Fit für den Herbst? 6 To-Dos für den Garten
Keine Angst vor der kalten Jahreszeit! Wenn Sie unsere Tipps beherzigen, macht Ihr Garten auch im Herbst eine gute Figur und ist perfekt auf den Winter vorbereitet. Plus: Wer jetzt Samen sammelt und Kaltkeimer sät, wird mit einem blühenden Frühlingsgarten belohnt.
1. Rückschnitt von Pflanzen
Ihr Garten soll im nächsten Frühjahr wieder wunderbar blühen? Dann nichts wie ran an die Heckenschere, denn das Zauberwort für gut gedeihende Bäume und Sträucher lautet Rückschnitt. Der clevere Schnitt führt dazu, dass Pflanzen sich verjüngen können und für die nächste Saison kräftiger werden.
Was schneiden?
Nicht jede Pflanze sollte im Herbst geschnitten werden. Rosen und andere frühjahrsblühende Pflanzen benötigen einen Rückschnitt beispielsweise erst im Frühjahr, nach der Blüte. Im Herbst zurückschneiden können und sollten Sie jedoch Gehölze wie:
- Birken
- Pappeln
- Ahorn
- Obstbäume
- Und ab Spätherbst in der Ruhephase: Hecken
Allgemein gilt: Stutzen Sie nur kranke und schwache Pflanzen, bei denen die Triebe sich verselbständigt haben.
Das richtige Werkzeug
Schere ist nicht gleich Schere. Für den Herbst-Schnitt an Gehölzen eignen sich vor allem Ratschenscheren. Sie durchtrennen besonders gut dickere Äste, da die Klinge ins Holz einrastet und für einen sauberen Schnitt sorgt. Für hochwachsende Bäume eignet sich auch eine Baumschere mit Teleskopstiel oder Seilzug.
Wie schneiden?
Lieber zu wenig als zu viel – so lautet das Mantra für den Rückschnitt im Herbst. Folgende Pflanzenteile werden bei Gehölzen abgeschnitten:
- Abgestorbene Zweige und Äste
- Kranke Pflanzenteile
- Dünne Zweige in der Nähe des Baumstamms
- Pflanzenteile, die sich in die Quere kommen und gegenseitig beschädigen
2. Laub entfernen
Ein Herbst ohne Bäume, die in roten und goldenen Tönen erstrahlen? Kaum vorstellbar. Doch was am Baum so schön anzusehen ist, bereitet dem Hobbygärtner am Boden einige Probleme.
Rasen: Es drohen gelbe Stellen
Keine Lust die Laubberge vom Rasen zu entfernen? Verständlich, aber die Unlust wird mit gelben Stellen im Frühjahr bestraft. Denn ein Rasen muss atmen. Gerade bei Regen kann eine Laubschicht den Rasen darunter zum Faulen bringen.
Wichtig: Laubbläser versprechen zwar ein stressfreies Laubentfernen, aber aufgepasst! Denn schnell schädigen die Bläser, die auch saugen und häckseln können, den Boden und saugen Tiere, die im Garten überwintern ein. Besser: klassische Harken oder einen Rasenmäher nutzen. Vorteil beim Mäher: Das Laub wird gleich zerkleinert und kann dem Kompost zugeführt werden.
Beete: gutes Laub, böses Laub
Nicht nur der Kompost freut sich über die Extraportion Laub, auch Blumenbeete mögen die bunten Blätter. Denn aus ihnen wird nach Verrottung wertvoller Humus. Sie können Laub entweder:
- mit einer Gartenkralle in den Boden der Beete einarbeiten
→ Unser Tipp: Boden vorher auflockern. So wird das Einarbeiten zum Kinderspiel.
- oder locker auf die Beete legen. So dient es als Schutz vor Winterfrost.
Doch nicht jedes Laub ist auch gleich gut für die Beet-Bedeckung geeignet. Ist ein Baum von Pilzen oder andern Schädlingen befallen, entsorgen Sie die Blätter lieber. Ansonsten droht eine Übertragung der Krankheiten auf andere Pflanzen.
3. Rasen pflegen
Bei 10 Grad Lufttemperatur möchte niemand gerne raus und den Rasen mähen. Doch auch im Herbst ist es wichtig, dass der normale Mähzyklus, solange es geht, eingehalten wird.
Bis in den November mähen
Allgemein gilt: Ist es nicht zu frostig, wächst auch noch der Rasen. Deshalb bietet es sich an, bis in den November hinein zu mähen.
Aber aufgepasst: Ende Oktober/Anfang November ist es meistens schon recht kühl und der Rasen wächst kaum noch. Mähen Sie also nicht tiefer als 5 cm. Beim letzten Schnitt des Jahres darf es jedoch einen Zentimeter kürzer werden. Grund: Ist der Rasen länger als 4 cm, kann es passieren, dass die Schneedecke im Winter einzelne Grashalme hinunter drückt. Das platte Gras ist dann ein perfekter Nährboden für Pilze und andere Krankheiten.
Düngen: Frostschäden verhindern
Im Herbst braucht ein Rasen anderen Dünger als im Frühjahr. Das Ziel der Düngung: braune Stellen durch Schneeschimmelbefall vermeiden. Dazu eignen sich besonders kaliumhaltige, stickstoffarme Dünger, die die Zellwände festigen und die Salzkonzentration in den Pflanzenzellen erhöhen. Kalium funktioniert dabei ähnlich wie auch Tausalz auf den Straßen: Frostschäden werden verhindert, da sich der Gefrierpunkt reduziert.
4. Kaltkeimer säen
Wenn der Garten im Frühjahr schön blühen soll, muss schon im Herbst gepflanzt werden.
Denn viele unserer heimischen Pflanzen sind Kaltkeimer, wie zum Beispiel:
- Tulpen
- Schneeglöckchen
- Hyazinthen
- Traubenhyazinthen
- Narzissen
- Krokusse
- Blausterne
- Zierlauch
- Schachbrettblumen
- Winterlinge
Ihre harte Schale muss durch Kälte aufgebrochen werden. Erst danach beginnen sie mit dem Auskeimen.
Umzug ins Frühbeet
Damit Kaltkeimer gut gedeihen, säen Sie die Samen in kleine Schalen oder Töpfe mit Aussaaterde. Wichtig: Die Erde sollte dauerhaft feucht sein. Wickeln Sie die Töpfe deshalb mit Folie ein, oder setzen Sie sie in ein offenes Frühbeet. Wenn die Pflanzen zu keimen beginnen und sich erste Blätter zeigen, müssen sie noch einmal umziehen. Jetzt geht es in ein Frühbeet oder den Wintergarten. Wichtig: Es muss frostfrei, aber dennoch kühl sein.
- Wie Sie ein geschlossenes Frühbeet anlegen und bepflanzen, erfahren Sie hier.
- Wichtige Tipps zum Wintergarten bietet dieser Artikel.
5. Samen sammeln
Im Herbst werden nicht nur Samen gesät, sondern auch gesammelt. Denn Stauden und Sommerblumen verwelken und setzen Samen an.
Tipp: Sammeln Sie erst dann Samen, wenn sich die Hülle braun verfärbt und so ihre Reife anzeigt. Regnerische Tage sind nicht gut geeignet zum Sammeln, denn nasse Samen schimmeln später schneller.
How-To: Samen sammeln
Haben Sie passenden Samen entdeckt, dann müssen Sie:
- Die Samenkapsel ablösen und öffnen
- Einzelne Samen entnehmen
- Die Samen auf Zeitungspapier auslegen und im Gartenhaus trocknen
- Nach dem Trocknen die Samen in kleine Tüten füllen
- Wichtig: Beschriften der Tütchen nicht vergessen!
Lagern Sie die Samen den Winter über lichtgeschützt und trocken. Im Frühjahr können Sie dann mit dem Aussäen beginnen.
6. Bestandsaufnahme
Die Stauden blühen schon seit einem Jahr nicht mehr schön? Es ist Zeit für ein neues Rosenbeet? Der Garten ist immer Veränderungen unterworfen. Im Herbst ist deshalb die beste Zeit, eine Bestandsaufnahme durchzuführen.
Gehen Sie dazu durch den Garten und schreiben Sie sich auf, welche Bereiche Ihnen nicht mehr gefallen. Diese Stellen können Sie auch fotografieren.
Unser Tipp: Planen Sie jetzt schon Ihre neue Bestellung an Pflanzen für das Frühjahr.
Nicht nur bei Pflanzen lohnt sich eine Bestandsaufnahme, überprüfen Sie auch Ihr Gartenhaus oder Ihren Geräteschuppen auf eventuelle Schäden. Wie Sie Ihre Laube winterfest machen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Netter Nebeneffekt: Passende Herbst- Deko
Kastanien, Laub, Tannenzapfen – aus den „Überresten“ des Herbstgartens lässt sich wunderbare Deko zaubern. Für drinnen und für draußen. Wir präsentieren Ihnen deshalb für jeden Monat vom Herbst eine passende Dekoidee, die Sie ganz einfach nachbasteln können.
September: der Kastanien-Monat
September ist die Zeit der Kastanien. Ab Mitte des Monats fallen die reifen Früchte von den Bäumen und können gesammelt werden. Und was lässt sich am besten aus Kastanien basteln? Natürlich kleine Kastanienmännchen:
Die kleinen Männchen können Sie im Garten wunderbar auf der Terrasse oder in Blumentöpfen platzieren.
Ein bisschen Hausschmuck gefällig? Dann basteln Sie doch einfach einen schönen Türkranz aus Ihren gesammelten Kastanien. Passt natürlich auch wunderbar an die Gartenhaus-Tür.
Oktober: Laub-Kürbis
Oktober ist Kürbisszeit. Höhlen Sie einfach einen Kürbis aus und platzieren Sie ein Teelicht im Inneren der Pflanze. Schnell haben Sie ein schönes Windlicht für den Garten – nicht nur an Halloween hübsch anzusehen.
Wenn Sie noch Laub übrig haben, können Sie Ihren Kürbis auch statt mit einem Teelicht mit Laub füllen und es oben hinausgucken lassen. So hat Ihr Kürbis eine schöne Haarpracht, wie dieser Keramik-Kürbis von Monika Geißler.
November: Türkranz aus buntem Herbstlaub
Aus Laub lässt sich nicht nur eine schöne Kürbis-Kopfbedeckung zaubern, sondern auch ein hübscher Türkranz. Die ideale Dekoidee, um die letzten Reste Laub im November zu verarbeiten.
Dezember: weihnachtliche Tannenzapfen
Im Dezember neigt sich der Herbst schon wieder seinem Ende zu, und das auf besonders festliche Weise. Auf der Suche nach weihnachtlicher Deko? Dann schauen Sie doch mal in den eigenen Garten.
Lassen Sie Pinien-oder Kieferzapfen nicht einfach liegen, sondern setzen Sie sie in kleine Töpfe. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen goldener Sprühlack und ein Papierstern für die Krone – fertig sind die Mini-Weihnachtsbäumchen, die besonders schön auf dem Terrassentisch aussehen. Noch mehr tolle weihnachtliche Deko-Ideen finden Sie hier.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachbasteln unserer Dekoideen und einen schönen Herbst im eigenen Garten!
***
Bilder: Bild 1: iStock.com /Elena_Mikhailova, Bild 2: iStock.com/PavelRodimov, Bild 3: iStock.com/Alexandrum79, Bild 4: ©Gartenhaus GmbH, Bild 5: iStock.com/Trout55, Bild 6: isStock.com/ CandyBoxImages , Bild 7: iStock.com/Elenathewise, Bild 8: iStock.com/Breigouze, Bild 9: iStock.com/evgenyb, Bild 10: iStock.com/TrichopCMU, Bild 11: iStock.com/0846668891, Bild 12: iStock.com/Kichigin, Bild 13: ©Gartenhaus GmbH, Bild 14: iStock.com/flyingshark, Bild 15: ©privat; iStock.com/cobalt
Die Kommentare sind geschlossen.