Balkon Gemüse anbauen: große Erträge auf kleinem Raum!
Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) träumen die meisten Deutschen von einem Haus mit Garten. 37 Millionen Deutsche hatten 2021 einen Garten oder teilten ihn mit ihrem Haushalt. 67 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Terrasse oder einen Balkon und wem der erträumte Garten fehlt, der macht aus Terrasse und Balkon häufig seinen Traumgarten. Sind Sie schon einer der Balkongärtner oder würden gerne einer werden? Wir erklären Ihnen hier, wie Sie richtig auf dem Balkon Gemüse anbauen.
Welches Gemüse eignet sich für den Balkon?
Entscheidend für die Wahl des richtigen Gemüses für Ihren Balkon ist zuallererst Ihr Geschmack! Sie lieben frische, bunte Salate? Dann pflanzen Sie buntes Salatgemüse auf dem Balkon an! Oder sind Sie ein großer Kartoffelfan und essen gerne Kartoffelgerichte aus Topf und Pfanne? Dann bauen Sie Kartoffeln auf dem Balkon an! Sie haben die Wahl!
Abgesehen von der Freude und Befriedigung, die der Gemüseanbau auf dem Balkon Ihnen bringt – Ihr selbst angebautes Balkongemüse können Sie nach getaner Arbeit in ökologischer Qualität ernten und genießen. Und die schmeckt man!
Zum Gedeihen benötigen Ihre Balkonpflanzen Licht, Wärme, Frischluft, Feuchtigkeit und Nährstoffe – alles in der richtigen Dosis.
Licht und Wärme liefert die Sonne gratis an. Frischluft bringt der Wind vorbei, Feuchtigkeit der Regen.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Balkongemüse keinen Zug bekommt, denn Zugluft vertragen viele Pflanzen nicht sehr gut. Je nach Bauweise und Lage Ihres Balkons sollten Sie das Grünzeug also möglichst windgeschützt platzieren, beispielsweise an der Wand oder Seitenwand.
- Checken Sie vor der Umgestaltung Ihres Balkons zu einem Balkongarten, wie es um die Luftqualität bei Ihnen bestellt ist. Schadstoffe aus Abgasen und vom Abrieb der Autoreifen auf einer vielbefahrenen Straße vor dem Haus lagern sich auch auf Ihrem Balkongemüse ab.
- Nutzen Sie, wenn möglich, natürliches Regenwasser, um Ihr Balkongemüse feucht zu halten. Es bekommt Ihren Pflanzen oft besser als speziell zubereitetes Trinkwasser aus dem Wasserhahn. Sie können das Regenwasser auch in einer kleinen Regentonne sammeln, um Vorrat für trockene Tage zu haben. Das spart Wassergeld.
Das richtige Gemüse für einen sonnigen Balkon
Viele Balkone sind hierzulande Richtung Süden ausgerichtet, so dass dort ein Maximum an Sonnenstrahlen ankommt. Für ein solches Plätzchen an der Sonne können Sie wärmeliebende Gemüsepflanzen wählen. Dazu gehören Auberginen, Bohnen, Brokkoli, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Paprika, Peperoni, Salat, Tomaten und Zucchini.
Unser Tipp: An heißen Sommertagen wird es auch für Ihr Balkongemüse schnell zu heiß, vor allem dann, wenn die heiße Luft steht (Hitzestau). Daher sollten Sie für diesen Fall mit geeigneten Schattenspendern vorsorgen. Lesen Sie hier beispielsweise, wie Sie ein Sonnensegel auf Balkon oder Dachterrasse befestigen können!
Das richtige Gemüse für einen halbsonnigen und halbschattigen Balkon
Haben Sie keinen Südbalkon, sondern einen der sowohl sonnig als auch schattig ist, bauen Sie am besten Gemüse an, dass diese Lichtverhältnisse gut verträgt, beispielsweise Mangold, Karotten, Kohlrabi oder Radieschen.
Unser Tipp: Besorgen Sie sich spezielles Saatgut für Balkongemüse! Die daraus wachsenden Pflanzen sind meist von kompaktem Wuchs – und sparen so Platz auf dem Balkon. Es lohnt sich im Fachhandel nach speziellem Balkongemüse zu suchen, dort finden Sie meist eine größere Auswahl.
Welche Erde ist die beste für Balkonpflanzen?
Ihr Balkongemüse wächst anders auf als Gartengemüse. Während dort eine natürliche Durchmischung des Gartenbodens erfolgt, sind die Bodenverhältnisse Ihrer Balkonpflanzen statisch. Das heißt, dass Sie
- mit der Wahl der richtigen Erde für Balkongemüse und
- mit der regelmäßigen Zugabe von geeigneten Nährstoffen (Dünger mindestens alle zwei Wochen) über das Gießwasser
für beste Wachstumsbedingungen sorgen müssen.
Im gut sortierten Fachhandel bekommen Sie spezielle Erde für Balkongemüse. Bestenfalls wird Ihnen sowohl sogenannte Anzucht- beziehungsweise Aussaaterde als auch Gemüseerde geboten. Es gibt sogar Erde, die speziell für Balkontomaten angemischt wird. Fragen Sie danach!
- Anzuchterde beziehungsweise Aussaaterde verwenden Sie zum Anziehen von Keimlingen. In dieser Erdmischung stecken vergleichsweise wenig Nährstoffe. Schließlich sollen Ihre Keimlinge in den ersten Wochen nicht „überfüttert“ werden, sondern kräftige Wurzeln ausbilden, um sich die Nährstoffe aus dem Boden zu holen. Wären das Nährstoffangebot und/oder die Salzkonzentration zu hoch, bestünde die Gefahr, dass die Keimlinge sich nicht gut entwickeln oder gar eingehen. Achten Sie auf feinkörnige und lockere Aussaaterde. Ist die Frostperiode vorbei, können Sie Ihre Keimlinge in größere Pflanzgefäße mit passender Spezialerde umtopfen.
Was ist besser: Balkongemüse selber ziehen oder Jungpflanzen kaufen?
Wer sein Balkongemüse selbst aus Samen zieht, spart bares Geld. Denn Jungpflanzen sind teurer. Aber: Dafür brauchen Sie ein Anzuchtequipment, zum Beispiel ein Anzuchtset oder gar ein Minigewächshaus, wie Sie es in unserem Onlineshop finden, sowie spezielle Balkongemüsesamen.
Unser Tipp: Investieren Sie zum Start in Balkongemüsejungpflanzen und gewinnen Sie daraus die Samen für die nächste Saison.
- Gemüseerde bietet Ihrem Balkongemüse deutlich mehr Nährstoffe als Anzuchterde. Darin kann es nach dem Umsetzen kräftig wachsen. Auf die Gemüsesorte perfekt abgestimmte Erdmischungen geben Ihrem Balkongemüse genau die richtigen Nährstoffe.
- Tomatenerde zählt zu den Spezialerden, die auf die Bedürfnisse von Tomatenpflanzen optimal zugeschnitten ist. Alternativ können Sie die Gemüseerde verwenden und Ihre Balkontomaten mit einem speziellen Tomatendünger stärken.
Die Erde für Balkonpflanzen kaufen Sie in der Regel in größeren Säcken. Dass nach dem Bepflanzen Ihres Gemüsebalkons Erde übrigbleibt, ist einerseits ein Vorteil: Denn so können Sie bei Bedarf Erde nachlegen oder auch mal die Erde von einem Pflanzgefäß komplett wechseln, zum Beispiel wenn Schädlinge es sich dort gemütlich gemacht haben. Von Nachteil ist andererseits die Vorratshaltung von Balkonerde, denn meist herrscht auf Balkonien Platzmangel. Und selbst wenn auf dem Balkon eine Ecke für die Pflanzenerde frei sein sollte, besteht die Gefahr, dass dort auch die Gießkanne, das Gartenwerkzeug und mehr landen. Das kann schnell unordentlich aussehen.
Unser Tipp: In unserem Onlineshop finden Sie neben großen für den Garten auch kleine Gartenschränke, in denen Sie Gartengerät und Erde lagern können, ohne dass die schöne Optik des Balkongartens leidet.
Wann kann man Gemüse auf dem Balkon anpflanzen?
Die Pflanzzeit auf einem warmen, sonnigen und windgeschützten Südbalkon beginnt je nach aktueller Wetterlage bestenfalls im April. Auf Balkonen, die nach Westen oder Osten ausgerichtet sind, können Sie mit dem Gemüseanbau im Mai starten. Schauen Sie auch gerne in unseren Aussaatkalender!
Unser Tipp: Wenn Sie Gemüse im Gewächshaus oder Hochbeet anpflanzen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Aussaatkalender!
Was sind die besten Pflanzgefäße für Balkongemüse?
Die Auswahl an Pflanzgefäßen, Töpfen, Kübeln und Kästen, zum Gemüse auf Balkon anbauen ist riesig. Auch hier steht und fällt Ihre Entscheidung für das eine und wider das andere zunächst mit Ihrem Geschmack.
Grundsätzlich gilt es, den Pflanzen ausreichend Wurzelraum zu verschaffen. Es gilt: Je kleiner das Gefäß ist, desto kleiner bleibt die Pflanze darin.
Für Kartoffeln beispielsweise gibt es spezielle Pflanzsäcke. Und für Tomaten, Gurken, Erbsen, Bohnen und Zucchini, die ranken, sind spezielle Rankhilfen unerlässlich.
Unser Tipp: Fragen Sie im Fachhandel am besten gezielt danach, welche Pflanzgefäße sich für die Balkongemüsesorten, die Sie anbauen wollen, am besten eignen.
Welche platzsparenden Alternativen gibt es zu „bodenständigen“ Pflanzgefäßen und Balkonkästen am Geländer?
Salat gedeiht sehr gut in einem Hochbeet, das Sie auch in balkontauglicher Größe kaufen können. Schauen Sie sich dazu gerne einmal in unserem Onlineshop um, dort finden Sie eine vielzählige und vielfältige Auswahl an Hochbeeten für den Balkon.
Kein Balkon ist zu klein, um darauf Gemüse anzubauen. Denn längts gibt es Möglichkeiten, in die Höhe (vertikal) zu gärtnern. Das spart Platz auf dem Balkon! Nutzen Sie gegebenenfalls den Platz unter der Balkondecke und hängen Sie dort Gemüse hin. Manche Tomatensorten eignen sich dafür prima. Zum Bepflanzen der Wände haben Sie unzählige Möglichkeiten – das Internet ist eine tolle Fundgrube für Ideen und Anleitung dazu. So eignen sich Leitern, Paletten und sogar Großmutters Schubladenkommode zum vertikalen Gemüse auf Balkon anpflanzen. Aber auch Wandbehänge mit Pflanztaschen neben- und übereinander haben sich bewährt.
Unser Tipp: Schauen Sie zur Inspiration für vertikales Gärtnern auf dem Balkon und geeignete Pflanzgefäße unbedingt auch in die Upcycling-Ecken des Internets. Dort werden Sie überraschende und geniale Lösungen für Alltagsgegenstände finden. Leere PET-Flaschen und Tetrapacks gelten dort schon als langweilig. Stattdessen werden Ihnen mit Balkongemüse bepflanzte Schuhe und Gummistiefel ebenso begegnen wie Geschirr, Waschbecken oder gar Toilettenschüsseln.
Welches Gartenwerkzeug braucht man im Balkongarten?
Balkongärtner machen sicher viele Gartenarbeiten mit der Hand, dennoch lohnt sich die Anschaffung einer Grundausstattung an Gartenwerkzeugen. Die könnte so aussehen:
- Gartenschere
- Blumenkelle
- Kleingrubber
- Handfeger und Schippe
- Gießkanne
- Gartenhandschuhe
Damit können Sie Ihr Balkongemüse anpflanzen und umpflanzen, die Erde lockern, die Pflanzen bei Bedarf beschneiden, sie gießen und den Balkon sauber halten.
Neben der oben bereits erwähnten Regentonne könne Sie auch einen Kompostbehälter auf dem Balkon erwägen. mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag „Wurmkiste bauen: So einfach geht Kompostieren mit Würmern„.
Wie laden Sie die Insekten auf Ihren Balkon ein?
Es gibt 3 Dinge, die Sie in Ihren Balkongemüsegarten unbedingt integrieren sollten, um Insekten dorthin einzuladen.
- Blühpflanzen als Nahrungsquelle für Insekten.
- Ein Insektenhotel als Wohnstatt für Insekten.
- Eine kleine Tränke für Insekten.
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Titelbild: ©iStock/Vaivirga
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/Michel VIARD; Bild 2: ©iStock/gretanrk; Bild 3: ©iStock/TG23; Bild 4: ©GartenHaus GmbH; Bild 5: ©iStock/TG23; Bild 6: ©iStock/HeikeRau
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