Grill oder Smoker: Vor- und Nachteile der Grillgeräte im Vergleich
Endlich Grillsaison! Sie möchten Familie, Freunde, Kollegen oder Bekannte zu einer Grillparty einladen und das gesellige Beisammensein genießen? Sie brauchen einen neuen Grill? Sie fragen sich: „Grill oder Smoker – was ist besser?“ Dann sollten Sie diesen Artikel lesen, denn wir erklären Ihnen hier die Vor- und Nachteile von Grill, Smoker und Grill mit Smoker. So können Sie sich rundum informiert für das passende Grillgerät entscheiden. An die Grills, fertig, los!
Deutsche lieben es zu grillen – ganz gleich, ob in der Stadt oder auf dem Land. Die repräsentative Umfrage des Online-Portals moderne-landwirtschaft.de in Kooperation mit dem Portal Statista zum „Grillkompass 2017“ bestätigt das: So hätten im Jahr zuvor vier von fünf Deutschen mindestens ein Mal gegrillt. Zum Grillen kommen laut der Umfrage vor allem Holzkohlegrills zum Einsatz: 85 Prozent der Befragten gestanden ihre Liebe zu diesem Grilltyp. 53 Prozent der 800 bei der Umfrage befragten Einwohner von Berlin, Hamburg, Köln und München verwenden einen Elektrogrill, 31 Prozent nutzen eine Feuerstelle und 28 Prozent grillen mit Gas.
Bevorzugt wird im Garten gegrillt, 51 Prozent der Umfrageteilnehmer grillen auch auf dem Balkon und 19 Prozent zünden in Parks ihren Grill an. Am Liebsten grillen die Deutschen der Umfrage zufolge Fleisch und Würstchen, gefolgt von Gemüse, Grillkäse sowie Fisch und Meeresfrüchten. Läuft Ihnen schon das Wasser im Munde zusammen? Dann lassen Sie uns über Grills reden, denn einen Grill brauchen Sie zum Grillen.
Was ist der Unterschied zwischen Grill und Smoker?
Ist hierzulande von Grillen die Rede, dann denken die meisten also an Holzkohlegrills, bei denen das Grillgut über offenem Feuer beziehungsweise glühender Grillkohle gegrillt wird. Deshalb stellen wir Ihnen diesen Grilltyp zuerst vor.
Grillen mit dem Holzkohlegrill
Das Grillen über offenem Feuer ist ein Rösten, das größtenteils infolge von Wärmestrahlung geschieht. Das Grillgut wird dabei zumeist an der Oberfläche geröstet. Damit es auch durchgart, sollte es nicht allzu dick sein. Die beim Rösten stattfindenden chemischen Vorgänge nennt man auch Maillard-Reaktion: Sie lässt die Bräunung des Grillguts und sogenannte Röststoffe entstehen und ist für den typischen Grillgeschmack verantwortlich.
Das Feuer wird mit Hilfe des festen Brennstoffs Holzkohle entzündet. Diese gibt es
- entweder als Grillkohle in Form ganzer, verkokter, unregelmäßig geformter und unterschiedlich großer Holzstückchen
- oder als Grillbriketts, die aus dem Holzkohlestaub gewonnen und zu regelmäßig und einheitlich groß geformten Briketts gepresst werden.
Grillkohle oder Grillbriketts – was ist besser?
Grillkohle und Grillbrikett unterscheiden sich in ihrer Dichte, was sich einerseits direkt auf die Brenndauer auswirkt: Die dichteren Briketts brennen im Schnitt drei Stunden am Stück – das langt für sechs bis acht Grillgänge. Anders Grillkohle: die brennt deutlich kürzer. Damit schaffen Sie höchstens zwei Gänge am Grill. Andererseits bringt die gleichmäßige Dichte der Briketts den Vorteil, dass sich der Brennstoff erstens gut auf dem Grill verteilen lässt und deshalb besonders gleichmäßig Hitze abgibt, so dass das Grillgut an jeder Stelle auf dem Grill bestens rösten kann.
Aber: Wer mit Grillkohle grillt, muss sich nur etwa 25 bis 30 Minuten gedulden, bis diese das zum Grillen perfekte Glühen erreicht, während das bei Briketts doppelt so lange dauern kann.
Grillen mit Smoker
Ein sogenannter Smoker (Englisch für „Raucher“) arbeitet dagegen nicht mit offenem Feuer, um das Grillgut direkt zu rösten. Stattdessen kommt im Smoker ein Luftzug-System zum Einsatz: Das mit Kohle oder Holzscheiten (sogenannte Chunks, Englisch für „Brocken“, „Klotz“, „Klumpen“) gemachte Feuer in der Feuerbox des Geräts erzeugt heißen Rauch, den typischen Barbecue-Rauch (kurz: BBC-Rauch), der in die trommelförmige Garkammer geleitet wird, wo er Fleisch, Gemüse & Co. umhüllt.
Gut zu wissen: Der Smoker kommt aus den USA. Er ist insbesondere in den Südstaaten traditionelles Kochgerät fürs Outdoor-Cooking, das dort wichtiger Teil der Esskultur ist und sich auch hier bei uns wachsender Beliebtheit erfreut. Ursprünglich entwickelten Sklaven und arme Familien die Technik, indem sie Fleisch über Stunden bei niedriger Temperatur in einer mit Glut erhitzten Erdgrube garten.
Das Grillgut wird beim „Smoken“ indirekt gegart. Ein solches indirektes Garen mit dem Smoker ist somit ein „Räuchern“ und das eignet sich insbesondere für die Zubereitung großer Fleischstücke wie Spareribs, Hähnchen und Puten. Denn das Räuchern im Smoker ist eine sanfte Garmethode, bei der das Gargut, vor allem Fleisch, saftig und zart bleibt. Ein stetes Nachfeuchten mit Wasser oder einer Marinade ist unnötig. Zudem kann man das Scheitholz als Geschmacksgeber nutzen, denn jedes Holz entwickelt seine eigenen Aromen beim Verbrennen, die dann auch im Rauch stecken.
Unser Tipp: Holz zum Räuchern im Smoker sollte möglichst harzarm sein, denn das verbrennende Harz entwickelt einen zu starken und den Geschmack beeinträchtigenden Rauch. Außerdem legt es sich als Film aufs Gargut. Harthölzer sind demnach zu bevorzugen. So gibt Rauch von Fruchthölzern ein besonders mildes, fruchtiges Aroma ab, während der Rauch von Nussholz schon intensiver und herzhafter wirkt.
Welches Holz zum Räuchern eignet sich für welches Grillgut?
Hier eine kleine Auswahl an holzigen Geschmacksverstärken und empfehlenswertes Grillgut:
- Walnussholz ->rotes Fleisch
- Buchenholz -> Fisch, Fleisch, Käse, Gemüse
- Erlenholz -> helles Fleisch, Geflügel, Fisch
- Eichenholz -> rotes Fleisch, fetter Fisch (Aal)
- Birkenholz -> Geflügel
- Eschenholz -> rotes Fleisch, Fisch
- Pflaumenholz, Kirschholz, Apfelholz-> Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse
Was ist besser: Grill oder Smoker? Vor- und Nachteile
Ein Vergleich der Vor- und Nachteile von Grill und Smoker hilft, damit Sie den richtigen Grill kaufen.
Grill oder Smoker im Vergleich: Leicht- vs. Schwergewicht
Einen Grill bekommen Sie in allen erdenklichen Größen und Ausführungen: vom leichten Einweggerät über den tragbaren Grill fürs Grillen im Park für zwei und mehr Personen, bis hin zum großen und schweren Grill zum Bewirten großer Gruppen und dauerhaften Aufstellen auf einem Grillplatz. Für jedes Grill-Event gibt es den passenden Grill.
Ein Smoker ist in jedem Fall ein recht schweres Grillgerät: Einfache Modelle können Sie noch alleine bewegen, für Profi-Geräte brauchen Sie dagegen ein Zugfahrzeug. Ganz klar: Ein Smoker ist kein Grillgerät to go, sondern für den Hausgebrauch.
Grill oder Smoker im Vergleich: Kurze vs. lange Garzeit
Das Grillen mit einem Holzkohlegrill ist eine Sache, die Sie auch mal spontan umsetzen können, denn zwischen dem Anzünden der Grillkohle und dem ersten Biss in ein saftig gegrilltes Steak vergeht bestenfalls keine Stunde. Der Grund für das Grilltempo sind die hohen Temperaturen von bis zu 250 Grad Celsius (°C), die dabei entstehen. Ganz anders ist das Garen mit dem Smoker: Das findet bei viel niedrigeren Temperaturen statt – vorzugsweise 80 °C bis maximal 160 °C – und braucht entsprechend lange. Große Braten verbringen mehrere Stunden im Smoker. Eine Mahlzeit aus dem Smoker sollten Sie also rechtzeitig anfeuern!
Grill oder Smoker im Vergleich: kleines vs. großes Grillgut
Sowohl der Holzkohlegrill, als auch der Smoker eignen sich zur Zubereitung verschiedenster Fleisch- und Fischsorten, Gemüse und Käse – also allem, was die Deutschen auf ihren Grills lieben (siehe Umfrageergebnisse oben). Das Grillgut beim Holzkohlegrill darf nicht allzu groß und dick sein (Hamburger, Steak, Kotelett, Würstchen), damit es durch und durch gart, ohne außen zu verbrennen und zu verkohlen. Der Smoker ist dagegen ein Spezialist für große Fleischstücke (Rinderbrust, Schweineschulter, ganzes Schwein, ganzes Geflügel).
Grill oder Smoker im Vergleich: Stete vs. gelegentliche Grill-Aufsicht
Das Grillen über dem offenen Feuer eines Holzkohlegrills macht eine stete Aufsicht nötig: Damit nichts anbrennt, dürfen Sie Fleisch, Fisch und Gemüse nicht aus den Augen lassen. Das Grillgut muss regelmäßig gewendet und mit Flüssigkeit beträufelt werden. Als Grillmeister sind Sie quasi an den Grill gebunden und können sich kaum Ihren Gästen zuwenden. Beim Smoker dagegen können Sie das Fleisch am Vortag vor der anstehenden Grillparty marinieren und am Vorabend den Smoker anschmeißen. Der läuft dann stundenlang vor sich hin – Sie müssen nur ab und zu auf die Temperatur achten und diese gegebenenfalls nachjustieren. Ihre Gäste werden gar nicht bemerken, dass Sie der Grillmeister sind – bis Sie von Ihnen das saftige Fleisch serviert bekommen.
Grill oder Smoker im Vergleich: rustikal gegrillt vs. sanft gegart
Die verschiedenen Garmethoden von Grill und Smoker bringen auch eine unterschiedliche Menge an Schadstoffen mit sich: Beim Grillen auf dem Holzkohlegrill tropft Fett und/oder Saft vom Grillgut öfter mal ins Feuer und verbrennt dort ungünstigen Falls unter Entstehung von Schadstoffen, die sich beim Abzug nach oben am Grillgut festsetzen können. Beim Räucherofen (Smoker) ist das Risiko dafür deutlich kleiner.
Qualitätskriterien von Grill oder Smoker: Worauf sollte man beim Kauf achten?
Die Vielzahl und Vielfalt an Holzkohlegrills und Smokern auf dem Markt erschwert den Kauf. Damit Sie lange Freude an Ihrem Grill oder Smoker haben, sollten Sie auf folgende Qualitätskriterien achten:
Wichtige Qualitätsmerkmale beim Holzkohlegrill
- Verarbeitung: Ein guter Holzkohlegrill ist so verarbeitet, dass er ausreichend Luft zieht (Kamineffekt), sodass schon das Zünden der Grillkohle problemlos gelingt und das Feuer sich gut in der Feuerschale ausbreitet und hält. Außerdem sollte er standfest sein, um nicht umzufallen.
- Material und -stärke: Ein guter Holzkohlegrill ist aus feuerbeständigem, hochwertigem Material (Blech), zum Beispiel Edelstahl, das nicht schnell durchbrennt. Emaillierte Oberflächen sind lackierten vorzuziehen, da Lack nicht so hitzebeständig ist wie Emaille.
- Fett- und Saftauffangschale: Unter dem Grillrost sollte eine Auffangschale für heruntertropfendes/n Fett oder Saft sein, um das Risiko für Schadstoffbildung beim Verbrennen derselben zu mindern.
- Reinigungsaufwand: Ein leicht und gut zu reinigender Grill spricht für hohe Qualität.
- Qualitätskennzeichen wie TÜV, GS oder Q stehen für eine geprüfte und sichere Qualität des Grills.
Wichtige Qualitätsmerkmale beim Smoker
- Materialstärke/Wandstärke (meist angegeben in Millimeter): Smoker setzen auf sanftes Dauergaren. Dabei kommt es auf die Fähigkeit an, Wärme gleichmäßig über lange Zeit bereitzustellen. Je dicker das Material ist, aus dem die Garkammer gemacht ist, desto besser hält es die Wärme.
- Gewicht: Aus der Materialstärke resultiert auch das Gewicht des Smokers. Leichtes Gewicht spricht für geringe Materialstärken, schweres für große.
- Verarbeitung: Ein Smoker ist ein komplexes Räuchergerät, das den Rauch möglichst gleichmäßig von der Feuerbox in die Garkammer leiten sollte. Achten Sie auf die Verarbeitung des Smokers, die Verbindung zwischen den Bauteilen und die Standsicherheit.
- Reinigungsaufwand: Qualität heißt auch, dass sich der Smoker leicht und gut reinigen lässt.
Grill mit Smoker: 2-in-1 – für alle, die sich nicht entscheiden können
Sie können sich nicht für Grill oder Smoker entscheiden? Sie hätten am liebsten beides? Kein Problem – auch das gibt es: Kombigeräte, die die Funktionalität von Grill und Smoker vereinen.
Damit kennen Sie die Funktionsweise von Grill und Smoker, sowie deren Vor- und Nachteile und wichtigsten Qualitätsmerkmale. Sie können nun dank dieses Artikels die richtige Kaufentscheidung zwischen Grill und Smoker oder Smoker Grill treffen.
Fehlt nur noch ein Anlass für Ihre Grillparty: Was spricht dagegen, die Einweihung Ihres neuen – Grill oder Smoker – mit lieben Menschen zu feiern und die Grillsaison im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu starten? Nichts! Also los! Hier hätten wir noch 10 Deko- & Rezeptideen für Ihre Grillparty – Grillen mit Freunden für Sie. Alternativen zum klassischen Holzkohlegrill oder Smoker liefert Ihnen unser Beitrag Feuerschale oder Feuerkorb – Was ist besser?
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Artikelbild: ©iStock/Pablo_K
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