Gabionen bepflanzen: Ideen, Anleitung und Tipps zum Nachmachen

Mit Steinen aller Art gefüllte Drahtkörbe, sogenannte Gabionen, erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit zur Gartenbegrenzung und Gartengestaltung. Wer die schwergewichtigen Korbmauern in ihrem steinernen Grau in Grau zu eintönig findet, kann seine Gabionen begrünen. Wie das geht, welche Pflanzen sich dafür besonders gut eignen und was Sie beim Bepflanzen von Gabionen beachten sollten, erklären wir Ihnen hier.

Mit Grobschotter gefüllte Drahtkörbe gabs zur Jahrtausendwende nur zu sehen, wenn man die Autobahn befuhr. Rechts und links standen sie meterhoch aufgetürmt als Schallschutzmauern am Fahrbahnrand. Auch zur Hangbefestigung setzte man Gabionen schon frühzeitig ein, zum Beispiel an Weinberghängen.

Heute stehen Gabionen in den heimischen Gärten: als Einfriedung (Gartenzaun), als Sichtschutz oder als dekoratives Gartenmöbelstück zum drauf oder dran Sitzen, zum Grillen oder zum Bepflanzen. Längst sind die Drahtgitterkörbe nicht mehr nur würfel- oder quaderförmig. Es gibt sie inzwischen zum Beispiel auch in Säulen- oder Schneckenform.

Schubkarre vor Gabionen

Die Süddeutsche Zeitung bezifferte schon vor zwei Jahren in ihrem Magazin (Ausgabe März 2018), dass in Deutschland im Jahr zuvor – umgerechnet auf eine Mauerhöhe von einem Meter – rund 1.300 Kilometer Gabionen verbaut wurden. Das entspreche einer Mauerstrecke, die von Kiel bis zum Gardasee reiche. Und der Trend zu Gabionen im Garten nimmt an Fahrt auf.

Für den Zuwachs an Gabionen in Gärten und Vorgärten gibt es mehrere Gründe: Die ungefüllten Drahtkörbe lassen sich leicht und ohne schweres Gerät aufbauen, denn leer wiegen sie nicht viel. Auch das Verbinden der einzelnen Gabionenkörbe miteinander geht einem gut von der Hand:

  •  Je nach Ausführung gelingt das aneinander Befestigen beispielsweise mittels einer Spirale, die durch die Gittermaschen gezogen wird.
  • Andere Gabionen haben seitlich runde Ösen, durch die Sie einen geraden Stab schieben.
  • Oder die Körbe werden mit sogenannten C-Ringen aneinander geklemmt.

Die Schotterfüllung können Sie in kleineren Portionen transportieren und einfüllen.

Unser Tipp: Auch wenn das Aufstellen der Gabionen an sich einfach ist, sollten Sie die Statik der Konstruktion nicht außer Acht lassen. Im Zweifel ist der Rat eines Statikers hinzuzuziehen, denn eine falsch konstruierte Gabionenmauer kann auch mal kippen.

Gabionenmöbel Sitzbank

3 Gründe fürs Bepflanzen von Gabionen

  • Gabionen wirken mit ihrer geradlinigen Form sehr modern. Zu allem, was die Natur im Garten an Wuchs hervorbringt, stehen sie damit in einem starken optischen Kontrast. Wenn dieser Kontrast Ihnen zu groß ist, können Sie Ihre Gabionen bepflanzen, um deren Geradlinigkeit abzuschwächen.
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Gabionen zu befüllen. Je nach Art der Steine, die Sie in die Drahtkörbe tun, variiert die Farbe der Steinkorbmauer – alle möglichen Steinfarben von Weiß über Grau, Rot und Braun bis hin zu Schwarz sind denkbar. Wem das zu steinern wirkt, der kann mit einer Gabionen Bepflanzung gegensteuern. Ob Grünpflanzen oder bunte Blüten, Sie haben die Wahl!

Unser Tipp: Soll eine dichte Gabionen Bepflanzung erfolgen, können Sie bei der Füllung der Drahtkörbe einiges an Kosten sparen, denn dann reicht eine vergleichsweise preisgünstige Steinfüllung vollkommen aus – es sieht sie ja später keiner!

  • Indem Sie Ihre Gabionen bepflanzen, erhöhen Sie die Standfestigkeit der Steinkorbkonstruktion. Denn die Wurzeln der Gabionen Begrünung breiten sich durch die Gitter hindurch aus und verwachsen miteinander. Das Wurzelgeflecht stabilisiert die Gabionen.

Gegen die Gabionen Bepflanzung spricht lediglich die Staunässe, die sich in der Konstruktion verstärkt ansammeln kann. Sie führt schlimmstenfalls zu einer schnelleren Korrosion (Rostbefall) der Drahtkörbe. Rechnen Sie mit etwa zehn Jahren, bis die Korrosion einsetzt – das ist in etwa dreimal so schnell, als ohne Gabionen Bepflanzung. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie daher auf Gabionenkörbe aus Edelstahl setzen, die mit dem höchsten materialspezifischen Korrosionsschutz daherkommen.

Blumen in Steinkörbe

Gabionen bepflanzen – so geht’s ganz einfach!

Zum Gabionen bepflanzen haben Sie mehrere Möglichkeiten, die wir Ihnen im Folgenden nacheinander vorstellen. Los geht’s mit dem Beranken!

Fronten (Vorder- und Rückseite) der Gabionen bepflanzen: mit Ranken und Kletterpflanzen

Ranken, die Sie direkt vor die Gabionen pflanzen, klettern an den Drahtgittern der Steinkörbe nach oben und bilden einen grünen Vorhang, hinter dem die Steinkörbe nach und nach verschwinden. Da die Körbe sowohl längs als auch quer verlaufende Streben als Rankhilfe haben, eignen sich die verschiedensten Kletterpflanzen-Arten als Gabionen Bepflanzung. Sowohl Ranker, als auch Selbstklimmer, Schlinger und Winder wachsen an den Gabionen empor. Deshalb sind Kletterpflanzen wie die Klassiker Efeu, Clematis, Wilder Wein, Rosen und Kletterhortensien zu empfehlen.

Unser Tipp: Sie können zusätzliche Rankhilfen schaffen, indem Sie Seile der Drähte vor die Drahtkörbe spannen. Oder mit etwas geeignetem Mörtel zwischen den Steinen verankern.

Alternativ können Sie die Drahtgitterkörbe auch mit Vliesmatten oder Kokosmatten auskleiden. Dann füllen Sie statt der Steine Erde hinein. Dort, wo die Gabionen Bepflanzung erfolgen soll, schneiden Sie ein Loch in Vlies oder Matte und betten die Pflanze dort von außen hinein.

Unser Tipp: Diese mattenweise Vorgehensweise zum Gabionen bepflanzen eignet sich auch sehr gut für hohe Gabionensäulen.

Krone der Gabionen bepflanzen: mit Blüten, Kräutern, Obst und Gemüse

Mit etwas Aufwand lässt sich auch die Oberseite von Gabionen bepflanzen: die sogenannte Krone. Dazu füllen Sie entweder nur zwei Drittel der Drahtkörbe mit Steinen und den Rest mit Erde auf. Dort können Sie dann sogar eine Art Hecke aus winterharten Stauden (zum Beispiel sogenannte Polsterstauden wie das Blaukissen) anpflanzen, um zum Beispiel einen noch höheren Sichtschutz zu erzielen. Auch Gräser oder Steingartenpflanzen machen sich dort sehr gut.

Unser Tipp: Wichtig ist, dass die Erde nicht nach unten wegsackt oder bei Niederschlag fortgespült wird.

Oder sie verwenden doppelwandige Gabionen, die schon herstellerseits Aussparungen für die Erde besitzen, die sich mit Textilmatten (Vlies) auslegen lassen. Damit ist der „Blumenkasten“ quasi eingebaut.
Grundsätzlich bekommt es wärmeliebenden, genügsamen Pflanzen gut, wenn Sie sie auf die Gabionenkrone pflanzen.

Unser Tipp: Eine einzelne solcher doppelwandigen Gabionen kann Ihnen auch gut als rückenfreundliches Hochbeet dienen, das Sie nach Lust und Laune mit Kräutern, Gemüse oder Obst bepflanzen. Zum Beispiel gedeihen Hängeerdbeeren darauf sehr gut.

Wissen sollten Sie, dass der Boden auf der Gabione mit der Zeit an Nährstoffen verliert. Es ist daher sinnvoll, zuerst sogenannte Starkzehrer (zum Beispiel Aster, Lampenputzergras) anzupflanzen, die dann ab dem dritten Jahr der Gabionen Bepflanzung von Mittelzehrern (zum Beispiel Lavendel, Schleifenblume) und Schwachzehrern (zum Beispiel Primeln, Azaleen) abgelöst werden.

Gabionen bepflanzen

Krone und Seiten von Gabionen bepflanzen: mit einem Rasenteppich

Sie können die Gabionen Bepflanzung der Oberseite auch mit der der Seiten kombinieren. So lassen sich Rank- und Kletterpflanzen auch über die Krone hinweg „ziehen“. Oder Sie kleiden die Gitterkörbe von innen mit Grassoden aus und füllen den verbleibenden Hohlraum mit Erde auf. Auf die Krone kann die Grassode von außen aufgelegt werden. Das Ergebnis sind schlichte grüne Wände oder Würfel, die sich optisch nahtlos in die Gartenlandschaft einfügen und besonders pflegeleicht sind.

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Titelbild: ©iStock/Kenny10
Artikelbild: Bild 1: ©iStock/BrilliantEye; Bild 2: ©GartenHaus GmbH; Bild 3: ©GartenHaus GmbH; Bild 4: ©iStock/josefkubes

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