Naturstein, Holz oder Muschelkalk: Die inspirierende Gartenbeet-Vielfalt in Doris‘ Naturgarten
Das Frühjahr ist nicht mehr allzu fern. Haben Sie schon Pläne für das kommende Gartenjahr gemacht? Vielleicht das Anlegen eines neuen Beetes? Wir stellen Ihnen einen Garten vor, der beweist, wie viel Abwechslung bei der Gartenbeetgestaltung möglich ist!
Aus einer Lehmwüste wird ein blühender Garten
Vor ein paar Jahren bot ihr Garten noch einen ziemlich traurigen Anblick: Als Doris und Michael in ihr neugebautes Haus zogen, „war die Fläche ein einziger lehmiger Acker mit viel Unkraut und es war ganz schön frustrierend, dies eineinhalb Jahre lang anzusehen“. Mitte 2013 packten die beiden es an und begannen, ihren Garten anzulegen.
Heute ist Doris glücklich, auf viel Grün und Natur blicken zu können. „Es macht viel Freude, zu jeder Jahreszeit die Entwicklung zu beobachten und selbst auch mitmachen zu können.“
Ein Blick durch das Gartentor lässt bereits Vorfreude aufkommen:
Das Besondere an Doris‘ Garten sind seine sorgfältige, naturnahe Gestaltung und die Mischung aus Zier- und Nutzgarten. Die Gartenbeete, die Doris und Michael angelegt haben, erfüllen ganz unterschiedliche Zwecke: So gibt es Beete für Gemüse und Obst, Staudenbeete, einen Terrassengarten und klassische Blumenbeete. Uns hat Doris die verschiedenen Beete und ihre Gestaltung vorgestellt.
Hochbeete und Holzbeete im Gemüsegarten
Direkt vor dem schmucken Gartenhaus befindet sich Doris Gemüsegarten.
Die Gemüsebeete sind in Holzrahmen eingefasst. Doris Schwiegervater baute die rechteckigen Kästen aus Lärchenbrettern. Das Praktische an den ein bis zwei Bretter hohen Holzeinfassungen ist für Doris, dass so beim Gießen die Erde nicht aus dem Beet geschwemmt wird. „Und auch die Pflege gestaltet sich einfacher, da Beete und Wege klar abgegrenzt sind“, erklärt die leidenschaftliche Gärtnerin.
Für mehr Stabilität in den Gemüsebeeten sorgen 30-40 Zentimeter lange spitze Pfähle, die jeweils in die vier Ecken des Holzbeets geschraubt und anschließend mitsamt dem Beet vorsichtig in den Boden geklopft wurden.
Die beiden Hochbeete im Gemüsegarten bestehen ebenfalls aus Lärchenbrettern und sind mit einer schichtartigen Füllung verschiedener Materialien versehen. Darin gedeihen verschiedene Sorten an Gemüse: Möhren, Zwiebeln, Radieschen, Kopfsalat, Kohlrabi.
Ein weiteres Beet, in dem Doris heute Kartoffeln anbaut, wurde mit runden Natur-Holzstämmen eingefasst:
Doris hat sich im Laufe der Zeit sehr viel Wissen um den Gemüseanbau angeeignet. So weiß sie, wie wichtig es ist, „dass die Erde im Gemüsegarten eine gute Mischung hat, mit dem passenden Anteil an Sand, Kompost und Mutterboden – manchmal auch unterschiedlich, je nachdem was man anbaut“. Entsprechend mussten sie und Michael auch den Lehmboden in ihrem Garten mit einer Schicht Mutterboden präparieren, bevor sie sich an das Anpflanzen machten.
Direkt an der Terrasse wachsen die Tomaten in ihrem Beet mit Holzeinfassung:
Auch Paprika baut Doris an. Die Sorte „Black Beauty“ gedeiht auf der sonnigen Terrasse in großen Töpfen:
Beete mit Steineinfassung: Mauern aus Feldlesesteinen und Muschelkalk
Die Steineinfassung vieler Beete ergab sich mit der Zeit. „Während der Bauphase unseres Gartens haben wir die Möglichkeit bekommen, Feldlesesteine von einem Landwirt aus der Region zu erhalten, Sandsteine in verschiedenen Größen und Formen.“
Aus den angelieferten Sandsteinen entstand ein erhöhtes Beet mit Natursteinmäuerchen. Die Steine wurden locker und ohne Mörtel geschichtet. An die Rasenkante darunter haben Doris und Michael Granitsteine gesetzt:
„Für die höhere Mauer unterhalb des Hangs haben wir rund 1,5 Tonnen Muschelkalksteine verwendet, die wir uns aus einem Natursteinwerk besorgt haben.“
Die Muschelkalkmauer unterm Hang im Jahr 2014:
So wird der Hang abgestützt und zugleich sieht die Natursteinmauer entlang der Kieswege hübsch aus:
Im Laufe des Gartenanlegens haben immer mehr Steinmauern Einzug in den Garten gehalten. Doris findet es besonders schön, dass die Beete durch die Mauern ein Stück erhöht sind: „Die Steinmauern gliedern somit den Garten und geben ihm Struktur. Zu unseren Weg- und Terrassenflächen aus hellem Schotter oder Kies passen sie auch optisch gut.“
Und auch die tierischen Gartenbewohner freuen sich über die Steinmauern mit ihren Ritzen und Lücken. Etwa diese Eidechse:
Der Terrassengarten: Beetabgrenzung mit Rundhölzern
„Unser Terrassengarten ist mit Rundhölzern aus dem Baumarkt gebaut“, erzählt Doris. „Zwischen die Rundhölzer und die Erde haben wir Noppenbahn befestigt, damit die Hölzer hoffentlich langsamer verwittern.“
So sah der Terrassengarten im April 2014 aus:
Und so ein Jahr später:
„In einer Ebene des Terrassengartens pflanze ich jedes Jahr Dahlien an, in der anderen Ebene waren zunächst Erdbeeren, aber letztes Frühjahr haben wir dort eine Hainbuchenhecke gesetzt und die Erdbeeren sind in den Gemüsegarten umgezogen.“
Das Schotterbeet
„Ein besonderes Beet ist unser rundes Schotterbeet“, berichtet Doris. „Ich habe viel über die Naturgartengestaltung von Reinhard Witt gelesen und finde es eine tolle Sache. Da geht es um Flächen mit einem oftmals mageren Boden, auf dem viele heimische Wildblumen gedeihen. Die heimischen Pflanzen zählen zu meinen Favoriten, seien es die Wiesenglockenblume, die Felsennelke oder die Wilde Möhre und viele weitere.“
Das Gartenhaus
In Doris‘ Garten darf auch ein kleiner, feiner Rückzugsort nicht fehlen. Ihr Karibu-Gartenhaus hinterm Gemüsegarten haben sie und Michael „lichtgrau gestrichen, mit weißen Fenstern und Sprossen“.
So sah das Gartenhaus 2013 aus, damals noch ohne Pflanzenpracht:
Mittlerweile grünt und blüht es rund um das Gartenhaus. Im Sommer rankt sich die schwarzäugige Susanne fröhlich empor und auch die Sonnenblumen fühlen sich hier sichtlich wohl. An eine Holzleiter hat Doris kleine Eimer mit Geranien gehängt – eine hübsche Alternative zu klassischen Blumenkästen.
Vor dem Gartenhaus befindet sich der Gemüsegarten mit seinen Hochbeeten, den Stangenbohnen und Blumenbeeten mit Steineinfassung.
Für das Gartenjahr 2016 überlegt sie allerdings, eine Pergola anzuschaffen und diese im Gemüsegarten aufzustellen. Auch Rosenbögen für ihre Kletterrosen stehen auf Doris‘ Gartenplan.
Rückblick auf zweieinhalb Jahre Gartengestaltung
Wenn man bedenkt, dass Doris‘ Garten vor gar nicht allzu langer Zeit nichts weiter als eine lehmige Fläche war, ist es faszinierend, zu sehen, wie sie in zweieinhalb Jahren ein echtes Paradies daraus geschaffen hat.
„Am Anfang hatte ich immer Sorge, etwas falsch zu machen, weil ich das Gefühl hatte, ich kenne mich gar nicht aus“, erzählt Doris. „Aber mittlerweile merke ich, dass ich da viel lockerer werde und einfach mit dem Wissen, das ich mir angeeignet habe, ausprobiere und bei letzten Zweifeln meinem Gefühl vertraue. Wenn etwas dann nicht funktioniert – sei es, dass die Pflanze nicht gut wächst oder es einen Schädlingsbefall gibt – dann beobachte ich, hinterfrage und informiere mich dazu. Man lernt so viel mit der Zeit.“
Wenn Sie nach all den Inspirationen aus Doris‘ Garten überlegen, Ihre eigenen Gartenbeete neu zu gestalten, kommen unsere Lesetipps gerade recht:
- Großes Gartenglück mit kleinem Aufwand: Elkes Null-Euro-Beet
- Frühbeet anlegen: Anleitung und Tipps zur Pflanzenaussaat
- Ein Hochbeet selber bauen: so einfach geht’s
- Tischbeete und Kistenbeete – Hochbeete mal anders
- Hochbeete bepflanzen und pflegen: Die besten Tipps von Hobbygärtnern
- Pflanzenkalender: Der Aussaatkalender für Ihren Garten
Wir bedanken uns bei Doris sehr herzlich für die inspirierenden Einblicke in ihren Garten!
Die Liebe zur Natur und das Gärtnern wurde Doris von ihren Eltern in die Wiege gelegt. Als Kind genoss sie den Garten vor allem als Spielbereich und liebte es, „im Vorbeigehen von den Walderdbeeren, Himbeeren und Erbsen zu naschen“. Für Doris war damals schon klar, dass sie später einen eigenen Garten haben wollte, „weil das Grün ums Haus herum in vielerlei Hinsicht einfach schön ist“. Mittlerweile ist sie tatsächlich Gärtnerin mit Leib und Seele, und ihr Garten ist für sie „Urlaub, Erholung, Freizeit und Ausgleich“.
Doris liebt es, das Wachsen und Werden in ihrem Garten das ganze Jahr hindurch zu beobachten. Viel Freude haben sie und ihr Mann Michael auch an den tierischen Mitbewohnern – und diese können sich in dem naturnahen Garten auch richtig wohlfühlen: Insektenhotels, Steinhaufen oder Totholzbereiche bieten den Gartentieren Nahrung und einen sicheren Unterschlupf.
Von ihren Gartenerlebnissen berichtet Doris seit über zwei Jahren auf ihrem Blog domisgarten.blogspot.de, über den sie sich mit anderen Gartenbegeisterten austauscht.
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Bilder: © domisgarten.blogspot.de
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