Das Fundament fürs Gartenhaus
Jedes Gartenhaus braucht einen festen Stand auf ebenem Boden, was in aller Regel durch ein gutes Fundament gewährleistet wird. Bei sehr kleinen Geräteschuppen kann es manchmal genügen, den Boden zu ebnen und zu verdichten, doch auch sie stehen sicherer auf einer Betonplatte oder einem geraden Pflaster. Dieser Artikel handelt von den verschiedenen Fundament-Typen, die in Betracht kommen. Wir zeigen Beispiele und erläutern den Aufbau.
Gartenhaus-Fundament selber bauen?
Ein Fundament zu planen und zu bauen ist kein Hexenwerk. Das nötige Wissen kann man sich anlesen, Material und Maschinen lassen sich beschaffen bzw. mieten und anliefern. Dem Vorhaben, auch das Fundament des Gartenhauses per Do-It-Yourself zu errichten steht im Prinzip nichts im Wege. Es sei allerdings nicht verschwiegen, dass selbst mit Maschinen-Einsatz dabei einige körperliche Arbeit anfällt, die nicht jeder leisten kann oder mag.
Einige Kunden der GartenHaus GmbH lassen daher das Fundament von einer Baufirma errichten, bevor sie in Eigenarbeit das Gartenhaus aufs fertige Fundament stellen. Wofür man sich entscheidet, wird wesentlich von der Größe und Bauart des erforderlichen Fundaments abhängen. Beginnen wir mit der kleinsten Variante:
Eine Bodenplatte für den Geräteschuppen
So gehts:
Zunächst hebt man die Erde etwa 25 Zentimeter tief aus, und zwar auf einer Fläche, die auf allen Seiten zehn Zentimeter größer ist als die Standfläche des geplanten Gerätehauses.
In die Mulde kommt eine zehn Zentimeter dicke Schicht Kies, der eine etwas dünnere Sandschicht folgt.
Das Bett ist nun bereitet, die Platten oder Pflastersteine werden verlegt, am besten unter Zuhilfenahme einer Wasserwaage!
Anschließend werden die Fugen mit Sand eingeschlämmt.
Zum Abschluss kann man noch eine Mörtelstütze an den Rändern anlegen.
Soweit die Theorie – und hier ein Beispiel aus der Praxis, das Fundament für einen kleinen Geräteschuppen aus Metall:
Schritt für Schritt zum fertigen Fundament
Frostsichere Fundamente in drei Varianten
Ist das Gartenhaus größer als ein Geräteschuppen, wird evtl. gar als Wochenendhaus oder Übernachtungshaus für Gäste genutzt, dann ist das Errichten eines frostsicheren Betonfundamentes praktisch unverzichtbar. Hierfür gibt es drei verschiedene, klassische Varianten: die Fundamentplatte, das Streifenfundament und das Punktfundament. Welche Version du für das eigene Gartenhaus wählen solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zuvorderst die Beschaffenheit des Baugrundes, aber auch die jeweiligen Bestimmungen der Kleingartenanlage, die vielleicht die Fundamentart vorschreibt.
Egal für welche Variante man sich im Einzelfall entscheidet: die später evtl. gebrauchten Kabelkanäle für Stromleitungen und Rohre für Sanitäranlagen sind rechtzeitig mitzuplanen und vor den Betonarbeiten zu verlegen. Ist das Fundament ein wenig höher als der Boden, ist das günstig für jegliche Leitungsverlegung, da man damit aus dem Bereich der Feuchtigkeit etwas heraus kommt.
1. Fundamentplatte (auch: Plattenfundament)
Die Fundamentplatte: perfekt für Baugrund mit geringer Standfestigkeit
Die Fundamentplatte kommt bei Gartenhäusern sehr häufig zum Einsatz, da sie leichter selber herzustellen ist als ein Streifen- oder Punktfundament. Darüber hinaus ist die Platte auch die optimale Lösung für Baugrund mit geringer Standfestigkeit, weil so die Last des Gartenhauses auf eine maximal große Fläche verteilt wird. Der Materialeinsatz an Beton ist allerdings bei dieser Variante recht groß, was sich auch auf die Kosten auswirkt. In unzugänglichen Gärten kann es zudem schwierig sein, den Beton an den geplanten Standort zu schaffen.
Und so geht's:
Auch für diese Variante hebt man als erstes eine etwa 30 bis 35 Zentimeter tiefe Grube aus, umlaufend jeweils zehn Zentimeter weiter als die künftige Gartenhausgrundfläche.
Anschließend folgt eine Randschalung aus Brettern von einiger Stabilität. Da der Beton durch sein großes Gewicht hohen Druck auf die Verschalung ausübt, ist die Robustheit der verwendeten Bretter wichtig, da sie sonst brechen können und sich der Beton z.B. in Richtung Rasen ergießt.
Im nächsten Schritt wird die ausgehobene Grube mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Kiesschicht aufgefüllt.
Der Kies wird mit einer Rüttelplatte verdichtet und mit einer Folie aus Polyethylen (PE-Folie) bedeckt, später den Beton vor Frostschäden und Nässe aus dem Boden schützt
Nun wird mit Beton aufgefüllt, wobei zwischen zwei Betonschichten eine Stahlmatte eingezogen wird. Sie dient der Stabilität und darf keinesfalls über die Ränder der Platte hinaus ragen.
Zum Schluss wird die Betonoberfläche per Abzieher waagerecht gerade und glatt gezogen.
Soweit die Theorie. Die Praxis ist oft vielgestaltiger. So begnügen sich viele Gartenhaus-Erbauer nicht mit der groben Betonfläche, sondern verlegen noch Pflastersteine auf einer weiteren Kiesschicht:
Anderswo spart man sich die Verschalung mit Brettern und nutzt stattdessen "Kellerwandsteine", die rundum aufgemauert und dann mit Beton ausgegossen wurden.
2. Das Streifenfundament
Streifenfundamente werden unter tragenden Wänden angelegt und können bei einem Gartenhaus, das nur eine gleichmäßige und insgesamt geringe Belastung ausübt, ohne Bewehrung (=Stahlarmierung) ausgeführt werden. Diese Fundamentvariante spart Beton, denn die Bodenplatte fällt hier dünner aus, etwa 10 Zentimeter genügen.
Allerdings macht ein Streifenfundament mehr Arbeit. Es muss in frostsicherer Tiefe gründen, um ein Abplatzen oder Sprengen des Betons zu verhindern. Dafür reicht in der Regel eine Grabentiefe von 80 Zentimetern, doch kann es in sehr kalten Gegenden auch mehr sein. Die erforderlichen Gräben lassen sich bei entsprechender Größe des Fundaments mittels eines Minibaggers ausschachten.
Ist das nicht möglich oder wird nicht gewünscht, braucht es ein starkes Bauteam, das hier mit Spaten und Schaufel zur Sache kommt. Bodenplatte und Streifenfundament betoniert man am besten zusammen in einem Arbeitsschritt.
Und so gehts:
Zunächst werden die Außenmaße der Bodenplatte mittels Schnüren und Pflöcken abgesteckt.
Nach dem Markieren des Grundstückes hebst du dazu den betreffenden Boden in einer Tiefe von 20 Zentimeter aus.
Danach wird der Graben unter den Außenwänden in einer Tiefe von 60 Zentimeter und einer Breite von 30 Zentimeter errichtet. Damit kommt das Streifenfundament auf die frostsichere Tiefe von 80 Zentimeter.
Abhängig von der Bodenbeschaffenheit ist nun zu prüfen, ob eine zusätzliche Schalung per Spanplatten und Kanthölzern erforderlich ist.
Nun kann betoniert werden, die eventuelle Schalung verbleibt im Erdreich und dient zukünftig als Dämmung. Das Betonieren der Fläche geschieht wie bei der Fundamentplatte inklusive Kiesschicht und Stahlmatte.
Soweit die Theorie. Und so sieht es in der Praxis aus:
Schritt für Schritt zum Streifenfundament
3. Das Punktfundament
Ein klassisches Punktfundament besteht in der Regel aus neun Einzelfundamenten, die symmetrisch an den Außenwänden entlang und in der Mitte des Grundstücks angeordnet werden. Zu empfehlen ist ein solches Fundament allerdings nur, wenn der Baugrund an allen Stellen ungefähr dieselbe Beschaffenheit aufweist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Fundament unterschiedlich gesetzt wird und letztlich keine ebene Basis zustande kommt.
So gehts:
Mittels sich kreuzender Schnüre steckt man zunächst ab, wo die einzelnen Fundamentlöcher auszuheben sind.
Anschließend werden quadratische Löcher mit einer Seitenlänge von etwa 40 Zentimeter ausgehoben, wobei die Tiefe nicht unter 80 Zentimeter betragen sollte. Kalkuliere den Abstand der Punkte anhand der Abstände der Fundamentbalken. Diese liegen meist 50 cm auseinander.
In eher leichtem, sandigen Boden müssen alle Fundamentlöcher mit Brettern verschalt werden, bei standfestem Boden kann auf eine Einschalung verzichtet werden.
Anschließend werden die Löcher mit Beton aufgefüllt.
Normalerweise wird hier ohne Bodenplatte gearbeitet, deshalb ist es wichtig, dass die Betonoberkanten der einzelnen Punktfundamente etwa fünf Zentimeter aus der Erdoberfläche herausragen und natürlich alle plan in einer Ebene liegen. Am besten lässt sich das mit einer Schlauchwaage überprüfen.
Soweit die Theorie. In der Praxis legt man auf quadratisches Boden-Ausheben nicht unbedingt wert, wie das Fundament des Gartenhauses CLOCKHOUSE ® zeigt:
Anstatt eine Verschalung aus Brettern zu nutzen, was sehr aufwändig wäre, ist auch eine Variante mit in den Boden versenkten Pfählen beliebt:
Bonus: Schraubfundament
Neben Plattenfundament, Streifenfundament und Punktfundament - gibt es jüngst eine weitere Möglichkeit für einen sicheren Untergrund: ein Gartenhaus Schraubfundament aus Erdschrauben. In unserem Beitrag erklären wir diese Möglichkeit im Detail, zeigen die Vor- und Nachteile und geben eine Schraubfundament Gartenhaus Anleitung zum Nachmachen.
Sonderfall Pfahlfundament
Ein Pfahlfundament kann man als Sonderfall des Punktfundaments betrachten. Hat man die Gelegenheit, ein Gartenhaus dicht an einem Gewässer zu errichten, kann ein Pfahlfundament in Betracht kommen. Hier ein sehr idyllisches Beispiel, das auf Betonpfählen steht:
Auch an Land kann ein Pfahlfundament sinnvoll sein, etwa wenn zeitweilige Überschwemmungen drohen oder der Boden sehr feucht ist. Hier ein Beispiel, das auf Holzpfählen errichtet wurde:
Wir hoffen, dich mit diesen Fundament-Varianten inspiriert zu haben! Mit den Bausätzen der Gartenhaus GmbH werden selbstverständlich immer Fundament-Pläne geliefert, die du vor der Lieferung des Gartenhauses abrufen kannst. In ihnen sind alle Maße für das jeweils erforderliche Fundament enthalten, sodass die Positionierung der einzelnen Elemente deutlich erleichtert ist.
Beton selber mischen oder liefern lassen?
Neben der Entscheidung für eine Fundament-Variante wird sich mancher Gartenhaus-Interessent vermutlich fragen, ob man den Beton für das Ausgießen des Fundaments liefern lassen oder besser selber mischen sollte. Wobei "selber mischen" nicht unbedingt bedeutet, den Beton aus Zement, Sand, Kies und Wasser selbst anmischen zu müssen: es gibt auch vorgemischte Sackware (Fertigbeton), die man nurmehr mit sauberem Wasser vermengen muss. Wie man sich entscheidet, wird von der Größe des zu errichtenden Fundaments abhängen, von der Zugänglichkeit des Grundstücks für Lieferfahrzeuge, von der vorhandenen Arbeitskraft und schließlich auch vom Budget.
Ausschlaggebend für die Qualität des Betons ist das Mischverhältnis.
Entscheidet man sich fürs Do-it-Yourself, ist man mit dem Fertigbeton auf der sicheren Seite, denn die Qualität des Betons ist so garantiert. Mischt man die Komponenten selbst zusammen, braucht es einiges Know-how, um die korrekte Mischung zu treffen - und eine Garantie gibt es nicht. Bei beiden Varianten benötigt man jedoch eine Betonmischmaschine und eine Transportmöglichkeit für den fertigen Beton - je nach Flächengröße genügt ein Schubkarren oder es braucht eine Pumpe.
Die bequemste Variante ist ohne Zweifel, die Anlieferung von fertig gemischtem Beton zum Zeitpunkt der Verarbeitung. Da Beton in der Regel binnen 90 Minuten aushärtet, ist hier eine punktgenaue Abstimmung mit dem Lieferanten erforderlich. Es ist auch möglich, in den Beton chemische "Verzögerer" einzuarbeiten, die die Verarbeitungszeit auf bis zu drei Stunden erhöhen. Wer die Betonierarbeiten insgesamt der Baufirma überlässt, braucht sich auch um diese Abstimmung nicht zu sorgen, sondern schaut entspannt zu, wie das Fundament von Profis ausbetoniert wird.
Hier noch ein informatives Video über verschiedene Fundamente und das Auflegen der ersten Bohlenreihe:
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Titelbild: GartenHaus GmbH/Kundenprojekt
Artikelbilder: Bild 1:©GartenHaus GmbH/Kundenprojekt; Bild 3: ©GartenHaus GmbH; Bild 4 und 5: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekt; Bild 6: ©GartenHaus GmbH; Bild 7: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekt; Bild 8: ©GartenHaus GmbH; Bild 9-13: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekt