Gartenküche selber bauen: Tipps & Anleitung für Ihre Außenküche
Draußen kochen – diesen Wunsch hegen viele Haus- und/oder Gartenbesitzer. Denn mit einer Außenküche im Garten oder auf der Terrasse fallen zusätzliche Laufwege weg und Sie können sich intensiver um Ihre Gäste kümmern. Wir verraten, was Sie alles über eine Outdoor Küche wissen müssen – vom Fundament über Material bis Standort und zeigen in einer Schritt für Schritt-Anleitung, wie Sie eine mobile Gartenküche selber bauen können.
Außenküche: Aller Anfang ist … anspruchsvoll!
Damit Sie mit Ihrer selbstgebauten Gartenküche wunschlos glücklich werden, gilt es als Erstes, die eigenen Ansprüche an die Küche und das Kochen unter freiem Himmel zu definieren.
Dazu gehört, dass Sie den perfekten Standort für die Gartenküche finden. Die Entscheidung für den einen und wider den anderen möglichen Aufstellort hängt unter anderem ab von
- der Art des Untergrunds,
- der Größe der Grundfläche
- und den Zugängen zu Versorgungsleitungen für Gas (Gasleitung oder Flüssiggasflasche), Strom und Wasser (Trinkwasser und Abwasser).
Auf Englisch wird eine Gartenküche Outdoor-Küche genannt. Zudem ist sie auch unter den Begriffen Terrassenküche oder Sommerküche bekannt.
Auf gutem Grund gebaut: Das Außenküchen-Fundament
Ihre Gartenküche braucht einen stabilen Untergrund.
Bekommt sie den nicht, besteht die Gefahr, dass die schweren Küchenbauten in den weichen Untergrund einsinken, so dass sich die Ebenen (Arbeitsfläche, Kochfeld, Staufläche) verschieben und bei gemauerten Elementen Fugen reißen könnten.
Empfehlenswert sind deshalb stabile Böden aus Pflastersteinen oder Beton. Wer die bestehende Terrasse mit einer Gartenküche aufwerten möchte, sollte im Zweifel einen Fachmann zu Rate ziehen, um sie auf den optimalen Untergrund zu stellen.
Feststehende Outdoor-Küche oder mobile Gartenhausküche selber bauen?
Wollen Sie sich die Möglichkeit bewahren, Ihre Gartenküche
- mal auf der Terrasse am Wohnhaus (oft vorteilhaft, weil geschützter Standort und wegen kurzer Leitungen zur Versorgung sowie kurzen Wegen ins Wohnhaus)
- und mal vor dem Gartenhaus oder der Sauna im Garten (auch vorteilhaft wegen kurzer Leitungen zur Versorgung, aber: lange Wege ins Wohnhaus)
zu betreiben, können Sie eine mobile Außenküche aufbauen, deren Elemente sich auf Wunsch mit wenigen Handgriffen zum neuen Standort transportieren lassen.
Suchen Sie für mobile Gartenküchen explizit nach DIY-Bauanleitungen für modular zusammengesetzte Modelle. Am Ende dieses Artikels zeigen wir Ihnen zudem, wie Sie ganz einfach eine mobile Gartenküche selbst bauen können.
In unserem Onlineshop finden Sie eine Vielzahl an verschiedenen Gartenhäusern, an die sich Ihre selbstgebaute Gartenküche getrost „anlehnen“ lässt. Wie wäre es beispielsweise mit dem Modell „Alpholz Gartenlounge Graz-44 ISO“, auf dessen überdachter Terrassenfläche sich eine Gartenküche wunderbar machen würde.
Soll die Außenküche fest installiert werden, ist zu bedenken, dass Sie sie dort für bestenfalls mehrere Jahrzehnte nutzen – andernfalls würde sich die schnell mal fünfstellige Investition nicht rechnen.
Und damit sind wir schon beim nächsten Thema: Die Höhe der Investition ist schließlich auch von der Ausstattung der Gartenküche abhängig.
Was gehört in die Gartenküche? Mindestausstattung oder Luxusversion?
Die Gartenküche ist buchstäblich die Krönung Ihrer Terrassen- und/oder Gartengestaltung.
Sie verschafft Ihnen die Möglichkeit, Ihren Wohnraum zu erweitern und Ihr Leben – solange das Wetter mitspielt – draußen zu verbringen, ohne dabei auf den gewohnten Komfort Ihrer Inhouse-Küche zu verzichten. Trends wie „Grillen mit Freunden“ oder „Outdoor-Cooking“ können Sie sich dank Ihrer selbst gebauten Gartenküche künftig zu Eigen machen.
Als Outdoor-Koch in spe entscheiden Sie bei der Planung Ihrer Außenküche zum einen, wo und wie sie aufgebaut werden soll. Zum anderen geht es beim Planen darum, wie Sie diese ausstatten wollen. Entscheidend ist dabei, was Sie in der Außenküche vorhaben: grillen, kochen, braten und auch backen?
Orientieren können Sie sich an der Mindestausstattung für Gartenküchen, zu der im Allgemeinen Elemente gehören wie:
- ein Grill (Kohle- oder Gasgrill),
- ein Spülbecken (braucht Anschluss an fließend Wasser: Trinkwasser und Abwasser sowie frostfeste Leitungen: 80 Zentimeter tief verlegt),
- eine Arbeitsplatte
- und Stauraum (Abstellflächen, Ober- und Unterschränke, Regale)
Die Mindestausstattung bekommen Sie schon für wenige Hundert Euro im Baumarkt, wobei Preisunterschiede auf Material- und Funktionsunterschieden beruhen. Nach oben hin sind Ihnen kaum Preisgrenzen gesetzt.
Erweitern ließe sich diese Mindestausstattung mit folgenden Nice-to-have-Elementen:
- einem Kühlschrank für Getränke (braucht Stromzufuhr)
- einem Gaskochfeld mit elektrischem Zünder (braucht Anschluss an Gas- und Stromzufuhr),
- einer Backröhre (Räucherofen, Pizzaofen),
- einen Durchlauferhitzer für Warmwasser (braucht Stromanschluss)
- einer Zapfanlage
- und einem Bartresen,
um nur ein paar weitere Beispielelemente zu nennen, für die Sie in Summe auch schnell mal mehrere Tausend Euro hinblättern müssen.
Unser Tipp: Achten Sie beim Einrichten der Gartenküche auf eine praktische Anordnung der einzelnen Außenküchen-Elemente: Funktion geht dabei klar vor Optik!
Es werde Licht: Beleuchtung Ihrer Outdoor-Küche
Egal, wie Sie Ihre Gartenküche ausstatten, sie braucht zudem eine passende Beleuchtung.
Unser Tipp: Wer zur grundsätzlichen Stromversorgung seiner Gartenküche auf erneuerbare Solarenergie in Form von geeigneten Photovoltaik-Modulen und gegebenenfalls zugehörigen Stromspeichern setzt, kann eine Menge Energiekosten für herkömmlichen Strom aus der Steckdose sparen.
Ein Dach über dem Topf
Auch über ein Dach sollten Sie schon bei der Planung der Außenküche nachdenken, wenn Sie das Essen nicht im Regen stehend zubereiten wollen.
Generell profitiert die selbst gebaute Gartenküche von einer Überdachung, die sie vor Sonne, Wind und Wetter schützt. Wer bereits eine überdachte Terrasse hat, ist hier ganz klar im Vorteil.
In unserem Onlineshop finden Sie eine Vielzahl an verschiedenen Terrassenüberdachungen.
Allen anderen raten wir, sich in unserer Magazinrubrik „Terrassen“ umzuschauen. Artikel wie:
- „Außergewöhnliche Terrassenüberdachungen aus aller Welt: Lassen Sie sich inspirieren!“,
- „Terrassenüberdachung in Sonderanfertigung: Fast alles ist möglich!“
- oder „Die Terrasse überdachen: Pflegeleicht und langlebig dank Aluminium“
liefern Anregungen zur unterschiedlich kreativen Gestaltung von Terrassendächern.
Gartenküche selber bauen: Baugenehmigung nötig – ja oder nein?
Das Baurecht ist in Deutschland Sache der Bundesländer.
In der Regel ist eine Gartenküche beziehungsweise sind 17 Kubikmeter umbauter Raum genehmigungspflichtig: Erkundigen Sie sich auf jeden Fall vor Umsetzung Ihres Bauvorhabens per Anruf oder Besuch bei Ihrem zuständigen Bauamt nach Vorschriften, sowohl die Konstruktion als auch die Sicherheit (insbesondere bei Kindern im Haushalt) inklusive den Brandschutz betreffend, an die Sie sich beim Eigenbau Ihrer Gartenküche halten müssen.
Denken Sie beim Eigenbau der Gartenküche bitte auch an wirksame
- Geräuschdämmung,
- Sichtschutz
- und optimale Rauchableitung.
Schließlich wollen Sie es sich nicht mit Ihren Nachbarn verderben, indem Sie sie mit Topfgeklapper oder Kochdämpfen stören.
Wetterfeste Gartenküche selber bauen: das Material ist entscheidend
Das natürlichste Material: Holz
Von nachwachsendem Holz als Baustoff für Ihre festmontierte DIY-Gartenküche ist in unserer Klimazone eher abzuraten, weil Holz – stetig der Witterung ausgesetzt – selbst mit gutem Holzschutz optisch und funktional schnell nachlässt. Hölzerne Flächenelemente wie Türen können sich witterungsbedingt verziehen, so dass sie nicht mehr richtig schließen. Außerdem sind auf Holz Flecken zu befürchten.
Holz ist für denjenigen zu empfehlen, der seine Gartenküche
- als mobiles Modell baut, das er bei schlechter Witterung unter Schutz stellen kann,
- mit einem Dach und Seitenwänden schützt
- oder dort selbst baut, wo das Wetter überwiegend trocken ist.
Unser Tipp: Im Zuge von Paletten-Recycling und -Upcycling sind bislang unzählige Outdoor-Küchen entstanden, die im Internet präsentiert werden.
Alternativen zum Holz
Statt Holz sind wetterfeste Baumaterialien wie
- Edelstahl,
- Marmor,
- Granit,
- Sicherheitsglas
- und Aluminium
als Alternativen zu empfehlen.
Granit zum Beispiel ist beständig gegenüber Licht sowie hohen und niederen Temperaturen, selbst ein abrupter Wechsel derselben schadet ihm nicht. Außerdem kann Granit der sogenannte Grünflug, also der feine Staub aus Blüten-, Blatt- und Gräserresten, der im Grünen stets unterwegs ist, nichts anhaben.
Unser Tipp: Wir raten, die Sommerküche, insbesondere das gegebenenfalls vorhandene Grillelement mit zugehörigen Abdeckhauben vor Sonne, Wind und Niederschlag zu schützen, wenn Sie Ihre Außenküche nicht benutzen.
Sonderfall: Gartenküche für Kinder (Matschküche)
Ein buchstäblicher Kindergarten, also ein Garten, in dem auch Kinder zu Hause sind, ist ein Ort, wo Sie die Wünsche der Kleinen wahr werden lassen können, zum Beispiel, indem Sie Ihrem Nachwuchs eine selbstgebaute Kinder-Gartenküche bescheren. Vielerorts wird diese übrigens auch Matschküche genannt.
Eine nachahmenswerte und humorvolle Vorlage, wie Sie eine Matschküche für Kinder selber bauen, liefert das folgende Video:
Schritt-für-Schritt-Anleitung für mobile DIY-Gartenküche
Zurück zu den Großen: Die folgende Anleitung zum Gartenküche selber bauen zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie eine einfache Gartenküche in DIY-Manier nach einem Ihnen vorliegenden Bauplan errichten können.
Mobile Gartenküche selber bauen – Schritt 1: Materialzuschnitt
Schneiden Sie sämtliche Bauteile, also Platten, Leisten und Kanthölzer, auf Maß gemäß den Angaben im Bauplan zu.
Mobile Gartenküche selber bauen – Schritt 2: Bauteile verbinden
Bringen Sie anschließend die Bohrungen und Senkungen für die Verschraubungen der einzelnen Bauteile an.
Unser Tipp: Achten Sie dabei unbedingt darauf, die entsprechenden Löcher vorzubohren, damit Ihnen das Holz nicht reißt.
Verschrauben Sie danach alle Teile und füllen Sie die Senkungen mit passender, handelsüblicher Holzfüllung/Holzspachtelmasse auf.
Folgen Sie dazu unbedingt den Anweisungen der Hersteller auf der Verpackung der Füllmassen, damit die Füllung fachgerecht sitzt.
Mobile Gartenküche selber bauen – Schritt 3: Oberflächen glätten
Ist die Füllmasse vorschriftsgemäß ausgehärtet, können Sie sich an die Bearbeitung des Korpus Ihrer Gartenküche machen: Als Erstes gilt es, diesen fein zu schleifen.
Mobile Gartenküche selber bauen – Schritt 4: Oberflächen behandeln
Es folgt das Behandeln der nun glatten Oberfläche. Denken Sie beim Aufbringen eines Lacks, einer Lasur oder eines Öls daran, auch die Einlegeböden vor der Endmontage rundum mit dem zugleich pflegenden und schützenden Mitteln zu behandeln.
Mobile Gartenküche selber bauen – Schritt 5: Ausschnitte für Kochfeld und/oder Spüle aussägen
Als Nächstes müssen Sie die Ausschnitte für das Kochfeld und das Spülbecken passgenau in die Arbeitsplatte sägen. Glätten Sie die Sägekanten anschließend sorgfältig.
Mobile Gartenküche selber bauen – Schritt 6: Fliesen verkleben
Es folgt das Verkleben der Fliesen (Alternativen: Stein, Schiefer, Marmor), die die Arbeitsplattenoberfläche Ihrer selbstgebauten Gartenküche bilden.
Kleben Sie die Mosaikfliesen mit dem passenden Fliesenkleber auf die Platte und verfugen Sie sie so, wie es die zugehörige Anleitung vorschreibt.
Mobile Gartenküche selber bauen – Schritt 7: Abschlussarbeiten
Abschließend sägen Sie die Aluleisten auf Gehrung, mit denen Sie die Kanten der Arbeitsplatte verkleiden. Nutzen Sie zu ihrer Befestigung passende Schräubchen.
Wir wünschen Ihnen in Ihrer selbst gebauten Gartenküche viel Freude beim Kochen und Genießen der kulinarischen Köstlichkeiten.
Vielleicht inspiriert Sie der eine oder andere Beitrag in unserem Magazin zum Nachahmen:
- Sommerrezepte aus dem Garten
- Frühlingsrezepte aus dem Garten
- Küchenapotheke
- Fingerfood-Rezepte
- Obst und Gemüse aus dem Garten konservieren
Noch mehr Inspirationen rund um die Gartenküche finden Sie auch auf unserem Pinterest-Kanal. Dort haben wir eine Vielzahl an schönen Boards zum Thema zusammengestellt.
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Artikelbild: ©iStock/Eirasophie
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