Gartenhaus mit Reetdach: Ein besonderes Haus mit Sauna
Eigentlich sollte es „nur“ ein Gästehaus werden, doch dann kam alles anders. Warum das Gartenhaus Bunkie-40 eine Innensauna und ein zünftiges Mecklenburger Reetdach bekommen hat, lesen Sie in unserer Aufbaustory. Familie Schulte hat ein beeindruckend multifunktionales Gartenhaus kreiert, das trotz Sauna immer noch Platz für Gäste bereit hält.
Gartenhaus Bunkie-40 mit Schlafboden und Vordach
Dem Garten- und Freizeithaus Bunkie-40 sieht man in der Standardausführung nicht an, was alles aus ihm werden kann. Zwei Besonderheiten bringt es jedoch bereits mit, nämlich den geräumigen Schlafboden und einen besonders großzügig bemessenen Dachüberstand auf der Vorderseite.
Dabei gehört Bunkie-40 mit seinem Sockelmaß von 2,70 x 3,60 Metern eigentlich zu den kleineren Gartenhaus-Modellen. Viel Platz bietet es trotzdem, denn im steilen Satteldach verbirgt sich die „zweite Etage“. Zur ebenerdigen Nutzfläche von ca. 9,2 m² kommen so weitere 4,7 m² für den Schlafboden hinzu, der über eine Leiter vom Hauptraum aus zu erreichen ist. Auch vor dem Haus ergibt sich durch den Dachüberstand von einem Meter noch genug Fläche für eine kleine Terrasse – Raum genug, um z.B. auf einer Bank vor dem Gartenhaus den Sonnenuntergang zu genießen.
Bunkie-40 wird mit einem Massivholzfußboden aus Nut- und Federbrettern geliefert. Die beiden Fenster sind dreh- und kippbar, und die namensgebende Wandstärke von 40 Millimetern lässt auch Nutzungen in der Übergangszeit zu. Gute Voraussetzungen, wenn man wie Familie Schulte das Gartenhaus auch für Gäste nutzen möchte.
Lesen Sie auch eine weitere Aufbaustory: „Gartenhaus Bunkie-40: Gelungener Aufbau und wunderschöne Einrichtung“
Umgeplant: Das Gästehaus wird Saunahaus und wird zum Gartenhaus mit Reetdach
Da es sich bei Bunkie-40 um ein kleines, aber durchaus besonderes Gartenhausmodell handelt, wollten wir wissen, warum sich Familie Schulte für dieses Modell entschieden hat. Frau Schulte schrieb uns dazu:
„Wir wollten ein Gästehaus bauen, mit Schlafplätzen oben und noch etwas Platz zum Sitzen unten. Allerdings wurde es im Sommer so unerträglich warm unterm Dach, dass wir es in ein Saunahaus umgewandelt haben. Heute, mit dem Reetdach, ist es viel kühler im Haus und wir können zur Not doch noch einen Schlafplatz auf dem Schlafboden anbieten.“
Für ein Gartenhaus ist ein Reetdach allerdings ungewöhnlich, oftmals wird das Dach eher um eine Isolierung ergänzt. Wie sind Sie denn auf diese tolle Idee gekommen?
„In unserer kleinen Siedlung müssen die Dächer mit Reet gedeckt werden, da war schnell die Idee geboren, das Gartenhaus so aufzuhübschen. Noch dazu mit dem Kühlungseffekt, den ein Reetdach eben gleich mitliefert.“
Reetdächer sieht man in Mecklenburg oft, denn dort ist die Eindeckung mit Reet (Schilfrohr) ein traditionelles Verfahren, das von vielen Gemeinden geschätzt und erhalten wird. Diese Art Dach trägt deshalb auch den Namen „Mecklenburger Reetdach“. Da uns Familie Schulte ihre Fotos vom Aufbau und Ausbau zur Verfügung gestellt hat (herzlichen Dank!), können wir zeigen, dass ein Reetdach auch einem Gartenhaus richtig gut steht!
Wichtig: Eine Reetdach-Eindeckung wird von der GartenHaus GmbH nicht angeboten und wurde vom Kunden selbst geplant und umgesetzt.
Gartenhaus aufbauen: Schritt für Schritt zum Bunkie-40
Für den Aufbau des Gartenhauses Bunkie-40 von der Anlieferung bis zum 1. Anstrich benötigte Familie Schulte nur zwei Tage. Der Bausatz wurde in einem einzigen Packstück geliefert und mit einem Spezialkran am gut zugänglichen Bauplatz abgelegt.
Beim Sortieren des Bausatzes und dem Aufbau der Wände blieb keine Zeit für Fotos, denn die fleißigen Baumeister hatten es eilig.
Wie man aber sieht, ging diese Arbeit dank des einfachen Nut- und Federsystem problemlos von statten: Der Korpus steht gut da, sogar die Fenster sind bereits montiert.
Es folgen Vorder- und Rückfront der „zweiten Etage“, die zum Schlafboden werden wird.
Deutlich zu sehen ist hier auch der Dachüberstand, der einen ganzen Meter über die Frontseite des Hauses hinaus ragt.
Das Dach wird aufgebaut. Es ist ein klassisches, wegen des Schlafbodens relativ steiles Satteldach, das dem Gartenhaus zur stolzen Höhe von insgesamt 3,80 Meter verhilft. Ein Aspekt, der bei der Modellwahl eine Rolle spielt, denn wo z.B. alte Bäume stehen, könnte dieses Gartenhaus zu hoch sein.
Nicht so auf dem Grundstück von Familie Schulte, wo Bunkie-40 problemlos in den Himmel wachsen darf.
Ein Blick von innen nach draußen und oben. Wie man sieht, sind die Dachbalken äußerst stabil.
Sie werden auch das später ergänzte Reetdach locker tragen!
Auf die Balken kommen die Dachbretter, die aus hochwertigem 18mm dicken Holz bestehen. (Hier sparen manche Anbieter, liefern dünnere Bretter oder gar Pressspanplatten – ein Punkt, auf den man bei der Wahl eines Gartenhauses achten sollte).
Der erste Anstrich ist jetzt auch dran: Das Gartenhaus Bunkie-40 bekommt ein hübsches Rot, das durch die weiß abgesetzten Fenster und Türen freundlich und einladend wirken wird.
Regendicht wird das Dach erst durch die Dachpappe, die im nächsten Schritt aufgenagelt wird.
Die einzelnen Bahnen überlappen sich, so dass nirgends Feuchtigkeit eindringen kann.
Auch der Innenausbau schreitet voran. Bunkie-40 wird mit einem Massivholzfußboden aus 18-mm-Nut- und Federbrettern geliefert.
Das Foto zeigt die Baustelle nach der Fertigstellung des Bodens, es fehlen nur noch die Fußleisten, die ebenfalls zum Lieferumfang gehören.
Draußen ist jetzt Zeit für den zweiten Anstrich, der das Gartenhaus erst richtig unempfindlich gegen die Witterung macht.
Rechts im Bild sehen Sie das fast fertige Gartenhaus: die weiße Frontblende am Dach ist montiert. Es fehlen nur noch die Sprossen in der rechten Tür.
Das hübsche Sprossendesign kann man übrigens auch weglassen, doch wer es klassisch mag, wird nicht darauf verzichten.
Da das weit überstehende Dach mitsamt dem Schlafboden einiges an Gewicht mitbringt, tragen zwei stabile Pfosten die zusätzliche Last.
Sie sind hier ebenfalls weiß gestrichen, passend zu den ebenfalls weißen Fenstern und Türen.
So „allein auf weiter Flur“ wird das Gartenhaus übrigens nicht stehen bleiben, wie wir gleich sehen werden.
Rechts neben dem Haus entsteht eine Terrasse, die den „Innenhof“ zwischen Gartenhaus und Wohnhaus bilden wird.
Nach hinten zur Grundstücksgrenze hin sorgt ein blickdichter Holzzaun für genügend Sichtschutz.
Die Terrasse ist komplett, es folgt das „Probesitzen“ im neuen Innenhof:
Die Holzkonstruktion zieht sich auch gleich um die Vorderseite des Gartenhauses herum, was einen schönen Gesamteindruck „aus einem Guss“ entstehen lässt.
Nur die Kante der Terrasse sieht noch ein wenig nach Baustelle aus.
Das ist natürlich nicht so geblieben!
Ein mit Klinkersteinen umlegtes Beet ziert nun den Rand der Terrasse, das auch bereits erste grüne und blühende Pflanzen beherbergt.
Die andere Seite der Terrasse wird für eine „Holzbar“ genutzt, in der das Holz sicher und trocken lagert.
Eine gute Idee, diesen Unterstand gleich mitzuplanen, der sich so nahtlos ins Ganze einfügt.
Bunkie-40: Gartenhaus mit Saunahaus
Eigentlich sollte es das nun gewesen sein: Bunkie-40 komplett aufgebaut, schick angestrichen, die Umgebung schön gestaltet – was will man mehr? Bei sommerlichen Temperaturen stellte sich allerdings heraus, dass es für die dauerhafte Nutzung als Gäste-Refugium unter dem Dach einfach zu heiß wurde.
Was tun? Familie Schulte entschied sich für die Umwidmung des Gartenhauses in ein Saunahaus. Das hat gut gepasst, denn eine Saunakabine war bereits vorhanden. Zwar sollte die eigentlich ins Wohnhaus eingebaut werden, doch passt sie auch wunderbar ins Gartenhaus Bunkie-40. Wer würde hier nicht gerne saunieren?
Vor der Saunakabine bleibt sogar noch genug Platz für eine Liege zum Relaxen nach dem Saunagang.
Die starken Farben der Liege und Kissen bilden einen schönen Kontrast zum durchweg weiß lasierten Innenraum. Die ebenfalls weiß gestrichene Holztreppe führt hinauf zum Schlafboden.
Hier ein Blick in den Schlafboden, der allerdings erst seit dem Einbau des Reetdachs gelegentlich genutzt wird.
Mecklenburger Reetdach: Gartenhaus mit Reetdach
Von der Fertigstellung als Saunahaus bis zum Aufbau des „Mecklenburger Reetdachs“ ist über ein Jahr verstrichen. So ein klassisches Schilfrohrdach lässt sich nicht per DIY errichten, denn es ist ein komplexes Handwerk, das gelernt sein will. Die Reetdachdeckerei gilt als eine der ältesten Handwerkstechniken im Hausbau und wurde vom Land Mecklenburg-Vorpommern als immaterielles Kulturerbe der UNESCO eingereicht und 2014 als solches bestätigt.
Um ein Reetdach auf dem Gartenhaus Bunkie-40 zu errichten, braucht es zunächst eine neue Unterkonstruktion auf dem vorhandenen Dach, die die Reetbündel tragen wird. Auch die weißen Dachblenden vorne und an den Seiten werden breiter, was aber kaum auffällt.
Das Reet wird in geschnürten Bündeln geliefert, von den kundigen Baumeistern auf den Dachlatten verteilt und dann so verschoben, dass die unteren Reethalmenden eine schräge einheitliche, durchgehende Fläche bilden.
Alle Reetbündel werden einzeln miteinander vernäht. Man kann sich vorstellen, dass hier wirkliche Könner Hand anlegen müssen, damit am Ende alles zusammen stimmt!
Das fertige Reetdach – sieht es nicht richtig gut aus?
Nebenbei: Richtig schön finden wir auch den Lattenzaun, der aussieht wie direkt aus einem Märchenbuch!
Hinter dem jetzt perfekt reet-gedeckten Gartenhaus Bunkie-40 ist das Dach des Wohnhauses zu sehen, das ebenfalls ein Reetdach hat.
Dank des großzügigen Dachüberstands, der durch die Reet-Konstruktion entstanden ist, haben die Tomaten einen regensicheren Standort und gedeihen prächtig.
An sonnigen Tagen schützt ein großer Schirm die Terrasse, die Tomaten sind schon deutlich gewachsen. Insgesamt ist ein gemütliches Refugium entstanden, das vielen Zwecken dient:
Saunieren durchs ganze Jahr, gemütliches Relaxen auf der Terrasse – und unter dem Reetdach fühlen sich auch Gäste auf dem Schlafboden wohl.
Wir wünschen Familie Schulte viele Jahre Freude mit ihrem perfekt ausgebauten Garten- und Saunahaus Bunkie-40!
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