen. Das gesellschaftliche Beisammensein ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Kochens unter freiem Himmel.

Für mich verbindet Outdoor Cooking Essen mit Draußensein. Dabei geht es nicht darum, Bio- oder High-End-Produkte zu verarbeiten, sondern um das lustige Draußensein, dabei frische Sachen zu essen und das alles an der frischen Luft mit Freunden zu genießen.“

Der gemeinschaftliche Aspekt ist auch der Grund, warum Outdoor Cooking nach Frank Eckhardt gut für das Teambuilding eines Unternehmens ist. Was schweißt ein Team mehr zusammen, als das gemeinsame Kochen und Essen in der Natur?

Lasst uns ein Feuerchen machen – aber wo? Der richtige Ort fürs Outdoor Cooking

Essen zubereiten am Lagerfeuer
Eine sichere Feuerstelle ist das A & O beim Outdoor Cooking.

Zum Outdoor Cooking benötigen Sie eine Feuerstelle oder eine Feuergrube. Die Feuergrube eignet sich besonders für das Garen von Essen, da die Erde Hitze gut speichern kann. Ist das Essen gut verpackt, zum Beispiel in Salzteig oder Wirsingblätter, können Sie es in der Grube unter heißen Kohlen vergraben und auf diese Weise das Essen garen. Wenn Sie das Kochen im Freien erst einmal in Ihrem Garten ausprobieren möchten, können Sie auch einen Feuerkorb benutzen.

Ein offenes Feuer ist für Outdoor Cooking unerlässlich. Leider dürfen Sie in den meisten europäischen Ländern nicht einfach Holz und Feuerzeug zücken, sondern müssen sich an ein paar Regeln halten:

  • Sie können auf Ihrem Privatgrundstück eine Feuerstelle anlegen, solange umstehende Häuser und Bäume dadurch nicht feuergefährdet sind.
  • Sie haben außerdem die Möglichkeit, auf öffentlichen Grundstücken ein Feuer zu entfachen, allerdings benötigen Sie dafür eine Genehmigung. Zusätzlich müssen Sie dafür sorgen, dass der Boden wieder in den Naturzustand zurückgeführt wird, nachdem alle Outdoor-Köche satt und glücklich sind.
Gartenhaus mit eingebautem Grillplatz
Der 8-Eck Grillpavillion „Scandia“ bietet die weniger rustikale, aber dafür regengeschützte Variante des Outdoor Cookings.

Wenn Sie ein Dach über dem Kopf bevorzugen, aber sich den Kochspaß nicht entgehen lassen wollen. Dort können Sie ebenfalls Natur und Essen vereinen, ohne direkt den Elementen ausgesetzt zu sein.

Zutaten und Equipment: Vorbereitung auf das Outdoor Cooking

Essen zubereiten am Lagerfeuer im Wald
So einfach kann ein Festmahl über offenem Feuer entstehen.

Beim Outdoor Cooking kommen Sie um die vorherige Planung nicht herum. Da das Freiluftkochen meist einen Fußmarsch ins Grüne verlangt, sollten Sie alle nötigen Utensilien vor Ort parat haben.

Kreatives Kochen im Freien auf einem Gullideckel
So kann kreatives Kochen aussehen: „Ich habe auch schon auf Gullideckeln gebraten und Brot gebacken.“, berichtet Frank Eckardt.

Frank Eckardt empfiehlt, dass Sie mit Kreativität und Erfindungsreichtum in die Natur ziehen sollten und mit dem zu kochen, was Sie zur Hand haben. Er behauptet, das Wichtigste sei die Feuerstelle:

Erstmal braucht man eine sichere Feuerstelle, das ist sehr wichtig. Außerdem irgendetwas, das man ins Feuer halten kann, zum Beispiel ein Stück Eisen, auf dem man grillen kann. Da sind die Grenzen frei. Das Kochen im Freien hat viel mit Kreativität zu tun.
Kochen im gusseisernen Kessel über dem offenen Feuer
Gusseiserne Töpfe, Kessel und Pfannen halten den Flammen am ehesten stand.

Das benötigen Sie zum Outdoor Cooking:

  • Feuerstelle (falls nicht vorhanden: Schaufel zum Ausheben der Feuergrube oder Feuerschale)
  • Brennholz / Holzkohle
  • Streichhölzer (evtl. Grillanzünder)
  • Kochgefäß (z.B. Dutch Oven, Gusseisenpfanne, etc.)
  • Kochlöffel, Grillzange, Grillwender, Kelle
  • Topflappen oder Grillhandschuh
  • Zutaten für Ihr Wunschgericht
  • Getränke

Outdoor-Cooking-Rezept: Der Lachs auf dem Brett

Bei diesem Rezept wird nicht in der Pfanne, sondern auf dem Brett gekocht. Outdoor-Profi Frank Eckardt empfiehlt Ihnen das Rezept für „Lachs auf dem Brett“. Wagen Sie mit wenigen Zutaten und Utensilien Ihre ersten eigenen kulinarischen Versuche am offenen Feuer.

Lachs wird am offenen Feuer gegart
Bei so viel Lachs am Brett wird auch eine große Gruppe satt.

Zutaten für 4-5 Personen

  • Die ganze Seite eines Lachses (am besten bereits entgrätet)
  • Wachholderschnaps
  • Grobes Salz und Pfeffer (Geheimtipp: Limonenpfeffer)
  • 2-3 Limetten

Außerdem

  • 6 Edelstahlnägel
  • Hammer
  • Buchenholzbrett

Zubereitung

  1. Den Lachs marinieren: Streichen Sie den Lachs mit Wachholderschnaps ein, bestreuen Sie ihn anschließend mit grobem Salz und Pfeffer – der Experte Franz Eckardt empfiehlt Limonenpfeffer für das gewisse Etwas. Schließlich verteilen Sie 6-7 Limettenscheiben auf dem Lachs. (Wenn Sie Limonenpfeffer benutzt haben, können Sie diesen Schritt überspringen)
  2. Den Lachs festnageln: Jetzt nageln Sie den Lachs mit der Hautseite nach unten auf das Buchenholzbrett.
  3. Den Lachs garen: Stellen Sie den das Brett mit dem Lachs in einem 90-Grad-Winkel bei einer Entfernung von bis zu 50 Zentimetern vom offenen Feuer auf. Das Brett sollte so positioniert sein, dass der Wind die Flamme zum Lachs treibt. Nach ca. 45-50 Minuten ist der Lachs gar und kann vor dem Lagerfeuer verspeist werden.

Das kann jeder“, beteuert Koch-Coach Eckhardt.

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Wir bedanken uns vielmals bei Frank Eckardt für das Interview!

Bilder: Bild 1: © Pexels, Bild 2/3/6/7/8: © Frank Eckardt, Bild 4+5: © Unsplash

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