Bauanleitung für die Aluminium Terrassenüberdachung (Aufbau Schritt für Schritt)
Terrassenüberdachungen aus Aluminium sind aus guten Gründen sehr beliebt: Das Leichtmetall Aluminium ist witterungsbeständig, es rostet nicht, ist gegen Wurm- und Pilzbefall immun und gänzlich wartungsfrei. Lediglich die Glas- oder Polycarbonat-Eindeckung ist gelegentlich abzuwischen, wenn sich Staub aus der Luft angesammelt hat. Der Aufbau eines solchen Alu-Terrassendachs ist mit ein wenig handwerklichem Geschick einfach machbar. Wir geben Tipps und zeigen die Montage Schritt für Schritt.
Alu-Überdachung: Stabil und zeitlos schön
Eine Terrasse ohne Dach ist wie ein Garten ohne Laube: unvollständig! Will man jederzeit den Sitz im Freien genießen, braucht es einen Schutz gegen Regenschauer, Vogelmist von oben, allzu pralle Sonne und evtl. auch gegen Einblicke von Nachbarn. Gartenmöbel müssen dank einer Überdachung nicht herein geräumt werden und auch der Terrassenboden verschmutzt deutlich weniger. Entscheidet man sich für eine Version aus Aluminium, vermeidet man zudem das regelmäßige Streichen, das bei Holzkonstruktionen unvermeidlich ist, will man sie lange erhalten. Für Aluminium spricht auch, dass es optisch sehr gut zu moderner Architektur passt, problemlos recycelbar ist und auch nach Jahren noch immer aussieht „wie neu“.
Braucht eine Terrassenüberdachung eine Baugenehmigung?
Wie so oft bei baurechtlichen Fragen gibt es darauf keine einheitliche Antwort. Der Bau eines Terrassendachs gilt als Veränderung bzw. Erweiterung einer baulichen Anlage, wobei es egal ist, ob es sich beim Haupthaus um ein Wohn- oder Gartenhaus handelt. Allermeist sind Terrassenüberdachungen bis zu einem Raumvolumen von 30m³ genehmigungsfrei, doch sind die Regeln in den einzelnen Bundesländern durchaus verschieden. Man sollte also auf jeden Fall beim zuständigen Bauamt anfragen. Dort kann man sich auch im Fall der Genehmigungsfreiheit erkundigen, welche Abstandsvorschriften zu den Nachbargrundstücken evtl. einzuhalten sind. Soll das Terrassendach in einer Kleingartenanlage errichtet werden, entfällt die Genehmigungsfrage. Allerdings darf dort das Gartenhaus mitsamt einer überdachten Terrasse nicht mehr als 24m² Grundfläche einnehmen, wie es das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) vorschreibt. (Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel über Baugenehmigungen für ein Terrassendach)
Die Bausätze: Größen und Farben
Die praktischen Alu-Terrassendach-Bausätze der Gartenhaus GmbH sind in vielerlei Größen und Ausführungen erhältlich. Zwischen der kleinsten Variante mit einer Grundfläche von 2 x 3 Metern bis zur größten Version mit stolzen 5 x 12 Metern finden sich alle erdenklichen gängigen Größen. Wer davon abweichende Maße benötigt, kann sich ein Angebot über eine Aluminium Terrassenüberdachung nach Maß kommen lassen – nichts ist unmöglich!
Die Aluminium-Elemente werden mit einer pulverbeschichteten Lackoberfläche geliefert und können wahlweise in den Farben Weiß, Cremeweiß und Anthrazit bestelt werden: Farben, die sich nicht vordrängen und mit jeglicher Umgebung gut harmonieren. Gegen Aufpreis sind darüber hinaus alle Farben der RAL-Palette erhältlich!
Auch wenn es nicht nötig ist, Aluminium zu streichen, so ist es doch durchaus möglich, wenn man die Terrasse bunter gestalten will. Das geschieht im Zweischichtverfahren. Das saubere, fettfreie Aluminium wird zunächst mit Schleifpapier angeraut, dann wird als erste Schicht ein Haftvermittler aufgetragen. Ist er getrocknet, kann anschließend der gewünschte Decklack aufgetragen werden.
Die Dachabdeckung: Polykarbonat oder Sicherheitsglas?
Bei der Dachabdeckung hat man die Wahl zwischen Terrassendächern mit hochwertigen Polycarbonat-Platten oder mit solchen aus Sicherheitsglas. Beide Materialien lassen keine UV-Strahlen durch, der Sonnenbrand-Schutz ist also gewährleistet.
Polycarbonat-Platten sind leichter und flexibler, bzw. biegbarer als Glas, was jedoch nur auf nicht ganz ebenen Auflageflächen eine Rolle spielt. Wahlweise sind die Platten durchsichtig („klar“) oder undurchsichtig („opal“) bestellbar. Gegen Aufpreis sind beide Varianten auch in einer hitzedämmenden Version erhältlich. Grundsätzlich ist die Eindeckung mit Polykarbonat die preislich günstigeste Version.
Sicherheitsglas ist Echtglas, jedoch kein einfaches Fensterglas, da dieses z.B. durch Hagel schnell zerstört werden könnte. Verbund-Sicherheitsglas besteht aus zwei oder mehr Glasschichten, zwischen denen sich eine Folie befindet, an der das Glas haftet, selbst wenn es doch einmal zerbrechen sollte. So ist gewährleistet, dass selbst bei einem (nun sehr unwahrscheinlichen) Glasbruch keine Splitter unkontrolliert herum fliegen. Sicherheitsglas lässt mehr Licht durch, ist jedoch deutlich teuer als Polycarbonat-Platten.
Der Aufbau einer Aluminum Terrassenüberdachung:
Materialien und Werkzeuge
Die Terrassendächer der Gartenhaus GmbH werden in einem Packstück geliefert. Wir zeigen den Aufbau am Beispiel eines Modells mit Polycarbonat-Dach.
Packen Sie zunächst alles aus und legen Sie die Materialien übersichtlich auf einer Plane aus. Prüfen Sie die Vollständigkeit vor dem Beginn der Arbeiten. Vor dem Start empfiehlt es sich, die Montage-DVD (im Lieferumfang enthalten) zu sichten, dann ist es in der Folge leichter, Schritt für Schritt nach der auch schriftlich enthaltenen Aufbauanleitung vorzugehen.
Als Werkzeuge benötigen Sie:
- Wasserwaage,
- Zollstock,
- Schraubenzieher oder Akku-Schrauber,
- Säge,
- Bohrmaschine,
- Hammer
sowie eine Leiter. Sorgen Sie dafür, dass genug freier Platz rund um den Aufbau zur Verfügung steht und beachten Sie den Arbeitsschutz. Es empfiehlt sich, den Aufbau nicht alleine, sondern zu zweit anzugehen. Und nun kann es auch schon losgehen!
Bauanleitung: Der Aufbau in 30 Schritten
1.) Wandprofil: Bohren (8 mm Bohrer) Sie das erste und letzte Loch 10 cm vom Anfang und Ende des Wandanschlussprofils. Bohren Sie den Rest der Löcher in einem Abstand von etwa 50 cm über die ganze Länge des Profils. Rinnenprofil: Bohren Sie mit dem mitgelieferten Bohrer (79 mm) das Loch für den Wasserablauf.. |
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2.) Bohren Sie ein Loch (79 mm) für den Rinnenabfluss mit dem beigelegten Lochbohrer. |
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3.) Befestigen Sie die Rinnenendkappen mit den mitgelieferten Bohrschrauben (19 mm) an der Rinne. Dichten Sie die Endkappen von innen mit Silikon ab. |
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4.) Verschrauben Sie das Laubfanggitter am Rinnenprofil (Bohrung von Punkt 1: 79 mm) und dichten es mit Silikon ab. |
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5.) Führen Sie die Profildichtungen in die Zwischenträger, Klickleisten, Seitenträger und in die Abdeckleisten ein. |
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6.) Die Abdeckprofile müssen nun mittig durchgebohrt (3,5 mm) werden. Erste Bohrung 15 cm vom Rand, jede weitere in einem Abstand von etwa 50cm. Halten Sie bei der letzen Bohrung wieder einen Abstand von 15 cm vom Ende des Profils ein. |
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7.) Halten Sie nun das Wandprofil an die Wand und richten es in Waage aus. Bohren Sie nun durch die vorhandenen Löcher ins Mauerwerk. Befestigen Sie danach das Wandprofil mit dem mitgelieferten Schlagdübel. Achten Sie unbedingt darauf das, dass das Wandprofil exakt waagrecht aufliegt. |
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8.) Stellen Sie das Rinnenprofil nun auf zwei Böcke auf und verschrauben es mit 19 mm-Schrauben mit den Seitenprofilen links und rechts, sowie mit dem Wandprofil. |
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9.) Richten Sie die Terrassenüberdachung genau im 90-Grad-Winkel aus. |
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10.) Die Zwischenprofile sind auf 8° (14 cm auf 1 m) Neigung vorringerichtet. Sollten Sie eine andere Neigung wünschen, müssen Sie die Kerben breiter schneiden. |
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11.) Das Fundament des Pfostens: es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Pfosten im Grund zu Befestigen (*s.u.). Wir empfehlen, unsere „Betonfüße“ mit oder ohne Ablauf zu verwenden. Der Betonfuß muss mindestens 5 cm tief einbetoniert werden. |
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12.) Bestimmen Sie nun die Länge des Pfostens und schneiden Sie ihn auf die gewünschte Länge zu. |
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13.) Befestigen Sie den Pfosten unten auf dem evtl. mitgeliefertem Fundament. |
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14.) Verbinden Sie den Pfosten mit dem Rinnenprofil mit 19 mm Schrauben. Auch hier muss eine Bohrung von 3,5 mm gebohrt werden. |
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15.) Bestimmen Sie die Länge der anderen mitgelieferten Pfosten. |
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16.) Der Pfosten wird mit einem 8mm-Bohrer vorgebort. |
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17.) Platzieren sie den Betonfuß in den Pfosten. |
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18.) Verwenden Sie Schlagdübel um den Pfosten am Betonfuß zu befestigen. |
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19.) Bestimmen Sie die Mitte der Veranda. Für die entsprechenden Fächer/Platten ist es ratsam, von der Mitte zu starten. |
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20.) Schieben Sie das erste Zwischenprofil in das Wandprofil und Rinnenprofil und befestigen diese mit den mitgelieferten 19 mm Bohrschrauben. Der Abstand der Zwischenträger beträgt 100 cm von Mitte Träger bis Mitte Träger. |
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21.) Nun werden die Klickleisten eingeklickt. Dadurch bekommen Sie das genau Maß, um den nächsten Zwischenträger zu setzen. Diesen Vorgang solange wiederholen bis alle Zwischenträger montiert sind. |
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22.) Ziehen Sie ein Stück der Schutzfolie ab, damit das Anti-Dust-Tape verklebt werden kann. Kleben Sie nun das Anti-Dust-Tape und schieben das Kondensprofil am unteren Ende der Platte an. Dieses dient dazu, dass Kondenswasser von den Platten abfließen kann. ACHTUNG! Polycarbonatplatten haben eine Ober- und Unterseite, die auf der Schutzfolie eingezeichnet ist. |
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23.) Bringen Sie auf der anderen Seite (am Anfang der Platte) das Aluminium-Klebeband an. Es verhindert, dass Feuchtigkeit in die Platten gelangt. |
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24.) Platzieren Sie nun die fertig beklebten Platten zwischen den Zwischenträgern: Aluband am Wandprofil und Anti-Dust-Tape am Rinnenprofil. Hierbei nur einzelne Platten verlegen, damit die Profile verschraubt werden können. |
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25.) Bringen Sie nun die Abdeckung für das Seitenprofil an. Sie wird mit den vorgebohrten Löchern verschraubt. |
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26.) Drücken Sie Stück für Stück die Mauerdichtung in das Profil ein. |
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27.) Drücken Sie das Abschlussprofil für Zwischenträger auf die Zwischenträger und verschrauben diese mittels der vorgebohrten Löcher. |
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28.) Zum Schluss werden die Winkel auf den Zwischenträger aufgeschraubt, die verhindern, dass die Platten verrutschen. |
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29.) Prüfen Sie mit der Wasserwaage, ob die Pfosten gerade stehen. |
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30.) Schrauben Sie die Pfosten am Rinnenprofil fest. |
Drei Möglichkeiten, die Terrassenpfosten im Grund zu befestigen
Zur Befestigung der Pfosten gibt es mehrere Möglichkeiten: Zum einen den verzinkten Fuß, den man einfach auf ein Fundament aufdübeln kann. Ist kein Fundament vorhanden, sind statt dessen fertige Fundamentfüße zu nutzen, wahlweise in zwei Varianten:
- Fundamentfuß mit Wasserablauf: der Wasserablauf erfolgt unter der Erde, wo man das Wasser über Rohre richtig ableiten kein.
- Fundamentfuß ohne Wasserablauf, hier erfolgt der Wasserablauf überirdisch (siehe Bild).
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